Weiter herrscht Unklarheit für Eintracht-Fans, ob sie beim Champions-League-Spiel in Neapel dabei sein dürfen. Ein neuer Erlass verbietet den Ticketverkauf an Frankfurter Bürger.
Neapel. Dürfen sie kommen oder nicht? Die Hängepartie für Fans von Eintracht Frankfurt geht weiter und wird immer skurriler.
Die Präfektur Neapel sprach am Sonntag ein erneutes Verkaufsverbot für einen Teil der Anhänger der Hessen aus. Die Verfügung richtet sich gegen alle Einwohner der Stadt Frankfurt. Heißt, dass theoretisch Eintracht-Fans aus anderen Städten Tickets verkauft werden dürften.
Die Stadt will damit „Risiken für den Schutz der Ordnung und der öffentlichen Sicherheit” vermeiden, die möglicherweise bei der Anreise von Fans der Frankfurter nach Süditalien drohen könnten. Die Präfektur verwies zur Begründung auf Vorfälle rund um das Hinspiel in Neapel. Am Rande des 0:2 der Eintracht war es in Frankfurt zu tätlichen Angriffen auf italienische Fans gekommen. Neun Personen wurden kurzzeitig in Gewahrsam genommen.
Verwaltungsgericht kippte erste Entscheidung
Die Präfektur Neapel reagiert damit auf die Entscheidung des regionalen Verwaltungsgerichts von Kampanien, das das Verbot des Karten-Verkaufs an Eintracht-Fans für das Champions-League-Spiel am Mittwoch (21 Uhr) am Samstag aufgehoben hatte. Das neue Verbot der Präfektur soll diese Entscheidung des Verwaltungsgerichts umgehen.
Zuvor hatte bereits der SSC Neapel für Verwunderung gesorgt. In einer Pressemitteilung erklärte der italienische Tabellenführer zur Entscheidung des Gerichts, das Gästeverbot aufzuheben: „Der SSC ist zutiefst besorgt über die Entscheidung, deutschen Fans Zugang zu gewähren. Es gibt die konkrete Möglichkeit, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte.“ Der zuständige Richter trage damit die Verantwortung, falls es zu Auseinandersetzungen komme.
Eintracht will auf alles vorbereitet sein
„Das ist eine große und auch für unsere italienischen Anwälte unerwartete Genugtuung, ein Meilenstein“, hatte Eintracht-Vorstand Philipp Reschke am Samstag die Gerichtsentscheidung kommentiert und schon da gewarnt, sich nicht zu früh zu freuen. Die gecharteten Flugzeuge hatte der Verein gecancelt und prüft nun, inwieweit sie auch kurzfristig noch gebucht werden können.
Mit einer endgültigen Entscheidung wird am Montag gerechnet.