Taktik im Fokus: Eintracht Frankfurt trainiert die Viererkette
Im Trainingslager von Eintracht Frankfurt stehen vor allem taktische Einheiten im Vordergrund. Sebastian Rode zieht schon jetzt ein positives Zwischenfazit.
Von Peppi Schmitt
Eintracht Frankfurts Mittelfeldspieler Sebastian Rode verspricht sich durch ein weiteres Spielsystem größere Flexibilität.
(Archivfoto: dpa)
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FRANKFURT/BRADENTON - Adi Hütter hat erstmal durchgeatmet am Montag. Endlich hat der Trainer der Frankfurter Eintracht seine Mannschaft im Trainingslager im amerikanischen Bradenton komplett auf dem Platz. Martin Hinteregger ist nach einer Erkältung wieder dabei und Daichi Kamada war am Sonntagabend nach einer Magenerkrankung eingeflogen und hat auch wieder mitgemischt. Die Vollzähligkeit ist wichtig, denn die Frankfurter biegen ja im Grunde schon auf die Zielgerade des kurzen Trainingslagers ein. Am Dienstag wechseln sie das Quartier, von Bradenton ins gut eine Stunde entfernte Clearwater, am Donnerstag wird in St. Petersburg gegen Hertha BSC getestet und in der Nacht von Freitag zum Samstag geht es schon wieder zurück nach Frankfurt. „Die Sonne hier ist Balsam für die Seele“, zieht Mittelfeldspieler Sebastian Rode (29) schon jetzt ein positives Zwischenfazit.
Der Trainer nutzt die Tage im amerikanischen Sonnenstaat für viele Einzelgespräche und knackige, aber nicht ausufernde Übungseinheiten. Das Einüben von verschiedenen mannschaftstaktischen Varianten steht eher im Mittelpunkt als Konditionsarbeit. So will Hütter in Zukunft öfter zwischen einer Dreier-Abwehrkette und einer Viererkette variieren können. „Wir haben ja fast nur im 3-5-2-System gespielt, es ist wichtig, dass wir jetzt andere Sachen einstudieren, um flexibel zu sein“, sagt Rode. Der Trainer unterbricht die Übungseinheiten immer wieder und korrigiert noch auf dem Platz. Rode: „Er sagt uns, wie wir stehen müssen und wie wir den Aufbau gut hinbringen, das ist auch für Bundesligaspieler wichtig.“
Sebastian Rode weiß wovon er spricht, er hat ja schon mit den ganz Großen der Branche gearbeitet, beim FC Bayern mit Pep Guardiola, in Dortmund mit Thomas Tuchel. Seine Zeit bei der Eintracht seit der Rückkehr vor einem Jahr beschreibt er als besonders intensiv. „Es war ein unglaubliches Jahr für mich und die Eintracht, auch wenn das Ende ernüchternd war“, sagt er. Aus jedem seiner Worte spricht große Zuversicht, dass die Mannschaft wieder auf den Erfolgsweg zurückfindet. „Wichtig ist, dass die Stimmung positiv bleibt, auch wenn es mal nicht so läuft“, sagt er und lässt sich auch vom schweren Auftaktprogramm mit den Spielen in Hoffenheim und gegen Leipzig nicht schrecken. „Wir haben in jedem Spiel eine Chance, wenn wir alles reinwerfen“, ist er überzeugt.
Er selbst werde mit gutem Beispiel vorangehen, wie immer ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit. Was ihm schon viele schwere Verletzungen wie Kreuzbandrisse und Knorpelschäden eingebracht, seinen sportlichen Weg aber auch geprägt hat. „Meine Spielweise hat mich zu dem gemacht, der ich jetzt bin und so wird es auch bleiben“, sagt der ehemalige Offenbacher, „das tut auch mal weh, aber es gehört zum Leistungssport dazu.“ Aktuell fühle er sich nach dem Kurzurlaub fit und gesund. Von den Tritten, die er gerade in den letzten Begegnungen hatte einstecken müssen, habe er sich „gut erholt.“
Derweil die Mannschaft im Amerika hart arbeitet, ist zu Hause eine weitere Personalentscheidung gefallen. Simon Falette (27) wird auf Leihbasis bis zum Sommer zu Fenerbahce Istanbul wechseln. Der französische Abwehrspieler, auch Nationalspieler Guineas, hat sich für die Türkei und gegen ein Angebot des 1.FC Köln entschieden. Durchaus wahrscheinlich, dass die Eintracht nun ihre Bemühungen um Jesus Vallejo (23/von Wolverhampton zurück zu Real Madrid) verstärkt.