Eintracht in Strasbourg: „Das wird ein heißer Tanz“
Es geht nicht nur um einen Sieg - sondern auch um viele Millionen Euro. Eintracht Frankfurt will bei Racing Strasbourg unbedingt einen Sieg.
Von Peppi Schmitt
Eintracht-Trainer Adi Hütter.
(Archivfoto: dpa)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
FRANKFURT - Es ist das erste Europapokalspiel-Auswärtsspiel seit Beginn der letzten Saison zu dem die Frankfurter Eintracht nicht mit dem Flugzeug angereist ist. Per Bus ist die Mannschaft am Mittwochmittag Richtung Elsass aufgebrochen. Am Donnerstagabend (20.30 Uhr, live bei Nitro) findet im Stadion Meinau in Straßburg das Play-Off-Hinspiel gegen den Racing Club Straßburg-Elsass statt. Es geht um den Einzug in die Gruppenphase der Europa-League (EL), es geht um viele Millionen Euro und es geht vor allem darum, das erste große sportliche Ziel zu erreichen.
Mehr als sieben Millionen Euro könnte die Eintracht in der EL von der UEFA nur für die Spiele bis zum Ende des Jahres aus Start (2,92 Millionen Euro) - und Siegprämien erhalten, dazu kommen bei dann drei weiteren Heimspielen nochmal zwischen zwei und drei Millionen Euro aus den Einnahmen der Eintrittskarten. Es geht also um viel für die Mannschaft von Trainer Adi Hütter. „Es wird ein großes und wichtiges Match, wir müssen absolut bereit sein“, sagte Torwart Kevin Trapp, „es steht sehr viel auf dem Spiel.“
Offiziell 1000 Tickets für Eintracht-Fans
Alle bei der Eintracht spüren, dass die internationale Saison erst jetzt so richtig beginnt, die Begegnungen gegen Tallinn und Vaduz waren nur Vorgeplänkel. Straßburg ist ein Gegner auf Augenhöhe, ein Verein, der die Europa-League ähnlich ernst nimmt wie die Eintracht. „Uns erwartet ein Hexenkessel“, sagt Trapp, der mit Paris St. Germain schon das eine oder andere Mal im kleinen „Meinau“ (Fassungsvermögen 24.000 Zuschauer) gespielt hat, „wir hatten letzte Saison eine wunderschöne EL-Saison, das wollen wir wieder erleben.“
Auch die Fans merken, dass es ernst wird. Die Frankfurter haben offiziell nur etwas mehr als 1000 Karten bekommen, angeblich sollen sich aber viele Deutsche noch Tickets auf dem freien Markt besorgt haben. Die Polizei ist in erhöhter Alarmbereitschaft, denn die Racing-Fans pflegen enge Bindungen zu den Anhängern des fast benachbarten Karlsruher SC und diese wiederum sind verfeindet mit den Frankfurtern. Die Sicherheitsbehörden haben darum den Frankfurter Anhängern untersagt, „sich rund um das Meinau-Stadion als Fans der Eintracht zu erkennen zu geben.“ Dies gilt auch für große Teile des Stadions, Ausnahme ist der Gäste-Fan-Block.
Mit Ausnahme des noch nicht zur Verfügung stehenden Neuzugang Bas Dost und des noch nicht wieder einsatzfähigen Djibril Sow kann Trainer Adi Hütter aus den Vollen schöpfen. Zwanzig Spieler hat er mit nach Frankreich genommen, nicht dabei ist vom engeren Stamm Timothy Chandler. Selbstverständlich wird Martin Hinteregger spielen, der wegen einer Untersuchung durch die Anti-Doping-Agentur NADA in die Schlagzeilen geraten war. Trainer Hütter hat am Mittwoch das Vorgehen der NADA kritisiert. „Ich finde es respektlos und ich nehme unsere Ärzte in Schutz. Wir haben ein reines Gewissen", sagte er, „sie können sich gerne alles anschauen, wir stehen für einen fairen Sport."
Über die Aufstellung hat der Coach bei der offiziellen Pressekonferenz im wie immer nichts verraten. Wichtiger sei sowieso die Einstellung. „Racing ist eine spielerisch sehr starke Mannschaft mit einem sehr guten Umschaltspiel“, sagte er, „sie kommen sehr oft über die Seite, also müssen wir die Seiten sehr gut zumachen.“ Natürlich komme es bei einem K-o.-Spiel darauf an, „sich eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel zu verschaffen.“ Das findet am kommenden Donnerstag in der Frankfurter Arena statt.
Dann soll auch der neue Torjäger Bas Dost (30) dabei sein. Bis zuletzt hat die Eintracht am Mittwoch um die Realisierung des Transfers mit Sporting Lissabon gerungen. „Der Deal wird über die Bühne gehen“, sagte Sportvorstand Fredi Bobic am Mittwochmittag gegenüber „Sky“, „mit Sporting ist es nie einfach." Nur wenn Dost bis 23 Uhr der UEFA gemeldet worden ist, wäre er fürs Rückspiel spielberechtigt.