Trotz früher Führung und Überzahl kommt der 1. FC Kaiserslautern gegen den FC Ingolstadt nicht über ein 1:1 hinaus. Dominik Schad droht lange auszufallen.
KAISERSLAUTERN. „Wir brauchen gar nicht über das Spiel reden“, erklärte FCK-Spieler Marlon Ritter nach der Partie. So sehr waren die Mitspieler in Gedanken bei Dominik Schad, der sich bei einem Zweikampf kurz vor Schlusspfiff schwer verletzte. Das unnatürlich abgewinkelte Bein des Verteidigers lässt einen Schien- und Wadenbeinbruch befürchten. Saison-Aus für den Rechtsverteidiger. Dadurch geriet das 1:1 des 1. FC Kaiserslautern gegen den FC Ingolstadt und der umkämpfte Spielverlauf deutlich in den Hintergrund.
Dennoch lohnt ein Blick auf das Spielgeschehen: Lange sah es gut aus, vieles machten die Spieler des FCK richtig, besser als zuletzt. Die frühe Führung der Pfälzer durch Marvin Pourié reichte aber ebenso wenig für den ersten Saisonsieg wie die Überzahl nach der Roten Karte gegen Ingolstadts Caniggia Elva (65.). Stattdessen glich Filip Bilbija für die Schanzer aus (76.). Anders als zuletzt waren die Lauterer von Beginn an im Spiel, nah am Gegner. Dennoch brauchten die Gastgeber auch ein Quäntchen Glück.
FCK-Führung in der 10. Minute
Nach acht Minuten trafen die Schanzer zur Führung, Schiedsrichter Asmir Osmanagic pfiff die Szene jedoch zu unrecht ab. Nach einer Ecke war Thomas Keller eigentlich vor FCK-Schlussmann Avdo Spahic am Ball, köpfte ihn ins Netz. Der Schiedsrichter sah es anders, entschied auf Foul. Praktisch im Gegenzug jubelte dann der FCK. Kevin Kraus leitete den Angriff ein, über Marlon Ritter und Daniel Hanslik kam der Ball dann im Gewühl zu Marvin Pourié, der mit der Hacke zum 1:0 traf (10.).
Die erste Halbzeit war in der Folge emotional aufgeladen und von vielen kleinen Fouls geprägt. Kaiserslautern blieb jedoch bissig und offensiv gefährlicher. Nach dem Seitenwechsel ging die muntere Drittliga-Partie ebenso weiter. Marcel Gaus zwang Spahic zu einer Parade (50.), auf der Gegenseite versuchte sich zunächst Tim Rieder aus der Distanz (57.), den Rebound verwerte Pourié zum 2:0 – das jedoch zu Recht wegen Abseits zurückgepfiffen wurde. Kraus hatte dann per Volley aus kurzer Distanz die nächste dicke Chance für die Pfälzer, die nun am 2:0 schnupperten (60.).
Siegtreffer in der Nachspielzeit zählt zu unrecht nicht
In der 65. Minute stand dann Ingolstadt Stürmer Caniggia Elva im Mittelpunkt. Zunächst prüfte er Spahic mit einem Distanzschuss, dann geriet er mit FCK-Kapitän Carlo Sickinger und Ritter aneinander. Beide Spieler der Pfälzer gingen zu Boden, Elva sah wegen Tätlichkeit die Rote Karte – eine vertretbare Entscheidung. In Überzahl hatte der FCK dann Mühe, Ingolstadt wurde bissiger, belohnte sich mit dem 1:1 durch Bilbija, der nach einem langen Ball frei vor Spahic auftauchte (76.).
Der FCK wollte nun den Sieg erzwingen, Schads Verletzung setzte dann jedoch allen Spielern deutlich zu. Dennoch traf Pourié in der Nachspielzeit zum 2:1 – wieder pfiff der Schiedsrichter ab, wieder hätte das Tor zählen müssen. Doch auch das geriet bei den sichtlich berührten FCK-Verantwortlichen in den Hintergrund. „Das schockt uns alle sehr. Ich habe gesehen, wie sein Bein aussah. Das hat allen sehr weh getan“, suchte Trainer Saibene nach Worten. Bis Samstag muss sich der FCK nun sammeln und in Meppen erneut versuchen, den ersten Sieg einzufahren.
Von Tommy Rhein