Toppmöller zu Pokalspiel: „Die Jungs scharren mit den Hufen“

aus Eintracht Frankfurt

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Trainiert 30 Jahre nach seinem Vater die Frankfurter Eintracht: Dino Toppmöller.
© Arne Dedert/dpa

Für Eintracht Frankfurt geht es im Pokal gegen den 1. FC Lok Leipzig. Wie die Mannschaft und Trainer Dino Toppmöller auf die Partie beim Regionalligisten aus Leipzig blicken.

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Frankfurt. Mit einer 0:2-Niederlage im Pokalfinale gegen Leipzig ist die Frankfurter Eintracht am 3.Juni in die Sommerpause gegangen. Mit einem Pokalspiel in Leipzig startet die Eintracht am Sonntag ((15.30 Uhr) in die neue Saison. Zwischen den beiden Begegnungen hat sich viel geändert. Die Frankfurter haben Stammspieler wie Evan Ndicka, Daichi Kamada und Djibril Sow verloren, sie haben neue Spieler wie Robin Koch, Willian Pacho und Ellyes Skhiri hinzugewonnen. Trainer Oliver Glasner ist gegangen, Dino Toppmöller ist gekommen. Und der Gegner ist ein anderer, auch wenn er aus der gleichen Stadt kommt.

Gegen RB waren die Frankfurter im Endspiel Außenseiter, gegen den Viertligisten 1. FC Lok sind sie klarer Favorit, „Unser Ziel ist wieder das Endspiel“, hat Sportvorstand Markus Krösche die Hürde hochgelegt. Torwart Kevin Trapp erwartet eine schwere Aufgabe im mit 9000 Zuschauern ausverkauften Bruno-Plache-Stadion. „Es wird ein hitziges Spiel, darauf müssen wir uns mental einstellen“, sagt der Nationalspieler, „es liegt im Endeffekt nur an uns, wie es ausgeht.“ Dem neuen Trainer ist die Freude anzumerken, dass es nach fünf Wochen durchwachsener Vorbereitung endlich losgeht. „Das erste Pflichtspiel, zumal im K.-o.-Modus, ist natürlich etwas Besonderes – für uns alle“, sagt Toppmöller, „die Jungs scharren mit den Hufen.“

Frankfurt mit durchwachsener Vorbereitung

Die Eindrücke aus der Vorbereitung sind durchaus gemischt. Die Ergebnisse waren wenig prickelnd. Zwei Niederlagen gegen Regionalligisten, wie Lok Leipzig einer ist, stehen zwei magere Unentschieden gegen Arnheim und Nottingham gegenüber. Personell aber ist alles gutgegangen. Mit Ausnahme von Lucas Alario, der nach einer Knieoperation Rehamaßnahmen absolviert, sind alle anderen Spieler fit und einsatzfähig. „Es fällt dem Trainer immer schwer, wenn er die Qual der Wahl hat“, sagt Toppmöller, „aber es gehört zu meinem Job klare Entscheidungen zu fällen.“ Die erste muss er schon am Samstag treffen, wenn der Kader bekanntgeben wird. Die zweite dann am Sonntag, wenn er sich auf eine Startelf festlegt. Toppmöller: „Es wird Härtefälle geben.“

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Offene Fragen für die Anfangsaufstellung gibt es nur wenige. Tuta oder Makoto Hasebe in der Dreierkette, Sebastian Rode oder Junior Ebimbe im defensiven Mittelfeld und Jesper Lindström oder Jens-Petter Hauge im Angriff – das sind die „Nuancen“, von denen Toppmöller spricht, wenn er über seine Spieler referiert. Wichtig für alle, die es mit der Eintracht halten: Randal Kolo Muani wird dabei sein. Auch wenn die Spekulationen und Gerüchte nicht abreißen werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der französische Mittelstürmer bleibt, wieder ein wenig gestiegen. Grund: Andere interessierte Klubs haben sich für andere Spieler entschieden. Die Bayern haben nun endlich Harry Kane geholt, bei PSG hat Kylian Mbappé erklärt, dass er auf jeden Fall bleiben will und mit Ousmane Dembele (Barcelona) und Gonçalo Ramos (Benfica) wurden schon zwei neue Stürmer verpflichtet. Die Klubs, die die geforderten 100 Millionen Euro für Muani bezahlen können, werden also weniger. „Kolo ist ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft mit herausragenden Qualitäten“, sagt Toppmöller, „natürlich wären wir alle froh, wenn er bleibt.“

Der Frankfurter Trainer hat über den Regionalligisten Leipzig gesprochen, als würde die Eintracht gegen den Bundesligisten aus Leipzig spielen. „Sie haben in der Vorbereitung gegen drei Drittligisten gespielt und kein Gegentor bekommen, das zeigt wie gut organisiert sie defensiv sind“, lobt er den Gegner, „sie haben Spieler mit Erfahrung, und sie haben viel Tempo über die Flügel.“ Aussagen, die den ganzen Respekt der Eintracht vorm Gegner deutlich machen sollen. Doch natürlich geht auch Toppmöller davon aus, dass die Eintracht ihrer Favoritenrolle gerecht wird.

Toppmöller: „Heißer Tanz mit einer gewissen Fanrivalität“

„Wir bereiten uns auf alle Spiele maximal professionell vor. Es wird ein heißer Tanz vor ausverkauftem Haus und mit einer gewissen Fanrivalität“, sagt er, „wir müssen das Spiel vom Kopf her von Beginn annehmen“. Seine Spieler müssten den Gegner früh unter Druck setzen, „sie stressen. Bei allem Respekt, wir müssen gewinnen.“ Besondere Warnung: Toppmöllers Vorgänger Adi Hütter (1:2 in Ulm) und Oliver Glasner (0:2 in Waldhof) haben beide ihre ersten Pokalspiele mit der Eintracht verloren. „Das interessiert mich wenig“, sagt Toppmöller, „wir haben jetzt eine andere Gruppe, einen anderen Trainer, einen anderen Gegner“.

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Eintracht: Trapp – Tuta, Koch, Pacho – Buta, Skhiri, Ebimbe, Max – Lindström, Götze – Muani.- Bank: Grahl, Smolcic, Hasebe, Rode, Jakic, Larsson, Aaronson, Marmoush, Ngankam