Befreites Aufspielen sieht anders aus. Der 1. FC Kaiserslautern kommt bei Eintracht Braunschweig offensiv kaum zur Geltung und verliert 0:1. Der Auswärtstrend setzt sich fort.
Braunschweig. Der große Schlussspurt beginnt für den 1. FC Kaiserslautern mit einem Dämpfer. Nach einem über lange Zeit sehr abwartenden und passiven Auftritt der Roten Teufel verlieren sie am Ostersamstag verdient 0:1 (0:0) bei Mit-Aufsteiger Eintracht Braunschweig. Anthony Ujah traf in der 76. Minute zur Führung für die Gastgeber. Der FCK wachte erst danach richtig auf. Der eingewechselte Ben Zolinski hatte gar den Ausgleich noch auf dem Fuß, traf aber nur die Latte (82.)
Befreit und ohne Druck durfte der FCK bekanntlich in seine letzten acht Saisonspiele starten. Das große Ziel - das Erreichen der 40-Punkte-Marke - wurde ja vor Wochenfrist eingetütet. In Braunschweig zeigten sich die Pfälzer zunächst doch eher zurückhaltend, abwartend. Die Gastgeber, die selbst noch mitten im Abstiegskampf stecken, schalteten hingegen nach ein paar Minuten des Abtastens ein paar Gänge nach oben. Anthony Ujah mit einem Kopfball aus sehr spitzem Winkel (8.), Anton Donkor mit einem scharfen Flachschuss (11.) und Jannis Nikolaou (13.) aus der Distanz meldeten dann gleich Ansprüche auf einen Führungstreffer der Löwen an. Der FCK hatte in dieser Phase aber auch das nötige Glück. Die Partie beruhigte sich dann, obwohl die Gastgeber spielbestimmend blieben. Brian Behrendt hatte dann, ebenfalls aus der Distanz, nochmal die Chance zum 1:0 (22.).
Zur Pause musste Dirk Schuster wechseln
Erst zum Ende der ersten Halbzeit wurden auch die Gäste offensiv aktiver. Für die erste, echte Torchance musste aber eine Standardsituation herhalten. Marlon Ritter brachte einen Freistoß scharf aufs Tor, doch Keeper Ron-Thorben Hoffmann war mit einer Parade zur Stelle (37.). Wenig später war dann Philipp Hercher mal frei im Strafraum, entschied sich aber für eine Flanke statt dem möglichen Abschluss (39.). Zur Pause musste Dirk Schuster dann wechseln. Nicolai Rapp konnte nicht weitermachen und wurde durch Julian Niehues ersetzt. Kurz nach Wiederbeginn gab es dann die Hiobsbotschaft für die Gastgeber. Immanuel Pherai, bis dahin auffälligster Spieler auf dem Platz, konnte nach einem Zweikampf mit Kevin Kraus nicht weitermachen. Die Partie war nun insgesamt ein wenig ausgeglichener, wobei die Torchancen nun aber völlig fehlten. Schuster reagierte Mitte der zweiten Hälfte also erneut, brachte mit Lex-Tyger Lobinger (für Terrence Boyd) und Nicolas de Preville (für Hercher) zwei frische Angreifer (67.).
Und es herrschte wieder mehr Aufregung in den Strafräumen. Zunächst hatte der FCK etwas Mühe, die Kugel nach einem Freistoß aus dem eigenen Strafraum zu klären (68.). Auf der Gegenseite zog Niehues dann mal ab, zwang Hoffmann zu einer Faust-Abwehr (70.). Braunschweig blieb aber bissiger und belohnte sich letztlich für den Aufwand. Nachdem Boris Tomiak den Ball für den FCK im Mittelfeld verlor, schaltete die Eintracht schnell um, Maurice Multhaup schickte Ujah durch die Gasse und der erfahrene Angreifer blieb cool - 1:0, nicht unverdient (76.). Und nun? Die Roten Teufel schenkten die Partie keineswegs ab. Schuster wechselte nochmals offensiv, brachte Philipp Klement (für Hanslik) und Ben Zolinski für Innenverteidiger Kraus. Und fast hätte der Coach wieder das berühmte Händchen bewiesen. Zolinski zimmerte den Ball mit dem ersten Kontakt nach der Einwechslung aber nur an die Latte, nicht ins Tor (82.). Wer nun aber das große Aufwachen des FCK erwartet, blieb diesmal enttäuscht. Zwar rannte der FCK nun deutlich mehr an, echte Torabschlüsse fehlten aber. Bis zur Nachspielzeit. Sieben Minuten wurden angezeigt - und nach dem Doppelschlag der Roten Teufel vergangene Woche gegen Heidenheim dürfte Braunschweig gewarnt gewesen sein. Und tatsächlich gab es noch die Chance. Wieder war es Zolinski, dessen Kopfball nach einer Ecke jedoch am Kasten vorbeiging.
Mit dem 0:1 in Braunschweig setzt der FCK seinen Negativ-Trend in der Fremde fort. Fünf Niederlage gab es auswärts nun in Serie, jeweils ohne eigenen Treffer. Das Kuriose: Zuvor waren die Pfälzer noch eine Auswärtsmacht, blieben die komplette Hinrunde und auch beim Auftakt ins neue Jahr ohne Niederlage in der Fremde. Davon ist zuletzt nichts mehr zu sehen.