Polizeieinsatz in Gustavsburg wegen Gladbach-Fans

aus Blaulicht

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In Gustavsburg war am Samstag für Fußballfans aus Mönchengladbach Endstation. In einer mehrstündigen Aktion stellten Bundes- und Landespolizei die Personalien von 200 Personen fest und durchsuchten einige auf Waffen.
© Ulrich von Mengden

Sie wollten zum Spiel von Borussia Mönchengladbach gegen Eintracht Frankfurt - doch für einige Anhänger endete die Fahrt vorerst am Bahnhof in Gustavsburg.

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Gustavsburg. Großeinsatz am Gustavsburger Bahnhof. Mehrere Mannschaftsbusse der Polizei haben hier am Samstagnachmittag Fans von Borussia Mönchengladbach kontrolliert, die zum Spiel gegen Eintracht Frankfurt wollten. Grund dafür soll eine Auseinandersetzung in einem Zug sein. Wie die „Fanhilfe Mönchengladbach” allerdings auf Twitter mitteilt, sei diese Auseinandersetzung in einem anderen Zug gewesen. Gladbach-Anhänger seien in Gustavsburg schließlich kontrolliert worden. Die Kontrolle habe unverhältnismäßig lange gedauert und sich auch auf den Zugverkehr ausgewirkt.

Ab etwa 16.30 Uhr stellten die Beamten die Identität einiger Fans aus einem Zug in Richtung Frankfurt fest, wie ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Koblenz, der vor Ort am Einsatz beteiligt war, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Grund für die polizeilichen Maßnahmen sei ein Vorfall im Bonner Raum, bei dem die Polizei aufgrund von schwerer Körperverletzung, Körperverletzung und Landfriedensbruch ermittele. Weitere Details zu diesem Vorfall gab die Bundespolizei zunächst nicht bekannt.

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Fans der Gladbacher, die erst in Mainz in den Zug gestiegen waren, und andere Reisende wurden den Angaben zufolge „vor Ort entlassen”. Fans, die vorher zugestiegen seien, seien „auf gefährliche Gegenstände hin abgetastet” worden, erklärte der Sprecher.

Für die Fußball-Fans im Zug habe es keine Trinkmöglichkeiten gegeben, Urinieren sei nur „vereinzelt gestattet” gewesen, hieß es in einem Tweet der „Fanhilfe Mönchengladbach”, die sich auf ihrer Website als „übergreifende Solidargemeinschaft zur Unterstützung von Fans von Borussia Mönchengladbach” beschreibt. Jeder habe sich erleichtern können, sagte hingegen der Sprecher der Bundespolizei. Die Fans hätten – wie üblich – selbst Getränke dabei gehabt. Eine Versorgung mit Getränken durch die Polizei sei laut Gewahrsamsverordnung erst nach einer bestimmten Zeit nötig, die bislang nicht erreicht sei.

Die „Fanhilfe Mönchengladbach” twitterte außerdem, dass die Fans aufgrund der polizeilichen Maßnahmen das Spiel in Frankfurt gar nicht sehen würden können. Laut Informationen des Sprechers der Bundespolizei wäre das ohnehin nicht möglich gewesen: Seinem Kenntnisstand zufolge hatte die Polizei Frankfurt bereits Platzverweise für den Bereich des Stadions gegen die entsprechenden Fans erlassen. Die Maßnahmen dauerten auch um 19 Uhr noch an, wie der Sprecher mitteilte.