Kämpferisch stark, tapfer und leidenschaftlich trat die Frankfurter Eintracht gegen Bayern München auf. Geholfen hat es am Ende nichts - die Hessen unterlagen 0:1.
FRANKFURT. Die Stimmung in der Arena war prächtig. Endlich wieder Zuschauer, endlich wieder „richtiger“ Fußball. In Gedanken aber waren viele der 25.000 in der Ukraine. Das Stadion erstrahlte von außen in gelb und blau und auf allen Anzeigetafeln prangte der Schriftzug: „Putin raus“! Beide Mannschaften stellten sich kurz vor dem Anpfiff wie die Zuschauer zu einer Schweigeminute wegen des Überfalls der Russen auf die Ukraine. Die Eintracht wehrte sich dann gegen die Bayern tapfer, kämpferisch stark, leidenschaftlich. Aber es reichte einfach nicht, spielerisch war die Unterlegenheit frappant. Am Ende hatte der Meister mit 1:0 (0:0) gewonnen – und das verdient. Und die Frankfurter hatten ihr viertes Heimspiel im Jahr 2022 verloren. Das „goldene Tor“ für die Mannschaft hatte Leroy Sane zwanzig Minuten vor dem Ende erzielt.
Der Frankfurter Trainer hatte sich im Vorfeld etwas getraut. Den besten Fußballer, Makoto Hasebe, setzte Glasner auf die Bank, den einzigen echten Stürmer und bislang besten Torschützen, Rafael Borré, auch. Er setzte dafür auf Tempo, brachte in vorderster Linie die Flitzer Ansgar Knauff, Jesper Lindström und Filip Kostic. Im Mittelfeld brachte er überraschend Ajdin Hrustic. Und auf der rechten Seite bekam diesmal Danny da Costa den Vorzug vor Timothy Chandler.
Massive Defensive - schnelle Angriffe
Der Plan der Frankfurter war klar: Aus einer massierten Defensive heraus schnell Angriffe nach vorne starten. Und das klappte das eine oder andere Mal. Nachdem die Bayern erste „Halbchancen“ durch Joshua Kimmich und Marcel Sabitzer vergeben hatten, kam auch die Eintracht in der 7. Minute zu einer klaren Möglichkeit. Nach einem tollen Konter über Jesper Lindström stand Filip Kostic frei vor Torwart Sven Ulreich, verfehlte das Tor aber ganz knapp. Und in der 15. Minute war es wieder Kostic, der mit einem mächtigen Schuss aus 18 Metern am Bayern-Torwart scheiterte.
Die Münchner waren die spielüberlegene Mannschaft, immer wieder angetrieben von Niklas Süle und Kimmich, doch die Frankfurter wehrten sich tapfer, sie warfen sich in jeden Ball, verteidigten leidenschaftlich. Und sie hatte wie im Hinspiel einen Klassetorwart. Kevin Trapp hielt, was zu halten war. Und manchmal ein bisschen mehr. In der 39. Minute wehrte er einen Schuss von Kimmich ab und warf sich danach mutig in den Nachschuss von Kingsley Coman. Der Frankfurter Keeper bekam den Ball ins Gesicht, musste danach minutenlang wegen Nasenblutens behandelt werden.
Nach dem Tor ist der Bann gebrochen
Trapp erholte sich schnell und war auch nach der Pause ein großer Rückhalt. Er hielt gegen Lewandowski in der 60. Minute fantastisch, bewahrte seine Mannschaft vor einem Rückstand. Das taten ihm dann Ndicka und Tuta gleich, die per Kopf gleich zweimal auf der Linie retten konnte. In der 67. Minute brachte Bayern-Coach Julian Nagelsmann dann Leroy Sané für Sabitzer, und da machte den Unterschied. Nach einem feinen Pass von Kimmich traf Sané mit einer seiner ersten Aktionen in der 71. Minute zum Führungstor. Damit war der Bann gebrochen und die Eintracht-Abwehr geknackt. Trainer Glasner versuchte alles, brachte nacheinander Rafael Borré, Jens-Petter Hauge und Sam Lammers ins Spiel.
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Von Peppi Schmitt