Seine größten Erfolge im Handball feierte er mit dem TV Hüttenberg und der deutschen Nationalmannschaft. In dieser Woche ist Rudolf Spengler, kurz nach seinem 91. Geburtstag, überraschend gestorben.
Von uc
Rudolf Spengler
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Er war eine Legende des deutschen Handballs, der in seiner Sportart (fast) alles erreicht hat. Rudolf Spengler, der auf ein erfülltes Handball-Leben zurückblicken konnte, ist in dieser Woche, einen Monat nach seinem 91. Geburtstag in Münchholzhausen überraschend gestorben.
Der "Lützellindener Bub", wie er sich selbst noch gerne bezeichnete, feierte seine größten Erfolge mit dem TV Hüttenberg und der deutschen Nationalmannschaft. Aber auch sein jahrelanges Engagement von 1986 bis 2007 für den 1979 in Ungarn bei einem Handballspiel schwer verletzten Nationalspieler Joachim Deckarm fand bundesweit große Beachtung.
Seine hohe Sozialkompetenz, die ihn nicht nur im Berufsleben bei einem großen Wetzlarer Industrieunternehmen auszeichnete, wurde auch im dörflichen Vereinsleben zu seinem Markenzeichen. Als aktiver Handballer feierte er mit "seinem" TV Lützellinden, den er als Vorsitzender 17 Jahre lang leitete, 1957 die deutsche Vizemeisterschaft im Feldhandball. Sehr zum Leidwesen des TVL wechselte er - inzwischen als "Handball-Stratege" bezeichnet - 1968 als Trainer zum TV Hüttenberg, bei dem sein Engagement bis 1979 reichte.
Zweimal (1977 und '78) standen die "Spengler-Buben" im Endspiel um den deutschen Handballpokal, wo sie allerdings dem damals übermächtigen VfL Gummersbach den Vortritt lassen mussten. Unter der Ägide von Rudolf Spengler kamen sechs Hüttenberger Spieler in die Nationalmannschaft. Neben seinem Sohn Horst, der als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft 1978 den Weltmeistertitel gewann, waren dies Harald Ohly, Richard Boczkowski, Walter Don, Axel Huth und Klaus Meineke.
Auf Bundesebene wirkte Rudolf Spengler als langjähriger Begleiter der deutschen Nationalmannschaft, ab 1978 als Co-Trainer von Bundestrainer Vlado Stenzel bei der Weltmeisterschaft in Dänemark. Wenn Rudolf Spengler von der erfolgreichen Handballzeit erzählte, glitzerten seine Augen. Als erfolgreicher Trainer erhielt er immer wieder das Lob, ein "Taktikfuchs" an der Außenlinie zu sein. 2015 erhielt er vom Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier den Hessischen Verdienstorden am Bande. Rudolf Spengler war aber auch ein Naturmensch. Er wanderte oft und kletterte auf 3000er-Berge in den Alpen.