Freitag,
12.07.2019 - 23:59
2 min
Sportwoche unter der Lupe: Frauen an die Kasse
Die Vereinsvertreter der Alsfelder Fußball-Kreisligen A, B und C trafen sich in dieser Woche zur Terminbesprechung im Sportheim der TSG Nieder-Ohmen. Auf der Tagesordnung ganz oben stand - klarer Fall - die genauen Ansetzungen der anstehenden Meisterschaftsspiele. Neben reichlich mahnender Worte (von Kreisschiedsrichter-Obmann Thorsten Eick), kritischen Tönen (von Günter Stiebig zum fehlenden Engagment der meisten heimischen Clubs beim Thema digitaler Spielerpass) und lobenden Worten (vom Sportgerichtsvorsitzenden Gerhard Kuntz, der von keinen gravierenden Fällen aus der vergangenen Saison berichten musste) stand eine Personengruppe im Mittelpunkt, die (fast) gar nicht in Nieder-Ohmen vertreten war. Die Frauen. Und dabei ging es um das leidige Thema: Soll man bei den Meisterschaftsspielen der Kreisliga A und B Eintritt auch von Frauen kassieren?nSchon im vergangenen Jahr wurde über dieses Thema diskutiert. Das Ergebnis: Die Vereinsvertreter votierten mehrheitlich dafür, Eintritt auch von Frauen zu kassieren, letztlich wurde die Entscheidung aber dem jeweiligen Heimverein überlassen. "Schließlich können wir das den Vereinen nicht vorschreiben", so Kreisfußballwart Frank Heller. Und so kam es, dass Verein A Eintritt von den Damen kassierte, Verein B aber nicht. Die Folge: Einiges Durcheinander. Ich kann mich noch gut an meinen Besuch des Kreisoberliga-Spiels Hattendorf gegen Großen-Linden in der vergangenen Saison erinnern, als Hattendorfs Kassierer auch von den weiblichen Besucherinnen aus Großen-Linden Eintritt verlangten. Die Antwort waren erstaunte Blicke und ein deutlich vernehmbarer Aufschrei, gerade so, als hätte der verdutzte Kassierer eine unsittliche Frage gestellt. Die Folge: Diskussionen ohne Ende. nHans-Peter Wingefeld, Stellvertretender Fußballballwart im Nachbarkreis Gießen, war als Gast der Terminbesprechung in Nieder-Ohmen und griff das Thema erneut auf. Sein klarer Appell: "Wir sollten eine einheitliche Linie fahren, das macht es für alle einfacher." Recht hat er. Und Wingefeld spricht sich auch klar dafür aus, auch Eintritt von Frauen zu verlangen. "Wenn ich mit meiner Frau zum Eishockey oder Handball gehe, muss sie auch Eintritt bezahlen. Überall sind wir für die Gleichberechtigung, nur beim Amateurfußball tun wir uns offensichtlich schwer damit", so der Funktionär. Und wieder hat er Racht. Also: Gleiches Recht für alle. Auch beim Amateurfußball. Endlich.