15 Meter weiterkommen möchte Jörg Kring. Etwa so weit liegt der Schreibtisch des Büroleiters der Herborner Stadtverwaltung vom Büro des Bürgermeisters entfernt. Am...
Herborn. 15 Meter weiterkommen möchte Jörg Kring. Etwa so weit liegt der Schreibtisch des Büroleiters der Herborner Stadtverwaltung vom Büro des Bürgermeisters entfernt. Am Donnerstag hat Kring bekanntgegeben, dass er Bürgermeister werden möchte.
Der parteilose 54-Jährige lebt in Schönbach und ist Verwaltungsfachmann. Seit 33 Jahren arbeitet er im Herborner Rathaus. Kring ist der erste, der seine Kandidatur für die Wahl im Frühjahr 2019 bekanntgegeben hat.
Amtsinhaber Hans Benner (SPD), heute 69 Jahre alt, wird im September kommenden Jahres in den Ruhestand gehen. Er war im März 2013 mit der hauchdünnen Mehrheit von 51,3 Prozent gewählt worden. Sein Vorsprung vor Mitbewerber Jens Trocha von der FWG betrug nur 141 Stimmen. Was viele schon vermutet hatten: Trocha wird es noch einmal probieren. Auf Nachfrage bestätigte er gestern nach der Bekanntgabe der Bewerbung von Jörg Kring, dass er noch einmal antritt. "Die Herborner bekommen eine zweite Chance", sagte er. Trocha ist Lehrer, wohnt in Herborn und ist seit 2006 kommunalpolitisch aktiv. Seit der jüngsten Kommunalwahl ist er Erster Beigeordneter und damit Stellvertreter des Bürgermeisters.
Wettstreit der Klassenkameraden
Trocha und Kring waren früher Schulkameraden. "Der Jahrgang ist gut aufgestellt, wir können Verantwortung übernehmen", sagte Trocha.
Jörg Kring hatte für die Ankündigung seiner Kandidatur am Donnerstag einen besonderen Ort ausgewählt: Den Aussichtsturm am Dillblick. "Ich gehe oft in der Mittagspause hierher, schaue auf die Stadt und mache mir meine Gedanken, wie wir künftig in unserer Stadt leben wollen", sagte er gestern. Dafür habe er schon eine Reihe frischer Ideen zusammengefasst. Auf die Frage, ob das Management seine Stärke sei, weil die besonders während seiner Zeit als Hessentagsbeauftragter der Stadt im Jahr 2016 aufgefallen war, sagte er: "Management ist ganz wichtig, aber viel wichtiger ist die Zusammenarbeit mit den Menschen. Zukunft ist nicht das, was einfach so kommt; Zukunft ist das, was wir gestalten."
Von Martin H. Heller