Auch ein später Anschlusstreffer von Gonçalo Paciência hat die Eintracht nicht auf die Siegesspur bringen können. In einem ausgeglichenen Spiel verloren die Frankfurter bei RB Leipzig mit 1:2.
Von Peppi Schmitt
Leipzigs Timo Werner (rechts) und Frankfurts Evan N'Dicka im Zweikampf.
(Foto: Jan Woitas/dpa)
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FRANKFURT - Die Frankfurter Eintracht hat ein gutes Auswärtsspiel gemacht, aber sie hat bei RB Leipzig mit 1:2 (0:1) verloren. Die Tore des Tages erzielten Timo Werner (10.) und Yussuf Poulsen (80.) für Leipzig und Goncalo Paciencia (89.) für die Frankfurter. Es war über weite Strecken ein ausgeglichenes Spiel mit den klareren Chancen auf Seiten der Gastgeber. Dennoch, die Eintracht kann den nächsten Wochen zuversichtlich entgegensehen, die Mannschaft hat gezeigt, was sie spielerisch zu leisten im Stande ist, wenn denn die sehnlichst erwarteten Verstärkungen im Angriff endlich kommen. Denn vorne fehlte letztlich die Durchschlagskraft, kein Wunder, denn es stand ja kein“ Büffel“ aus der letzten Saison mehr auf dem Platz.
War das nun ersatzgeschwächt oder war es die für die neue Saison angekündigte Rotation? Trainer Hütter jedenfalls hatte eine auf sechs Positionen gegenüber dem Europacupspiel in Straßburg veränderte Mannschaft aufs Spielfeld geschickt. Ante Rebic und Mijat Gacinovic, zuletzt beide scharf kritisiert, waren wegen Verletzungen ganz zu Hause geblieben, Danny da Costa, Martin Hinteregger, Gelson Fernandes und Lucas Torró nahmen nur auf der Bank Platz. Ziemlich sicher hatte der Frankfurter Trainer bei dieser Elf schon das EL-Rückspiel am nächsten Donnerstag im Kopf. Immerhin, Hütter spielte mit zwei Spitzen, Goncalo Paciencia und Dejan Joveljic. Evan N'Dicka ersetzte Hinteregger, Erik Durm Da Costa und das defensive Mittelfeld war mit Rode und Kohr komplett neu besetzt.
Eine neue Mannschaft also und gleich dazu auch noch neue Trikots. In goldenen Hemden versuchte die Eintracht dagegenzuhalten. Das gelang gar nicht mal so schlecht, auch wenn die klareren Chancen zunächst bei den Gastgebern lagen. Die erste Chance freilich hatten die Frankfurter, als Kostic nach sechs Minuten knapp vorzog. Dumm für die Eintracht, dass der erste RB-Abgriff in der 10.Minute gleich zum 1:0 führte. Nach einer Ecke von Sabitzer verlängerte Poulsen mit dem Kopf und am langen Eck stand Timo Werner völlig frei. Der Nationalspieler schoss platziert ins kurze Eck. Danach taumelte die Eintracht für ein paar Minuten, lief ein paar Mal in die gefürchteten Leipziger Konter. Werner hatte die Chance zum 2:0.
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach (Pegnitz)
Zuschauer: 40.108
Tore: 1:0 Werner (10.), 2:0 Poulsen (80.), 2:1 Paciencia (89.)
Nach 20 Minuten war die Eintracht wieder auf Augenhöhe. Zumindest im Mittelfeld, angetrieben vom überragenden Rode. Nach vorne freilich fehlte ein wenig die Durchschlagskraft. Paciencia scheiterte mit einem 18-Meter-Schuss, Joveljic verschusselte kurz vor der Pause eine vielversprechende Chance.
Die Eintracht blieb auf Augenhöhe und das war durchaus eine positive Überraschung. Freilich: Als Werner in der 48.Minute freistehend an Trapp scheiterte, hätte schon die Vorentscheidung fallen können. Kurz darauf hätte die Eintracht aber auch den Ausgleich erzielen können. Nach einem feinen Pass von Kohr, fehlte Durm jedoch der Mut selbst abzuschließen, der Querpass ging dann ins Leere. Übel mitgespielt wurde dann Rode. Poulsen schlug ihm mit der Hand ins Gesicht, bekam dafür die gelbe Karte. Da hatte er Glück. Genau wie kurz darauf Joveljic, als er gegen Torwart Gulacsi übel reingrätschte.
Was der Eintracht fehlte, war wie schon in Straßburg und gegen Hoffenheim offensichtlich. Vorne konnte sich keiner entscheidend durchsetzen. Paciencia hatte in der 65.Minute eine tolle Gelegenheit, brachte den Ball aber nicht an Gulasci vorbei. Die Frankfurter spielten gut mit, hatten aber keine wirklich großen Gelegenheiten. Und sie mussten immer wieder auf die Konter der Gastgeber aufpassen.
Eine Viertelstunde vor dem Ende nahm Hütter einen Doppelwechsel vor, schickte Timothy Chandler und Johnny de Guzman für Durm und Rode auf den Platz. Das schwächte die Mannschaft kurzfristig, machte aber mit Blick auf das Europacupspiel am Donnerstag durchaus Sinn. Einen Angriff später dann die Entscheidung. Poulsen, gerade noch vermeintlich schwer verletzt am Boden, stand plötzlich wieder auf, war frei, bekam eine Flanke volley auf den Fuß. Durch die Beine von Trapp schlug der Ball in der 80. Minute ein. Nicht besonders fair, aber besonders schön. Doch auch jetzt gab die Eintracht nicht auf. Chandler flankte auf Paciencia und der hämmerte den Ball eine Minute vor Schluss unter die Latte.