Ein Abbruch der Fußball-Amateursaison in Hessen wird immer wahrscheinlicher. Eine endgültige Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.
Entscheidung vertagt: Die Verantwortlichen des Hessischen Fußball-Verbandes haben die Saison 2019/20 noch nicht abgebrochen Foto: René Weiss
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Frankfurt (bk). Die Entscheidung ist noch immer nicht gefallen. Die Verantwortlichen im Hessischen Fußball-Verband (HFV) haben sich am Samstagmittag in einer Videokonferenz darauf verständigt, die Saison 2019/2020, die nach dem Spieltag am 8. März unterbrochen und zunächst bis zum 31. August ausgesetzt wurde, noch nicht abzubrechen. Dem Vernehmen nach ist aber ein Abbruch das wahrscheinlichste Szenario.
In einer Mail an die Vereine, die dieser Zeitung vorliegt, stellte der HFV einen Sieben-Punkte-Plan vor.
1. Der Spielbetrieb bleibt bis auf Weiteres ausgesetzt.
2. Die für den 6. Mai angekündigten Regelungen der behördlichen Ebenen für den Sport werden abgewartet, um danach abschließende Beratungen des Verbandsvorstandes durchzuführen.
3. Sollte nach dem 6. Mai keine behördliche Entscheidung hinsichtlich einer weiteren Lockerung für den Sport und insbesondere den Fußball erfolgen, wird ein Stimmungsbild unter den Mitgliedsvereinen eingeholt. Dazu werden Kreiskonferenzen durchgeführt, die von den Kreisfußballwarten geleitet und von mindestens einem Präsidiumsmitglied begleitet werden. Das Präsidium selbst führt am 9. Mai eine "Präsidiumssprechstunde" online durch, zu der sich interessierte Vereine zuschalten können.
4. Eine abschließende Entscheidung des Verbandsvorstandes wird für den 16. Mai im Rahmen einer erneuten Videokonferenz vorbereitet.
5. Das Präsidium wird beauftragt, die Voraussetzungen zur Durchführung eines virtuellen Verbandstages in die Wege zu leiten.
6. Voraussetzung für ein Auslaufen der Saison zum 30. Juni 2020 ist eine entsprechende Haftungsfreistellung für Präsidium und Verbandsvorstand durch den in Punkt 5 erwähnten Verbandstag.
7. Die Regionalbeauftragten führen mit den Kreisfußballwarten ihrer Region entsprechende Beratungen durch, wie eine Wertung bei einem vorzeitigen Ende der Saison 2019/2020 vorgenommen werden sollte. Die Ergebnisse werden im Verbandsspielausschuss gebündelt und damit eine einheitliche Empfehlung für den gesamten Hessischen Fußball-Verband erarbeitet, da nur eine einheitliche Wertung sportpolitisch gerecht ist.
In der Verbandsmail heißt es weiter: "Eine Entscheidung über die Fortsetzung des Spielbetriebs oder den Abbruch bzw. das Auslaufen der Runde zum 30. Juni 2020 ist nur unter Berücksichtigung behördlicher Verfügungen sowie der Entscheidungen übergeordneter Verbände möglich. Die für den Hessischen Fußball-Verband zuständige Regionalliga Südwest hat bisher noch keine Entscheidung getroffen und ist abhängig von der Lösung der übergeordneten 3. Liga, um einen Aufsteiger hierfür zu benennen. Dies soll nunmehr auf einem außerordentlichen DFB-Bundestag am 25. Mai entschieden werden."
Sollte es zu einem Saisonabbruch kommen, müssten verschiedene Wertungsmodelle diskutiert werden. Dies werde in den virtuellen Videokonferenzen mit erfolgen, zu denen die Vereine durch den zuständiger Kreisfußballwart eingeladen werden.
Wie der HFV informierte, dienten als Grundlage der Diskussion des Verbandsvorstandes und der Empfehlung des Präsidiums die Ergebnisse der Arbeitsgruppe der HFV-Spielbetriebsausschüsse unter der Leitung von Prof. Dr. Silke Sinning (Frauen und Mädchen), Jürgen Radeck (Senioren) und Carsten Well (Junioren). "Diese enthielten unter anderem einen Rahmenterminplan mit unterschiedlichen Startzeitpunkten für eine mögliche Fortführung der Meisterschafts- und Pokalspiele der Saison 2019/2020 für alle Bereiche. Auch alternative Spielmodelle, beispielsweise in Form von Halbserien zur Überbrückung von Leerlaufzeiten, wurden in Betracht gezogen. Zudem flossen auch die Aussagen von beauftragten Rechtsexperten für unterschiedliche Szenarien in die Besprechung ein", teilte der Hessische Fußball-Verband seinen Vereinen mit.