Eintracht Frankfurt trotzt RB Leipzig 1:1-Unentschieden ab

aus Eintracht Frankfurt

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Der Frankfurter Gelson Fernandes (l) jubelt nach seinem Tor zum 1:0 neben Leipzigs Torwart Peter Gulacsi. Foto: dpa

Mit einem 1:1-Unentschieden trennte sich Eintracht Frankfurt am Sonntagabend von RB Leipzig. Vor nur 43.000 Zuschauern waren die Frankfurter durch Gelson Fernandes in der 26....

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FRANKFURT. Zweites Heimspiel, erster Punkt: Mit einer in der ersten Halbzeit spielerisch und in der zweiten Halbzeit kämpferisch starken Leistung trotzte die Frankfurter Eintracht RB Leipzig ein 1:1 (1:0) ab. Vor nur 43.000 Zuschauern waren die Frankfurter durch Gelson Fernandes in der 26.Minute in Führung gegangen, Emil Forsberg hatte mit einem Elfmeter in der 54.Minute für den Ausgleich gesorgt. Bei den Frankfurtern feierte Ante Rebic als Einwechselspieler sein Saisondebüt und der Brasilianer Allan Souza sein Bundesliga-Debüt. Besonders ärgerlich für die Eintracht: Filip Kostic hatte ein korrektes Tor zum 2:1 erzielt, doch der Linienrichter hatte abseits gewunken. Eine von vielen Fehlentscheidungen des schwachen Schiedsrichters Felix Brych. "Es war ein sehr intensives Spiel mit einem gerechtem Unentschieden", sagte Eintracht-Trainer Adi Hütter, "beide haben bis zum Schluss auf Sieg gespielt."

Die große Enttäuschung erwartete die Eintracht schon vor dem Anpfiff. Die Arena war so bescheiden gefüllt wie selten, die Gründe lagen auf der Hand: Sonntagabend 18 Uhr ist kein Fußballtermin, das Wetter war mehr als schmuddelig und der Gegner dient in Frankfurt höchstens als Reizthema, aber nicht als Mannschaft, die man gesehen haben muss. AlI jene, die gekommen waren, sahen eine konzentrierte, entschlossene Eintracht, die von Beginn an den Gegner unter Druck setzte. Und dies mit einer Mannschaft, die in wichtigen Einzelteilen so zum ersten Mal zusammenspielte. Aus der Viererkette hatte Trainer Hütter eine Dreierkette gemacht, Hasebe spielte "Libero". Und das tat der Japaner mit all seiner Routine wirklich stark. Abraham und Ndicka verteidigten an seiner Seite, auf den Außen ließen sich da Costa und Kostic im Verteidigungsfall zurückfallen.

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Doppelspitze mit Jovic und Haller

Für die angreifenden Abteilung hatte sich der Eintracht-Coach auch etwas "Neues" einfallen lassen. Er ließ mit der Doppelspitze Jovic/ Haller spielte. Es dauerte etwas bis diese Maßnahme fruchtete, vor allem weil Haller diesmal nicht ballsicher wirkte, zwar oft in Zweikämpfe kam, sie aber ebenso oft verlor. Doch was klappte war von Beginn an die Defensivarbeit. Leipzig kam bis zur Pause zu keiner wirklichen Chance. Einmal schoss Werner den Ball ins Tor, doch da hatte er zuvor im Abseits gestanden. Und einmal musste Hasebe in höchster Not vor Poulsen retten. Das war es auch schon, was die Gäste zustande brachten.

Die Eintracht wirkte frischer, ehrgeiziger, kämpferischer. Sie kam auch nicht zu den ganz großen Gelegenheiten, aber sie schien dem Tor doch näher sein. Und in der 26.Minute gelang auch die Führung. Abraham hatte den Ball lang auf Jovic geschlagen, dessen Flanke köpfte Haller freistehend aufs Tor. Keeper Gulasci konnte noch abwehren, aber Fernandes drückte den Ball über die Linie. Die Frankfurter profitierten da von einer Überzahl, denn Orban wurde an der Seite behandelt. In der Folge des Treffers hätte die Eintracht die Partie vorentscheiden können. Jovic und Fernandes brachten den Ball aber nicht am ungarischen Torhüter der Sachsen vorbei.

Rebic kurz vor Schluss mit Siegchance

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Da sollte sich schon bald nach der Pause rächen. Die Gäste kamen nun viel einsatzfreudiger aus der Kabine, die Eintracht schien dem Kräfteverschleiß der Woche Tribut zu zollen. Man merkte: Die Beine wurden schwerer, der Ausgleich bahnte sich irgendwie an. Wie er den Leipzigern dann gelang, war glücklich, aber das er gelang, war verdient. Nach einer Flanke von Forsberg, köpfte Laimer den Ball nach innen, Kostic zuckte die Hand ein wenig zur Seite, sie traf den Ball. Ein Grund für den insgesamt unsicheren Schiedsrichter Brych zu Recht Strafstoß zu pfeifen. Forsberg verwandelte in der 54.Minute zum 1:1. Leipzig war nun besser, die Eintracht brachte kaum noch etwas zustande. In der 69.Minute zog Trainer Hütter seinen "Joker". Er schickte Ante Rebic nach Verletzung zum ersten Mal in dieser Saison aufs Feld. Der kroatische Vizeweltmeister wurde frenetisch gefeiert. Doch bevor er zum ersten Mal am Ball war, hätte Werner das zweite Tor für Leipzig machen können, ja müssen. Nach einem "Flipperspiel" im Frankfurter Strafraum kam der Nationalspieler völlig frei zum Schuss, schoss aber am langen Ecke vorbei. Eine Viertelstunde vor dem Ende brachte der Frankfurter Trainer dann einen Debütanten. Für de Guzman kam Allan Souza.

Die Eintracht kam dann in der Schlussviertelstunde erstaunlicherweise zu den besseren Chancen. Kostic brachte die Eintracht mit einem Schuss ins lange Eck vermeintlich in Führung, doch Assistent Borsch hatte die Fahne oben. Abseits! Es war eine Fehlentscheidung und lief der neuen Regerlauslegung entgegen. "Dann soll er doch die Fahne unten lassen und es vom Video-Referee überprüfen lassen", sagte der Frankfurter Fernandes völlig zu recht. "Schade, dass Kostics Tor aberkannt wurde", ärgerte sich auch Trainer Adi Hütter, "es ist komisch, es wird mit zweierlei Maß gemessen. Das hat mich heute sehr geärgert." Doch es passte ins Bild der Unparteiischen-Leistung des Spiels. Da Costa hätte den Siegtreffer erzielen können und Rebic hatte drei Minuten vor dem Ende auch die "hundertprozentige" Gelegenheit, scheiterte aber aus kurzer Distanz an Torwart Gulacsi.

Von Peppi Schmitt