Die Messe mit bis zu 50 000 Besuchern aus ganz Europa im Basaltsteinbruch in Nieder-Ofleiden findet erst wieder im April 2021 statt.
VOGELSBERGKREIS. (red). Ähnlich wie vor drei Jahren sind zur Steinexpo in Nieder-Ofleiden wieder 40 000 bis 50 000 Messebesucher erwartet worden. Nachdem die deutsche Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Bundesländer Mitte April 2020 mit Verweis auf die Infektionsdynamik solcher Großveranstaltungen diese mindestens bis zum 31. August untersagt hatten, fiel auch für die Steinexpo der Hammer, gibt der Veranstalter in einer Pressemeldung bekannt. Dies bedeutet, dass die ursprünglich vom 26. bis 29. August geplante Messe verschoben werden muss. Der neue Termin steht nach zahlreichen Gesprächen nun fest: Die 11. Internationale Demonstrationsmesse für die Roh- und Baustoffindustrie wird - unter Corona-Vorbehalt - vom 14. bis 17. April 2021 im hessischen MHI-Steinbruch Nieder-Ofleiden stattfinden.
Es heißt, die Hoffnung stirbt zuletzt. Tatsächlich blieb sie hinsichtlich der Steinexpo 2020 auch noch bis weit in den April hinein erhalten. Schließlich obliege es den einzelnen Bundesländern, über die konkreten Regelungen zu entscheiden und festzulegen, ab welcher Größe und unter welchen Umsetzungskriterien Veranstaltungen unter das proklamierte Verbot fallen. Dann allerdings hätten die zuständigen hessischen Behörden doch entschieden, dass die Messe nicht wie geplant stattfinden kann. Das heißt für die nationalen und internationalen Fachbesucher der Messe ebenso wie für die Aussteller aus den Angebotssegmenten Baumaschinen, Aufbereitungstechnik, Zusatzausrüstungen sowie Dienstleistungen, dass sie für ihr nächstes Zusammenkommen bei dieser Demo-Show noch einige Monate mehr Geduld aufbringen müssen. Ebenso für die zahlreichen Besucher aus der Region, die sich die großen Baumaschinen live in Aktion auf dem riesigen Areal anschauen wollen.
Dr. Friedhelm Rese, Geschäftsführender Gesellschafter des Messeorganisators Geoplan, sagt: „Die Verschiebung trifft uns - als eher kleineren Messeveranstalter - mit einiger Wucht. Dennoch heißt es jetzt, nach vorn zu schauen.“
Besonders erfreut zeigt sich Dr. Rese über das große Verständnis der bereits angemeldeten Aussteller: „Fast alle spiegelten zurück, dass diese Entscheidung aus der Perspektive von Ende April 2020 die einzig vernünftige Lösung war. Alle Unternehmen, die sich auf der Messe engagieren, hoffen natürlich auf einen wiederholten Erfolg. Dieser stellt sich in einem beruhigten, sicheren Umfeld aber viel einfacher ein, als in einer Stop-and-go-Phase.“
Schlussendlich sei der Frühjahrstermin aus heutiger Sicht und Planungsprognose natürlich auch optimiert auf die Gewinnungssituation abgestimmt, denn die Steinexpo finde bekanntermaßen nicht an einem „normalen“ Messeplatz statt, sondern in einem aktiv betriebenen Basalt-Steinbruch. Diese Tatsache sei mit besonderen Herausforderungen für beide Seiten verknüpft: Die Veranstalter müssen die Messekonzeption jeweils an das verfügbare Gelände anpassen, während der Steinbruchbetreiber bei seiner Gewinnungsplanung ebenso die Anforderungen für die nächste Messedurchführung im Blick behalten müsse. Dem gegenseitigen Respekt und Vertrauen der involvierten Partner sei es zu verdanken, dass die Neuansetzung ohne zusätzliche Reibungsverluste gemeinsam geschultert werde.
Rainer Georg Hagemeier - langjähriger Geschäftsführer der Mitteldeutschen Hartstein-Industrie (MHI) und Mitbegründer der Steinexpo - machte während der letzten Messe im Jahr 2017 deutlich, dass die Unterbringung und Verpflegung der Fachbesucher in der kompletten Region Mittelhessen stattfinde und somit auch andere Wirtschaftszweige von der Steinexpo profitierten. „Natürlich war es auch eine Imagefrage. Wir wollten, dass die Menschen aus der Region sehen, was im Steinbruch geschieht“, blickte er auf die Anfänge der Messe im größten Basaltsteinbruch Europas zurück.