Zentner-Blackout beschert Mainz 05 herbe Heimniederlage

aus Mainz 05

Thema folgen
Leandro Barreiro von Mainz 05 (Mitte) im Einsatz gegen Raphael Framberger.  Foto: Lukas Görlach

Die 05er verpassen die Möglichkeit, auf einen Nichtabstiegsplatz zu klettern. Ein krasser Fehlpass von Keeper Robin Zentner führt zum 0:1 gegen biedere Augsburger.

Anzeige

MAINZ. Die Konkurrenz hatte im Vorfeld gepatzt und damit die Steilvorlage gegeben, zum ersten Mal seit November auf einen Nichtabstiegsplatz der Fußball-Bundesliga zu klettern. Allein: Der Tabellenvorletzte Mainz 05 verpasste im Wegweiser-Heimspiel gegen einen biederen FC Augsburg diese große Möglichkeit, kassierte eine herbe 0:1-Niederlage. Die defensiv eingestellten Gäste nutzten ein Blackout von Robin Zentner, André Hahn erzielte nach dem Fehlpass des 05-Keepers in die Füße des Augsburger Florian Niederlechner den einzigen Treffer des Spiels (25.).

Die 05er wussten, dass dieses wegweisende Spiel kein Sonntagsspaziergang werden würde. Entsprechend engagiert agierten die Rheinhessen, bei denen der zuletzt starke Last-Minute-Torschütze Kevin Stöger den erkrankten Dominik Kohr (grippaler Infekt) ersetzte. Sie attackierten die Augsburger früh, zwangen sie zu Ballverlusten, eroberten Ball um Ball, gewannen den Großteil der Zweikämpfe, hatten Geschehen und Gegner im Griff. Das FCA-Bollwerk zu knacken, erwies sich als schwierige, zermürbende Aufgabe. Die Mainzer Marschroute mit langen Bällen auf Anspielstürmer Adam Szalai warf einige zweite Bälle ab, öffnete aber nicht die Lücke zur Großchance. Danny Latza, der Kapitän, zog zweimal ab, zweimal parierte FCA-Keeper Rafal Gikiewicz (15./39.). In der Box ging nichts.

Anzeige

Zentner passte zu Niederlechner

Und so sah es auch auf der anderen Seite aus, wo der starke Defensivverbund um den Ballmagneten Stefan Bell nullkommanichts zuließ – bis Robin Zentner ein Blackout hatte. Der 05-Keeper passte beim Spielaufbau dem früheren Mainzer Florian Niederlechner den Ball in die Füße, Niederlechner legte rüber zu André Hahn, der den Ball über die Torlinie drückte. Das 0:1 (25.) mutete zu diesem Zeitpunkt wie ein schlechter Witz an, auch Zentner wähnte sich im völlig falschen Film. Dem bitteren Moment folgte die zuletzt typische 05-Reaktion: Kopf hoch, Brust raus und weiter. Sie strebten die sofortige Ergebniskorrektur an, die allerdings bis zur Pause nicht gelang.

Und nach dem Seitenwechsel hatten die bis dahin passiven Augsburger ihre beste Phase. Florian Niederlechner scheiterte nach einem Konter aus spitzem Winkel an Zentner (50.), schoss eine Minute später im Strafraum seinen Mitspieler Felix Uduokhai an. Vier Minuten später visierte Laszlo Benes aus 22 Metern den 05-Kasten an. Glück für die Mainzer, dass sie in diesen zehn Minuten nicht den zweiten Gegentreffer kassierten. Sie taten sich – auch nach dem Doppelwechsel Glatzel/Boetius für Szalai/Bell (64.) – auf der Suche nach spielerischen Lösungen schwer. Zu undurchlässig das Augsburger Defensivdickicht mit bisweilen zehn Spielern um den eigenen Strafraum. So zäh die ständigen Bemühungen, irgendwie durchzukommen. Torchancen: Fehlanzeige.

Wieder war es Latza, der ein wenig für Aufregung sorgte, als er einmal bei einem Schussversuch im 16er vom Augsburger Daniel Caligiuri berührt wurde und fiel (für den Referee und den Videoschiedsrichter allerdings nicht elfmeterreif/66.). Kurz darauf zog der emsige 05-Kapitän nach einer Ecke volley ab – weit drüber (75.). Und dann die Schlussphase: Binnen 100 Sekunden trafen der Augsburger André Hahn auf der einen (85.) und der Mainzer Karim Onisiwo auf der anderen Seite den rechten Pfosten (87.), ehe der 05-Angreifer beim nächsten Versuch an Gikiewicz scheiterte (88.). Die 05er drückten auf den Ausgleich. Allein: Es sollte nicht sein.