
Benedict Hollerbach trifft beim 3:2 für den Fußball-Drittligisten SVWW bei der SpVgg Bayreuth innerhalb von elf Minuten gleich dreimal.
Bayreuth.Auswärtsaufgabe beim Aufsteiger am Ende souverän erfüllt. Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden siegte mit 3:2 (0:0) bei der SpVgg Bayreuth und bleibt damit auf Tabellenplatz zwei. Nach ausgeglichener erster Hälfte ebnete ein lupenreiner Hattrick von Benedict Hollerbach kurz nach dem Wechsel innerhalb von elf Minuten den Weg zum Sieg für die Hessen.
Wie zu erwarten war, wechselte SVWW-Trainer Markus Kauczinski nach zuvor vier Spielen mit der gleichen Startelf nun erstmals mit drei Neuen wieder durch. Wobei Kapitän Johannes Wurtz mit Knieproblemen und Emanuel Taffertshofer mit einem grippalen Infekt ausfielen. Max Reinthaler nahm auf der Bank Platz. Dafür rückten Florian Carstens, Robin Heußer und Kianz Froese in die Startelf. „Wir haben einfach mal auch frische Kräfte gebraucht”, sagte Kauczinski kurz vor dem Anpfiff.
Bayreuth in der ersten Halbzeit mit guten Chancen
Auf dem schwer bespielbaren Rasen, zwei Bayreuther Fans halfen zuvor bei einem Nachteinsatz mit, dass das Geläuf, das keine Rasenheizung hat, noch vom Eis befreit wurde, entwickelte sich von Beginn ein relativ flottes Spiel. Und ein ausgeglichenes. Der heimstarke Aufsteiger aus Bayreuth versteckte sich im eigenen Hans-Walter-Wild-Stadion keineswegs. So hatte Kapitän Benedikt Kirsch (13.) aus elf Metern eine gute Chance. Arthur Lyska parierte. Beim Abschluss wurde Kirsch sogar getroffen, sodass später über einen möglichen Elfer diskutiert wurde. Auch Alexander Nollenberger hatte zwei Minuten später eine gute Gelegenheit. Sein Schuss ging knapp am Kasten vorbei. Auf der Gegenseite suchte der SVWW immer wieder seinen Goalgetter. Ivan Prtajin wurde auch mehrmals gefunden. In der 22. Minute hätte er nach toller Vorarbeit von Hollerbach, der sich zuvor den Ball erkämpft hatte, eigentlich das 1:0 machen müssen. Doch aus fünf Metern ließ er den Ball über den Schlappen rutschen. Mehrere Halbchancen gesellten sich dazu. Am nächsten dran waren freilich die Oberfranken, als Tim Latteier in der 32. Minute mit einem Distanzschuss am Pfosten scheiterte. Ein Unterschied, wer ein Aufstiegs- und ein Abstiegskandidat ist, war also in den ersten 45 Minuten nicht zu sehen.
Hollerbach mit den Saisontoren acht, neun und zehn
Nach dem Wechsel dauerte es knapp fünf Minuten, ehe es dann klingelte. Thjimen Goppel schlug eine Flanke auf Prtajin, der den Ball zwar nicht kontrollieren konnte, ihn aber irgendwie im Fallen zu Hollerbach brachte. Der 21-Jährige drehte sich mit dem Rücken zum Tor geschickt um den Gegenspieler und vollendete aus kurzer Distanz humorlos. Keine drei Minuten später war der blonde Wirbelwind wieder zu Stelle. Dem Bayreuther Keeper Sebastian Kolbe misslang ein Abschlag vom Boden völlig, der direkt in den Füßen von Hollerbach landete, der sich die Chance zu seinem neunten Saisontreffer nicht entgehen ließ. Der zehnte sollte schnell folgen. In der 61. Minute vollendete er nach Vorarbeit von Froese mit links von der Strafraumgrenze flach ins Toreck. Ein Spiel wie ein Traum für den jungen Stürmer.
Schon am nächsten Freitag daheim gegen Aue
Die Hessen kontrollierten das Spiel, hatten noch mehrere gute Gelegenheiten, während die sichtlich geschockten Oberfranken zunächst froh sein konnten, nicht noch abgeschossen zu werden. Im Gegenteil: Zunächst gelang Nollenberger in der 80. Minute nach Vorarbeit des Ex-Wiesbadeners Agyemang Diawusie der Anschlusstreffer. Und in der 97. Minute traf Christoph Fenninger sogar noch zum 2:3. Für mehr reichte es aber nicht mehr. In der Nachspielzeit musste der eingewechselte John Iredale noch verletzt runter. Dies sah nicht gut aus. Für den SVWW, der damit im achten Spiel in Folge ungeschlagen blieb, geht es schon am Freitag (19 Uhr) in der heimischen Brita-Arena gegen Erzgebirge Aue weiter.