Nachdem Julian Weber künftig an der Ostsee trainiert, dürfte der USC Mainz umso glücklicher sein, mit Niklas Kaul einen weiteren Weltklasse-Athleten im Verein zu haben.
MAINZ. Mit Speerwerfer Julian Weber hat ein Spitzenathlet Mainz verlassen. Wohl auch, weil der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) Wert darauf legt, dass seine Top-Sportler von Bundestrainern betreut werden. Droht als0 auch ein Abgang von Zehnkämpfer Niklas Kaul? Im AZ-Interview gibt der EM-Vierte darauf eine klare Antwort.
Herr Kaul, Julian Weber trainiert künftig in Rostock. Ist es auch für Sie ein Thema, Mainz bald den Rücken zu kehren?
Nein. Absolut nicht. Bei mir bleibt alles beim Alten.
Ist denn der DLV auch mal auf Sie zugekommen, beziehungsweise wurde darüber geredet, dass Sie den Standort wechseln müssten?
Bislang nicht. Ich weiß auch nicht, ob das in allen Disziplinen gleich gehandhabt wird. Im Zehnkampf scheint das aber auch kein Thema zu sein.
Und was wäre Ihre Reaktion darauf?
Ich glaube, dass ich da bestimmt sagen würde, dass ich das so nicht machen würde. Es ist schließlich meine freie Entscheidung, wo und mit wem ich trainiere. Entscheidend ist doch, dass die Zusammenarbeit zwischen Trainer und Athlet funktioniert. Ein Wechsel ist natürlich immer dann denkbar, wenn ein Athlet auch mal neue Impulse braucht. Das war ja auch bei Julian einer der Gründe.
Heißt im Klartext: 2019 führen Sie und ihr Team einfach den erfolgreichen Weg fort, den Sie bisher gegangen sind?
So ist der Plan. Natürlich gibt es regelmäßige Rücksprachen mit dem Bundestrainer und es wird sicher auch mal Trainingslager geben. Aber im Prinzip bleibt alles gleich.
Haben Sie das Training denn nach Ihrem Urlaub bereits wieder aufgenommen?
Ja, ich bin bereits eingestiegen und wieder in einem festen Trainingsplan unterwegs. Es läuft alles gut, auch wenn der Muskelkater am Anfang natürlich immer schlimmer ist.
In welchen Einzeldisziplinen starten Sie in der Hallensaison?
Der Plan stand bereits vor Berlin. Ich werde über die Hürden und im Stabhochsprung starten, da mir dort noch etwas die Routine fehlt. Einen Hallen-Mehrkampf werde ich aber nicht machen.
Das Interview führte Tommy Rhein.