Frankfurter Trainerfrage: Will Edin Terzic überhaupt?

aus Eintracht Frankfurt

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Edin Terzic.  Foto: dpa/ Jan Woitas

Der aktuelle Dortmund-Trainer gilt derzeit als Favorit für die Nachfolge von Adi Hütter. Doch Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche hat noch weitere Namen auf seiner Liste.

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FRANKFURT. Die Enttäuschung über die verpasste Champions-League-Teilnahme ist bei der Frankfurter Eintracht längst noch nicht abgeklungen. Bei den Fans herrscht weiter großer Frust über das sportliche Versagen in den letzten Wochen und blankes Entsetzen bis hin zur Wut über das Verhalten von Sportvorstand Fredi Bobic und Trainer Adi Hütter, die den Klub ja verlassen werden und deren Amtszeit am kommenden Sonntag, einen Tag nach dem letzten Heimspiel gegen den SC Freiburg, wenig rühmlich zu Ende gehen wird.

Derweil versucht die neue sportliche Führung mit dem neuen Sportvorstand Markus Krösche und dem Direktor Profifußball Ben Manga die Scherben aufzukehren und dem Klub eine neue Perspektive zu verschaffen. Die wichtigste Aufgabe: Krösche muss einen neuen Trainer finden.

Gespräche mit Terzic in Anfangsphase

Vier, fünf Namen haben sich in den letzten Tagen herauskristallisiert, eine Entscheidung soll aber noch nicht gefallen sein. Gerade die Gespräche mit dem in der Öffentlichkeit als Favorit gehandelten Edin Terzic sollen sich erst in der Anfangsphase befinden. Terzic war ja bei Borussia Dortmund durch die sportliche Aktualität mit Pokalfinale und Kampf um die Champions-League-Teilnahme bis zum letzten Sonntag quasi unabkömmlich. Zudem hat er sich selbst noch nicht klar geäußert, ob er überhaupt bereit dazu ist, als Cheftrainer weiter in der Bundesliga zu arbeiten oder lieber beim BVB ins zweite Glied zurücktritt. Mit anderen wie Oliver Glasner (VfL Wolfsburg) oder Gerardo Seoane (Young Boys Bern) soll Krösche in intensivem Kontakt stehen. Und nicht wenige aus dem direkten Umfeld der Eintracht behaupten, dass es einen weiteren Kandidaten gibt, der bislang in der Öffentlichkeit noch nicht genannt worden ist.

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Eine andere Personalie scheint dagegen geklärt, auch wenn sie noch nicht offiziell bestätigt wurde. Danach wird in Zukunft der Leipziger Teammanager Timmo Hartung (31) für die Eintracht arbeiten. Er folgt damit in etwas veränderter Funktion dem scheidenden Manager Bruno Hübner. Hardung gilt als enger Vertrauter von Markus Krösche und wird gemeinsam mit ihm und Manga auch an der Zusammenstellung der neuen Mannschaft basteln. Der eine oder andere Star wird den Klub sicher verlassen. Sollte wirklich ein Angebot um die 40 Millionen Euro für Torjäger André Silva ins Haus flattern, würde die Eintracht sicher nicht nein sagen.

Auch bei einer Offerte jenseits der 20 Millionen Euro für Filip Kostic wäre der Klub gesprächsbereit. Allerdings soll Kostic durchaus Sympathie dafür hegen, weiter bei der Eintracht zu bleiben. Und ob vermeintliche Offerten für Evan Ndicka und Daichi Kamada im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich wirklich realistisch sind, bleibt abzuwarten. Denn die Pandemie hat bei vielen Klubs große finanzielle Löcher gerissen. Nur noch die ganz Großen aus Manchester, Chelsea, Madrid, noch nicht einmal mehr aus Barcelona, können so tief in die Tasche greifen.

Gute Einnahmen aus Euroleague

Krösche kann dem ganzen Treiben also gelassen entgegenblicken, zumal die Verträge der Spieler noch laufen, soweit bekannt keine Ausstiegsklauseln beinhalten und die Eintracht damit in allen Verhandlungen am langen Hebel sitzt. Mit dem nötigen Kleingeld auf dem Konto wird die Eintracht dann auch auf Shopping-Tour gehen können. Als Kandidat für den Angriff gilt nach Informationen von „Sky“ Randal Kolo Muani (22), Mittelstürmer des FC Nantes. Die Ablösesumme für den französischen U21-Nationalspieler soll zwischen drei und fünf Millionen Euro betragen.

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Eine Summe, die Eintracht locker aufbringen könnte, denn die Europa-League-Teilnahme verheißt für die neue Saison sowohl gute Einnahmen als auch tolle Spiele. Stand jetzt würden unter anderen folgende Klubs mit der Eintracht in der Euroleague starten: Juventus Turin (oder AC Mailand) und Lazio Rom aus Italien, der FC Liverpool (oder der FC Chelsea) und Tottenham aus England, Benfica Lissabon aus Portugal, Fenerbahce Istanbul aus der Türkei, Real San Sebastian und Betis Sevilla aus Spanien und AS Monaco (oder Olympique Lyon) und Olympique Marseille aus Frankreich.

Von Peppi Schmitt