Adler müssen draufpacken

Unter der Woche haben Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara, Co-Trainer Mike Pellegrims und Chefcoach Pavel Gross (von links) beim jährlichen Charity-Dinner Fans verwöhnt. Am Wochenende sind sie wieder in ihren Kernkompetenzen gefordert. Foto: Gerold
MANNHEIM - Drei Niederlagen stehen für die Mannheimer Adler aus den letzten drei Spielen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zu Buche. Eine ungewohnte Situation, die es für die Mannschaft so noch nicht gab im bisherigen Saisonverlauf und damit auch für das neue Trainerteam um den Chefstrategen Pavel Gross eine neue Herausforderung.
Dieser geht mit der aktuellen Serie sehr selbstkritisch um. Gross räumt ein, dass zuletzt ein paar Prozent gefehlt haben, die den Unterschied machen: „Bei den Jungs ebenso wie bei uns als Coaches. Wir geben uns da kein Alibi. Wir müssen alle wieder fünf bis zehn Prozent mehr investieren, mit der nötigen Entschlossenheit bei der Sache sein“, fordert der 50-jährige Tscheche.
Denn gerade in der Vorweihnachtszeit bleibt in Deutschlands höchster Spielklasse nicht viel Raum, um im Training nachjustieren zu können. Mit 13 Spielen in den nächsten gut vier Wochen ist der Terminkalender der Adler prall gefüllt. Nicht gerade die beste Zeit, um sich eine Krise zu nehmen. Insofern dürften die Kurpfälzer am Wochenende viel investieren, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Die Gegner sind durchaus von anspruchsvollem Kaliber: Am Freitagabend erwarten die Mannheimer die viertplatzierte Düsseldorfer EG in der SAP Arena (19.30 Uhr), am Sonntag (14 Uhr) geht es dann für die Nordbadener nach München zum amtierenden Meister und aktuellen Tabellenzweiten. Bei weiteren Niederlagen würde es an der Spitze richtig kuschelig werden. So ist der einst komfortable Vorsprung der Adler auf nur noch drei Zähler geschrumpft. Der von so manchem Experten prophezeite Durchmarsch liegt erst mal auf Eis.
SEIDER ZUR U20-WM
Verteidiger Moritz Seider macht Fortschritte, so dass der 17-Jährige von den Ärzten grünes Licht für eine Teilnahme an der U20-WM vom 9. bis 15. Dezember in Füssen bekommen hat. Den Adlern wird er erst für das Heimspiel gegen Ingolstadt (16. Dezember) wieder zur Verfügung stehen.
Gegen Berlin genug Chancen, um zu gewinnen
Aktuell müssen die Mannheimer an den kleinen Dingen arbeiten, um vorne wieder in die gefährlichen Abschlusspositionen zu kommen und hinten stabiler zu stehen. „Wir wollten auch unsere letzten drei Partien gewinnen. In Schwenningen haben wir aber nicht optimal gespielt und verdient verloren. In Wolfsburg wollten wir unbedingt gewinnen, was uns aber nicht gelungen ist. Am Sonntag gegen Berlin haben wir zwar nicht unser bestes Spiel gezeigt, sind aber solide aufgetreten und hatten im Schlussabschnitt genügend Chancen, die Partie zu entscheiden“, sagt Gross. Gleichzeitig warnt der Cheftrainer der Mannheimer davor, die Ansprüche an die Mannschaft zu hoch zu schrauben: „Es wäre ein fataler Fehler zu glauben, wir würden die Liga überrollen. Es ist nicht einmal die Hälfte der Hauptrunde absolviert. Die Liga ist eng, es gibt jede Menge Toporganisationen. Und für die unteren Teams gewinnt nach und nach jede Partie an Bedeutung, da es die letzten Chancen im Kampf um die Playoffs sind.“
Die jüngste Verletzungsmisere will Gross nicht als Grund für die aktuelle Minikrise anführen. „Wir haben genug Spieler und genug Qualität. Wenn jemand ausfällt, ist das die Chance für einen anderen Spieler, in diese Lücke zu springen, sich zu zeigen und weiterzuentwickeln.“ So wird Youngster Louis Brune auch am Freitag im Lineup stehen. Das Comeback von Nico Krämmer wird für nächste Woche erwartet.