Eintracht: Hütter wirft gegen Vaduz die Rotationsmaschine an
Dank des komfortablen Vorsprungs herrscht bei der Eintracht vor dem Rückspiel in der Europa League Qualifikation gegen Vaduz in Frankfurt große Gelassenheit. Eine Chance zur Rotation.
Von Peppi Schmitt
Sebastian Rode (oben) im Zweikampf mit Chelseas Andreas Christensen im Europa League Halbfinale. Gegen Vaduz wird er sein Comeback nach einer Knie-OP feiern.
(Archivfoto: dpa)
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FRANKFURT - So entspannt ist die Frankfurter Eintracht schon lange nicht mehr in ein Europacupspiel gegangen. Nach dem 5:0 im Hinspiel ist das Rückspiel gegen den FC Vaduz (Donnerstag, 20.30 Uhr, live bei Nitro) nur noch eine Pflichtaufgabe. Die Blicke der Frankfurter gehen schon Richtung Bundesligastart am Sonntag gegen die TSG Hoffenheim und die nächste Europacup-Runde, voraussichtlich gegen Racing Straßburg. Dementsprechend wird Trainer Adi Hütter die große Rotationsmaschine anwerfen und viele Spieler für die nächsten Aufgaben schonen.
Aus der Anfangsformation vom Pokalspiel in Mannheim werden vermutlich nur Torwart Kevin Trapp und Stürmer Dejan Joveljic übrig bleiben. „Natürlich geht es auch um die Startplätze für Sonntag“, sagt er, „und selbstverständlich wollen wir gewinnen und eine gute Leistung zeigen.“ Die Arena ist mit 48.000 Zuschauer ausverkauft, die Frankfurter Mannschaft hat also auch eine Verpflichtung gegenüber ihrem Publikum. „Es gibt 0,0 Prozent Anzeichen, dass wir es auf die leichte Schulter nehmen“, hat Neuzugang Erik Durm die Einstellung der Mannschaft deutlich gemacht, „drei Tage vor dem Bundesligastart will jeder zeigen, was er kann.“
Keine zweite Wahl
Die Zuschauer können sich nicht nur auf eine angriffsfreudige Eintracht freuen, sondern auch auf den ersten Auftritt von Sebastian Rode. Der aus Dortmund zurückgekehrte Mittelfeldspieler, erst Ende Mai wegen eines Knorpelschadens am Knie operiert, wird seine Comeback bei der Eintracht und sein Saisondebüt feiern. Rode wollte schon letzte Woche beim Hinspiel auflaufen, doch der Trainer hat ihm da noch eine Woche mehr Vorbereitung gegönnt. Jetzt lässt sich Rodes Ungeduld nicht mehr bremsen, jetzt ist es so weit. „Es ist ein schöner Rahmen, Trapp und Rode wieder zu begrüßen“, beleuchtet Vorstand Axel Hellmann einen anderen Aspekt.
Der Trainer erhofft sich vom Spiel gegen die Liechtensteiner, die ja in der zweiten Schweizer Liga spielen, noch ein paar Anhaltspunkte über die Form einzelner Spieler. „Es gibt keinen zweite Wahl bei uns und keinen zweiten Anzug“, versichert Hütter, „jeder einzelne Spieler hat seine Wertigkeit und die Stammelf steht sowieso nicht.“ Was grundsätzlich natürlich stimmt, in einzelnen Fällen aber nicht zutrifft. Spieler wie Makoto Hasebe, Sebastian Rode, Filip Kostic oder Ante Rebic, solange er noch Spieler der Eintracht ist, haben sicher Stammplatzgarantien.
Kein kurzfristiger Neueinkauf
Dazu gehört auch Danny da Costa, obwohl er in Mannheim keinen guten Tag erwischt und der für ihn eingewechselte Durm besser gespielt hatte. „Der eine oder andere hat ein Bonus aus dem letzten Jahr“, sagt der Trainer ehrlich. Durm freilich ist ganz nahe dran. „Erik ist auf beiden Seiten einsetzbar, auf rechts hat er noch mehr Zug aufs Tor“, lobt Hütter. Der ehemalige Nationalspieler hat sich vor allem taktisch in den letzten Wochen an die Erfordernisse bei der Eintracht angepasst. „Aus Huddersfield war ich das vorne anlaufen und pressen nicht so gewohnt“, sagt er, „aber es wird immer besser, auch die Spritzigkeit kehrt zurück.“
Mit Almamy Touré und Mijat Gacinovic haben zwei Profis leichte Wehwehchen. Beide sind dennoch für die Anfangself gegen Vaduz vorgesehen. Simon Falette ist für die Europa-League nicht gemeldet, Kevin Trapp wurde nachgemeldet. Wer auf einen kurzfristigen Neueinkauf spekuliert, wird enttäuscht sein. Zwar sind die Verhandlungen mit neuen Stürmern weit fortgeschritten, aber eben noch nicht abgeschlossen. Die Spekulationen werden also noch ein paar Tage ins Kraut schießen. Nach Informationen dieser Zeitung bewegen sich die jüngsten Gerüchte um Daniel Sturridge vom FC Liverpool und eine Rückkehr von Luka Jovic aus Madrid auf ähnlichem Niveau wie zuvor irgendwann mal Franck Ribery und Andre Schürrle. Das waren freie Erfindungen.