Vor fünf Jahren hat Lukas Hradecky das Frankfurter Tor im DFB-Pokalfinale gehütet. Längst spielt er in Leverkusen, doch aus seiner Liebe zur Eintracht macht der Finne keine Hehl.
Frankfurt. Lukas Hradecky (33) war einer der „Helden“ von 2018, als die Frankfurter Eintracht sensationell im DFB-Pokalfinale den FC Bayern München besiegte. „So ein Spiel vergisst man nie mehr“, sagt er fünf Jahre später, „das ist eingebrannt.“ Inzwischen steht der Finne im Tor von Bayer Leverkusen, ist Kapitän der Werkself. Und macht noch immer keinen Hehl aus seiner Liebe zur Eintracht. Er nimmt keine großen Rücksichten, spricht ehrlich, wie es seine Art ist. „Ich hoffe, die Eintracht gewinnt – ganz klar“, sagt er. Das ist bemerkenswert, denn sein Arbeitgeber Bayer Leverkusen und damit er selbst würde von einem Sieg der Leipziger profitieren und in die Europa-League einziehen. Gewinnt aber die Eintracht, muss Bayer in die Conference-League. Hradecky ist das egal. „Ich bin nicht für Red Bull, ganz ehrlich. Da bin ich Schwarz-Weiß“, sagt er deutlich. Sein Frankfurter Kollege und Nachfolger ist beeindruckt. „So kenne ich Lukas, er ist ein unheimlich feiner Charakter“, sagt Kevin Trapp, „er weiß, wie schön es ist, mit der Eintracht den Pokal zu gewinnen.“
Gegenüber dieser Zeitung ging der finnische Nationaltorhüter am Dienstag ins Detail. Ja, Leipzig sei der Favorit. „Aber 2018 war Bayern auch Favorit und es hat uns nicht geschadet“, sagt er. Die Außenseiterrolle sei im Gegenteil gut für die Eintracht. Auch die Endspielerfahrung könne helfen. „2017 hatten wir mit der Eintracht gegen den BVB das Finale verloren, damals war für uns alle alles noch so groß, so ungewohnt“, erinnert er, „ein Jahr später waren wir reifer und wussten, was zu tun ist“. So könne es jetzt auch der Eintracht gehen. „Wer ein Europapokalendspiel gewinnen kann, kann auch ein deutsches Pokalendspiel gewinnen“, sagt Hradecky.
Am Dienstag war er per Auto auf dem Heimweg in seine Heimat. Dort hat er noch Länderspiele vor sich und dann „endlich mal einen langen Urlaub.“ Zuhause in Turku wird er am Samstagabend vor dem Bildschirm sitzen und der Eintracht die Daumen drücken. Und einen besonderen Blick auf seinen Kollegen haben. „Wer Pokalsieger werden will, braucht einen guten Torwart“, sagt er, „die Eintracht hat mit Kevin Trapp einen guten Torwart.“