SV Wehen Wiesbaden verliert beim SC Paderborn

aus SV Wehen Wiesbaden

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Kianz Froese trifft an Paderborns Keeper Jannik Huth vorbei zum 1:0 für den SV Wehen Wiesbaden.
© IMAGO/Christian Schroedter

Wie schon im jüngsten Auswärtsspiel in Nürnberg. Der SVWW verliert nach 1:0-Führung auch in Ostwestfalen unnötig mit 1:2. Die Hessen wollen einfach kein zweites Tor schießen.

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Paderborn. Der SV Wehen Wiesbaden musste mit dem 1:2 (1:0) beim SC Paderborn die zweite Niederlage dieser Zweitliga-Saison einstecken. Sie gehörte in die Kategorie „Überflüssig“, wäre doch ein Punkt drin gewesen. Aber die eigene Halbzeitführung sollte nicht zum Punkten reichen.

SVWW-Trainer Markus Kauczinski hatte seine Startelf gegenüber dem Schalke-Spiel auf drei Positionen geändert. Martin Angha und Hyun-Ju Lee, der noch eine anstrengende Länderspielreise nach Südkorea in den Knochen hatte, kehrten zurück in die erste Elf. Und Thijmen Goppel durfte ebenso ran, wenn auch über die für ihn eher ungewohnte linke Seite.

Dem Gegner SC Paderborn, bei dem der angeschlagene Max Kruse dann doch nicht im Kader stand, merkte man den schlechten Saisonstart an. Immer wieder schlichen sich unerklärliche Fehlpässe und Fehler in das Spiel der Gastgeber. Dennoch hatte der SCP zunächst mehr vom Spiel und die erste große Chance der Partie. Ein langer Diagonalball auf den freien Florent Muslija hebelte die SVWW-Abwehr aus. Doch nach dessen Querpass auf Niclas Nadj wurde der Schuss aufs Tor gerade noch geblockt.

Tor von Kianz Froese zählt erst nach Überprüfung des Videoschiedsrichters

Besser machten es die Gäste mit ihrer ersten Chance. Goppel, zuvor und danach ziemlich unauffällig, wurde lang geschickt. Der Holländer passte direkt in die Mitte, wo Kianz Froese aus kurzer Distanz keine Mühe hatte, mit seinem ersten Saisontor den SVWW in Führung zu bringen (23.). Dass das Tor erst nach einer elend langen Überprüfung einer möglichen Abseitssituation gegeben wurde, nervte nicht nur die Paderborner Fans. Doch das Tor zählte. Und so konnte sich der SVWW gleich zweimal freuen.

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Der SCP war geschockt. Die Hessen übernahmen mit geordnetem Spielaufbau von hinten mehr und mehr die Kontrolle, ohne von den Ostwestfalen ernsthaft gepresst oder gestört zu werden. Dicke Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen, gab es aber für den SVWW vor der Halbzeit nicht mehr. Dafür hatte Felix Platte kurz vor der Pause den Ausgleich auf dem Fuß. Doch sein Versuch strich knapp am Kasten vorbei.

Ivan Prtajin lässt Riesenchance zum 2:0 liegen

„Wir wollen euch kämpfen sehen“, skandierten die enttäuschten Paderborner Fans unter den 10.584 Zuschauern zur Pause. Und die Heimmannschaft lieferte. Doch sie konnte sich zuvor bei Ivan Prtajin bedanken. Der Kroate wurde in der 50. Minute mustergültig von Froese freigespielt, doch der Mittelstürmer schoss den Ball aus zentraler Position, wie schon beim jüngsten Auswärtsspiel in Nürnberg, übers Tor. Die Strafe für diese ausgelassene Riesenchance folgte im direkten Gegenzug. Sebastian Klaas, gut von Platte bedient, vollendete mit einem trockenen Flachschuss zum 1:1 (51.) So schnell geht es im Fußball.

Und es ging weiter zu schnell für den SVWW. Die Paderborner kombinierten nun viel gefälliger und zielstrebiger. Eine diese Kombinationen mündete nach einer guten Stunde in dem letzten steilen Ball auf Nadj, der dann frei vor Keeper Florian Stritzel mit einem Heber die Paderborner Führung besorgte. Auch der ansonsten starke Marcus Mathisen hatte mit seiner Grätsche in dieser Szene das Nachsehen.

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Kauczinski musste reagieren. Er tat es mit zwei Auswechslungen. Für den müde gewordenen Lee kam Nick Bätzner und für den nach vorne auf seiner rechten Seite zu harmlosen Sascha Mockenhaupt versuchte Amar Catic fortan sein Glück. Auf der Gegenseite hätte der gerade zuvor eingewechselte Sirlord Conteh das 3:1 auf dem Fuß. Stritzel parierte prächtig. Aber Prtajin konnte diesmal die Geschichte nicht umdrehen. Denn im direkten Gegenzug war seine schwierige Volleyabnahme zu harmlos für Huth.

John Iredale hat das 2:2 auf dem Fuß und auf dem Kopf

Eine knappe Viertelstunde vor Schluss durfte dann auch Julius Kade noch sein Saisondebüt in der 2. Liga feiern. Antonio Jonjic sollte zudem als Joker noch zum Ausgleich mithelfen. Doch wiederum Conteh, alleine auf dem Weg zum SVWW-Tor, hätte die Entscheidung besorgen können. Aber Florian Carstens rettete mit letztem schmerzhaften Einsatz und Pfostenkontakt auf der Torlinie. Auf der Gegenseite hatte dann Goppel die Möglichkeit zum 2:2. Es ging jetzt hin und her. Alles war möglich. Aber John Iredale, der vielleicht erst zehn Sekunden auf dem Platz war, ließ auch seine Chance zum verdienten Ausgleich liegen. Kurz darauf hatten dann Prtajin per Fuß und Iredale per Kopf die nächste dicke Doppelchance. Aber die Hessen bleiben sich treu, haben sie doch bisher in keinem Spiel dieser Zweitliga-Saison mehr als ein Tor geschossen.

So musste sich der SVWW nach dem 1:2 in Nürnberg über die zweite Auswärtsniederlage in Folge grämen, die nicht nötig war. Der SVWW empfängt am nächsten Samstag (13 Uhr) den Mitaufsteiger SV Elversberg in der Brita-Arena.