Handball-Zweitligist TV Hüttenberg reist ersatzgeschwächt nach Hamburg und bangt beim schweren Auswärtsspiel um Einsatz von Fuß, Mubenzem und Hahn.
HÜTTENBERG - Anderer Gegner, dieselben Vorzeichen: Wenn der TV Hüttenberg am Freitagabend (Anwurf: 20 Uhr) beim HSV Hamburg gastiert, dann plagen die Blau-Weiß-Roten abermals enorme Personalsorgen.
So wie bereits vergangene Woche, als die Hüttenberger zwar eine Halbzeit lang mit dem TuS N-Lübbecke mithalten konnten, den Gegner zum Schluss hin jedoch davonziehen lassen mussten, weil die Kräfte schlicht nicht mehr da waren. Auch vor dem Gastspiel in der Hansestadt muss Trainer Frederick Griesbach auf jeden Fall auf Kapitän Moritz Zörb (Schulter), Routinier Stefan Kneer (Rücken) sowie Spielmacher Hendrik Schreiber (Sprunggelenk) verzichten. Die Einsätze von Merlin Fuß, Tobias Hahn und Dieudonné Mubenzem sind zu dem fraglich, alle sind angeschlagen. "Natürlich ist unsere personelle Situation angespannt, aber es nützt nichts, jetzt zu lamentieren. Wir brauchen Zählbares und fahren selbstbewusst genug nach Hamburg, um da punkten zu können", so Griesbach. Durch die Niederlage gegen Nettelstedt vor Wochenfrist ist der TVH auf den drittletzten Tabellenplatz zurückgefallen und hat gemeinsam mit dem TV Emsdetten die meisten Negativpunkte vorzuweisen (beide 3:13). Ganz anders die Hamburger: Das Team von Trainer Torsten Jansen war vor Beginn der Spielzeit wohl von keinem Zweitliga-Trainer als Topfavorit auf den Aufstieg genannt worden, befindet sich jedoch mit derzeit 8:4 Punkten in der Spitzengruppe der Tabelle - und auf Lauerstellung. "Unser Ziel ist es, möglichst lange oben mitzumischen und guten Handball zu spielen. Auf welchem Tabellenplatz wir damit dann schlussendlich landen, werden wir sehen", meint "Toto" Jansen, Weltmeister-Linksaußen des Wintermärchens von 2007. Den Sprung in die Aufstiegsränge haben die Alsterstädter vergangene Woche verpasst, als sie im Spitzenspiel gegen den Tabellendritten VfL Lübeck-Schwartau mit 28:31 unterlagen. "Hüttenberg steht zwar derzeit in einer anderen Tabellenregion als Lübeck, aber das sagt nicht viel aus. Jeder weiß, dass diese Mannschaft über den Kampf kommt und sie nie aufsteckt", so Jansen, der über eine sehr eingespielte Truppe verfügt. Die Achse aus Rückraum-Allrounder Leif Tissier und Kreisläufer Niklas Weller (Griesbach: "Zwei richtig Gute") spielt beispielsweise seit über fünf Jahren für den HSV, Jan Kleineidam und Dominik Vogt streifen sich indes bereits seit 2012 das Hamburger Trikot über. "Der HSV spielt einen sehr reifen Handball. Die Dinge, die sie machen, haben alle Hand und Fuß, sie sind durch die Bank gut besetzt", weiß Griesbach.
Um in der - unter normalen Umständen - knapp 4000 Zuschauer fassenden Sporthalle Hamburg bestehen zu können, appelliert der Hüttenberger Trainer an das Zweikampfverhalten der Seinen: "Wir müssen die direkten Duelle im Eins-gegen-eins gewinnen, damit steht und fällt alles. Das bedeutet eine gute Abwehrarbeit und weniger Gegentore als zuletzt." In der Vorsaison gab es für den TVH gegen die Hamburger nichts zu holen: Einem herbstlichen 24:28 in Hamburg folgte ein 23:32 im Februar in Hüttenberg. "Meine persönliche Bilanz gegen den HSV sieht noch nicht wirklich gut aus. Jetzt wäre ein guter Moment, um das zu ändern", schmunzelt Griesbach.