Fit in den Frühling: Der Räderwechsel in zehn Schritten

aus Fit in den Frühling

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Der Räderwechsel im Frühjahr und im Herbst ist alles andere als Hexenwerk – man muss es nur einmal selbst gemacht haben.

Der Reifenwechsel am Auto ist kein Hexenwerk. In unserer neuen Serie „Fit in den Frühling” erklären wir, wie es geht.

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Region. Eigentlich gibt es nur zwei Gründe, den Räderwechsel am eigenen Auto zum Frühjahr und zum Herbst nicht selbst durchzuführen, und das Geschlecht gehört nicht dazu: 1.: Man hat keinen Platz, um die Räder zu lagern. Oder 2.: Man möchte oder kann sich nicht selbst die (eigentlich einfache) Arbeit machen. Für alle anderen Erst- oder Wiederholungstäter hier der Räderwechsel in zehn Schritten.

1. Radmuttern lockern. Das Auto auf einem ebenen Untergrund ohne Gefälle abstellen. Zuerst wird der Wagenheber angesetzt. Das muss auf jeder Seite an einem bestimmten Punkt erfolgen, der das Autogewicht aufnehmen kann - im Zweifel hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung. Wichtig: Vor dem Anheben des Wagens die Radschrauben leicht lockern (und natürlich vorher deren Kappen entfernen) - jeweils etwa eine halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn. Das ist der Moment, bei dem am meisten Kraft angewandt wird. Deshalb darf das Fahrzeug noch nicht aufgebockt sein. Schrauben nicht reihum, sondern über Kreuz lösen - beim Festziehen später genauso.

2. Auto anheben. Das Auto mit dem Wagenheber anheben. So weit, dass das Rad, das gelöst werden soll, ein wenig vom Boden abgehoben hat.

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3. Radmuttern lösen. Am besten über Kreuz. Beim Entfernen der letzten Schraube mit der freien Hand leicht gegen den Reifen drücken, - damit kein Druck auf der Schraube ist und der Reifen nicht herunterfallen kann. Das Rad mit beiden Händen abnehmen.

4. Reifen beschriften. Die Räder werden nach ihrer bisherigen Position am Auto markiert - also VL für vorne links oder HR für hinten rechts. So lassen sich die Räder beim nächsten Wechsel zuordnen.

5. Radnabe von Rost befreien. Das geht mit der Drahtbürste an der nun freiliegenden Radnabe kinderleicht. So verhindert man, dass das neu montierte Rad „festbacken” kann. Beim nächsten Wechsel lässt es sich wieder gut lösen.

Räder nicht über Kreuz tauschen

6. Neues Rad aufziehen. Auf die Beschriftung achten. Das Rad soll entweder an der Stelle montiert werden, wo es vorher saß. Wenn die vorderen und hinteren Räder ein ungleiches Profil haben, werden sie getauscht. Der ADAC empfiehlt, das tiefere Profil auf die Hinterachse zu montieren, um ein Ausbrechen des Fahrzeugs zu erschweren. Aber: Nicht über Kreuz tauschen, also nur auf der gleichen Wagenseite tauschen. Das Rad mit beiden Händen gerade auf die Radnabe setzen. Die Schrauben über Kreuz erst locker eindrehen, bevor sie festgezogen werden. Aber noch ohne Kraftausübung - das Auto wird ja auf der Montageseite nur vom Wagenheber gehalten.

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7. Radschrauben festziehen. Wenn das Rad einen festen Sitz hat - also nicht mehr wackelt, Wagenheber ablassen. Zum Festziehen der Radschrauben Drehmomentschlüssel benutzen oder mit dem Kreuzschlüssel festziehen, bis ein erstes Knacken zu hören ist. Nicht immer weiter mit Gewalt nachziehen. Auch hier über Kreuz vorgehen.

8. Reifendruck überprüfen. Die erste Fahrt geht zur Tankstelle, bei der der Reifendruck an allen vier Rädern überprüft wird. Die Herstellerangaben finden sich im Tankdeckel, in der Fahrertür oder in der Bedienungsanleitung (wo man länger suchen muss).

9. Reifen lagern. Vor dem Einlagern an einem trockenen Platz die Reifen auf oberflächliche Schäden absuchen. Kompletträder am besten liegend aufeinanderstapeln.

10. Radschrauben nachziehen. Nach der ersten größeren Fahrt oder nach rund 50 Kilometern den festen Sitz der Radschrauben überprüfen. Aber Vorsicht: Auch jetzt nicht mit Gewalt zu fest anziehen.

Als Faustformel für den Räderwechsel gilt „O und O” - Ostern und Oktober. Oder „7 und 7” - wenn die Temperaturen über oder unter 7 Grad wandern. Wer sich für Ganzjahresreifen entscheidet, muss die Reifen nicht nach den Jahreszeiten wechseln, sondern wenn ungleiches Profil erkennbar ist. 

Vorschlag für diejenigen, die den Wechsel selbst angehen: Von dem gesparten Geld als Belohnung den ersten Eisbecher der Saison leisten oder mit Freunden ins Café gehen. Und an alle Ersttäterinnen und Ersttäter: Nur keine Bange und viel Erfolg.