Mainz 05-Gerücht: Kommt Malocher Tom Krauß fürs Mittelfeld?

aus Mainz 05

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Spielen sie bald zusammen bei Mainz 05? Tom Krauß, zuletzt von RB Leipzig an den FC Schalke ausgeliehen (Mitte, blaues Trikot) verfolgt Stürmer Marcus Ingvartsen. 
© René Vigneron

Der zuletzt an Schalke 04 verliehene Tom Krauß ist bei vielen Bundesligisten begehrt – offenbar auch bei Mainz 05. Warum ein Wechsel Sinn ergeben würde – und welchen Haken es gäbe.

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Mainz. Christian Heidel kennt das Fußball-Business seit mehr als 30 Jahren, er weiß, wie schnell sich Gewissheiten im Geschäft radikal ändern. Besonders im Transfer-Sommer. Läuft der erst richtig heiß, könnte sich bei Mainz 05 eine große Baustelle ergeben. Im zentralen Mittelfeld. Dort sind Leandro Barreiro und Anton Stach jung, gelten auf dem Markt als heiß begehrt – und könnten viele Millionen Euro in die Mainzer Kassen spülen.

„Kein Spieler von Mainz 05 ist unverkäuflich“

Bereits jetzt fahnden die Mainzer nach einem möglichen Ersatz, falls einer der beiden Spieler den Bundesligisten verlässt. Seit längerem hält sich schon das Gerücht, wonach Tom Krauß auf dem Zettel steht. Nach einem Bericht der „Bild“ könnte ein Wechsel zu Mainz 05 nun näher rücken. Danach hat der Bundesligist in dieser Woche mit Krauß gesprochen. Der Haken: Konkret bemühen wollen sich die Mainzer danach erst um ihn, falls Anton Stach oder Leandro Barreiro gehen. Momentan bahnt sich ein Wechsel nicht an. Sportvorstand Christian Heidel sagt: „Wir sind mit keinem Klub in Verhandlungen, mit keinem Berater in Kontakt, weil ein Spieler gehen will.“ Er stellt aber auch heraus: „Ich habe noch nie gehört, dass ein Spieler von Mainz 05 unverkäuflich ist.“

Heidels Aussage, dass kein 05-Spieler unverkäuflich sei, ist klug gesetzt. Bei Leandro Barreiro könnten die Mainzer in diesem Sommer zum letzten Mal Kasse machen, sofern der Luxemburger seinen 2024 auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Nach Informationen dieser Zeitung soll Barreiro mit einem Wechsel in die Premier League liebäugeln. Nach vielen Jahren hatte er seine Berateragentur hin zu CAA Stellar gewechselt, die viele populäre Fußballprofis in England berät. Anton Stach, immer wieder auch ein Kandidat fürs Nationalteam, stand als junger, deutscher Fußballer schon unter Beobachtung von Vereinen wie RB Leipzig oder Borussia Dortmund. Weil er eine durchwachsene Saison mit vielen Verletzungen spielte, bleibt abzuwarten, wie groß der Markt für ihn in diesem Sommer ist.

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Warum Tom Krauß in das Profil von Mainz 05 passt

Krauß war zuletzt von Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig an Schalke 04 verliehen. Dort kämpfte sich der zentrale Mittelfeld-Mann in die Stammelf, ist bei den Königsblauen als Malocher beliebt. Den Abstieg in die Zweite Bundesliga verhinderte der U21-Nationalspieler nicht, was ihn auf dem Transfermarkt wiederum zu einem besonders spannenden Profi macht. Denn: Schalke durfte den begabten Fußballer für eine Klausel von rund drei Millionen Euro kaufen – aber nur im Falle des Klassenerhalts. Diese Klausel ist nun verfallen. Medienberichten zufolge spekuliert RB Leipzig nach einer starken Saison von Krauß nun darauf, für den Mittelfeldmann zwischen fünf und sieben Millionen Euro zu kassieren.

Ein Wechsel von Krauß würde beim Abgang eines Leistungsträgers durchaus Sinn ergeben. 05-Trainer Bo Svensson setzt im zentralen Mittelfeld vornehmlich auf Fußballer, die Biss in den Zweikämpfen zeigen, aggressiv auftreten, Bälle erobern. Tugenden, die der 22-Jährige verkörpert, der auch als entwicklungsfähiger Profi ins Beuteschema des Bundesligisten passt. Das Problem: Ob Krauß sich auf eine Hängepartie einlässt, wenn es um seine Zukunft geht, ist fraglich. Nach Medienberichten sollen auch Borussia Mönchengladbach, Eintracht Frankfurt und Vereine aus England den Mittelfeldspieler auf dem Schirm haben, der beim Schalker 3:2-Sieg in Mainz ein Tor schoss.

Unwahrscheinlich ist, dass im Falle eines Wechsels von Barreiro oder Stach das Mainzer Eigengewächs Merveille Papela gleich in die Bresche springt, auch wenn der zuletzt an den SV Sandhausen verliehene Mittelfeldspieler beim Zweitligisten überzeugt hat. Seine Chance soll der 22-Jährige in der Vorbereitung bekommen, sagt Christian Heidel. „Er ist ein junger Spieler, bei dem wir nach der Vorbereitung schauen wollen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, bei uns zu Einsätzen zu kommen. Über einen Wechsel denken wir noch nicht nach.“