Nächster Dämpfer: Eintracht verliert Derby gegen Mainz 05
Nach dem bitteren Aus im Europapokal verlor Eintracht Frankfurt zu Hause 0:2 im Derby gegen Mainz 05. Die Champions League Qualifikation rückt damit in weite Ferne.
Von Tobias Goldbrunner
Stellv. Chefredakteur Inhalte
Der Mainzer Jean-Paul Boetius (rechts) schrimt den Ball gegen Frankfurts Danny da Costa (links) ab.
(Foto: dpa)
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FRANKFURT - Der Traum von der Champions League droht für Eintracht Frankfurt zu zerplatzen: Die hessischen Bundesliga-Fußballer mussten im Rhein-Main-Derby gegen den FSV Mainz 05 eine bittere 0:2 (0:0)-Niederlage hinnehmen. Der überraschend in die Startelf beorderte Anthony Ujah (53./57.) sorgte mit einem Doppelpack für den nicht unverdienten Erfolg der Rheinhessen.
Der Eintracht fehlte 72 Stunden nach dem Halbfinal-Aus in der Europa League beim FC Chelsea die nötige Spritzigkeit. Die Frankfurter (54 Punkte) haben die Teilnahme an der Königsklasse also nicht mehr in der eigenen Hand: Sie liegen als Sechster einen Punkt hinter Borussia Mönchengladbach (4.) und Bayer Leverkusen (5.). Mit einem Remis am letzten Spieltag am Samstag beim FC Bayern München könnte die SGE zumindest die Europa League perfekt machen. Es droht aber sogar der Sturz auf Rang acht – die Frankfurter dürften dann gar nicht durch Europa reisen. Die Mainzer feierten den ersten Auswärtssieg seit fast vier Monaten.
Rauchbomben vor Anpfiff
Eintracht-Trainer Adi Hütter verzichtete vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Arena auf eine größere Rotation, nahm im Vergleich zum Donnerstag nur eine Veränderung vor: Gelson Fernandes rückte für Sebastian Rode in die Anfangsformation. Rode fällt für den Rest der Saison aus, wie kurz vor Anpfiff bekannt wurde: Der Mittelfeldmann hat sich gegen Chelsea einen Knorpelschaden im rechten Knie zugezogen. 05-Chefcoach Sandro Schwarz tauschte drei Mal: Ujah, Jean-Philippe Mateta und Kunde Malong übernahmen für Karim Onisiwo, Ridle Baku und Robin Quaison, der im Abschlusstraining eine Verletzung am Sprunggelenk erlitten hatte.
Schema
Eintracht Frankfurt: Trapp - Abraham, Hinteregger, Falette (61. Haller) - G. Fernandes (61. de Guzmán), Hasebe - da Costa, Gacinovic, Kostic - Jovic (77. Paciencia), Rebic
Die Partie begann mit sechs Minuten Verspätung: Chaoten aus dem Eintracht-Lager zündeten auf der Westtribüne Rauchbomben, roter, weißer und schwarzer Nebel zog über das ganze Feld. Als die Sicht wieder frei war, nahmen die Gastgeber direkt Fahrt auf. Die Eintracht, so hatte es den Anschein, strebte eine frühe Führung an – eventuell befürchtend, die Kräfte könnten hinten raus nachlassen. Danny da Costa hatte nach sechs Minuten direkt die erste Frankfurter Möglichkeit, der Rechtsverteidiger bugsierte den Ball aber bedrängt über die Latte. Die Mainzer hielten dagegen, versuchten ihrerseits, das Spiel schnell zu machen. Die Gäste kamen drei Mal vor den gegnerischen Kasten, es fehlte aber die Präzision beim letzten Pass. Auch die Eintracht ging in den entscheidenden Momenten nicht entschlossen genug hin, ließ zu viele Räume.
Dann die 19. Minute: Frankfurts Filip Kostic setzte sich einmal mehr gegen Daniel Brosinski auf der linken Seite durch, flankte zu Ante Rebic, der völlig freistehend verzog. Das hätte das 1:0 für die Hessen sein müssen. Nur zwei Minuten später verzeichneten die Mainzer ihre beste Chance im ersten Durchgang. Kunde zog ab, Simon Falette fälschte ab – und der Ball flog nur knapp am rechten Pfosten vorbei.
In der Pause wechselten die 05er: Brosinski, der in der 33. Minute mit Kostic zusammengeprallt war, zunächst mit einem Verband um den Kopf weitermachte, blieb draußen, Giulio Donati kam in die Partie. Nach 53 Minuten dann der erste Streich von Ujah: Mateta hob den Ball über David Abraham und passte zum Nigerianer, der eiskalt einschob. Ujahs erster Treffer seit dem dritten Spieltag. Nur vier Minuten später: Diesmal ging Jean-Philipp Gbamin relativ ungehindert an Falette vorbei, bediente Ujah, der erneut SGE-Keeper Kevin Trapp keine Chance ließ. In der 60. Minute hatte Ujah sogar das 3:0 auf dem Fuß, zielte aber drüber.
Und wie reagierten die Frankfurter? Hütter brachte Sébastien Haller und Jonathan de Guzman für Falette und Fernandes (60.), die Eintracht drängte fortan auf den Anschlusstreffer. Allzu fiel den Hausherren jedoch nicht ein. De Guzman probierte es aus der Ferne, 05-Torwart Florian Müller parierte stark (83.). Auch Kostic und Rebic scheiterten. Und so durften nur die mitgereisten 2.500 Mainzer Fans jubeln.