Von den Fragen nach seiner beruflichen Zukunft ist Adi Hütter genervt. Dabei hätte der Trainer der Frankfurter Eintracht längst Fakten schaffen können. Das sind die Knackpunkte.
FRANKFURT. Damit muss Adi Hütter nun Woche für Woche rechnen: Ob nun vor dem Spiel in Dortmund oder danach, er wurde immer und immer wieder nach seiner persönlichen Zukunft gefragt. ARD, ZDF, private TV- und Hörfunksender, schreibende Journalisten, alle wollten und wollen das wissen. Der Trainer der Eintracht ist davon ziemlich genervt. Und doch konnte er sich nicht dazu aufraffen, Klarheit zu schaffen. Seine zwei Worte vom 28.Februar, „ich bleibe“, will und wollte er nicht wiederholen. Heraus kamen in Dortmund beim so offensivfreudigen Trainer nur defensive Antworten, wachsweiche Aussagen, im Grunde ohne Inhalt. Er wolle nicht immer wieder die gleichen Fragen beantworten, er wolle nicht immer wieder Dinge dementieren zu denen er bereits Stellung bezogen habe, und der Satz: „Die Frage ist, ob ich immer Aufklärung betreiben muss, weil ich mich schon öfter geäußert habe“. Für sich hat er die Frage so beantwortet: Muss ich nicht. Was an Ostern durchaus den Tatbestand des „Rumeierns“ erfüllte. Und manche Journalisten, die von der Eintracht meilenweit entfernt sind, wie der ehemalige Reporter Marcel Reif prompt davon schwafeln ließen, dass die Eintracht sich einen neuen Trainer suchen müsse.
Hüter hat Ausstiegsklausel im Vertrag
Dabei gibt es wenige Fakten und viele Spekulationen. Als gesichert gelten darf, dass Borussia Mönchengladbach Interesse am österreichischen Fußball-Lehrer hat. Sicher ist auch, dass im bis 2023 laufenden Vertrag eine Ausstiegsklausel von 7,5 Millionen Euro verankert ist, die sich bei einem Champions-League-Klub auf zehn Millionen Euro erhöht.
Unklar ist, ob Hütter tatsächlich mit Gladbach liebäugelt, ein Wechsel, der zumindest kurzfristig keine Verbesserung darstellen würde. Als ziemlich sicher gilt auch, dass der Trainer noch keine Entscheidung gefällt und schon gar nicht bei der Borussia vom Niederrhein zugesagt hat. Ob noch andere Interessenten im Spiel sind, wie zum Beispiel die Bayern, wenn Hansi Flick zum DFB geht? Ob Hütter einfach seinen Marktwert testen will? Ob er nur abwartet, wie es sportlich ausgeht? Ob er wissen will, wer neuer Sportvorstand wird? Das sind alles offene Fragen, die nicht so schnell beantwortet werden.
Guten Gewissens kann er das „Zeitspiel“ nur fortsetzen, weil sich die Mannschaft davon gänzlich unbeeindruckt gezeigt hat.
Von Peppi Schmitt