Wer auf der Suche nach Ruhe und Abenteuer gleichermaßen ist, wird im Binger Wald fündig. Neben Wanderspaß gibt es dort die urige Lauschhütte mitsamt einem angeschlossenen Kletterwald.
Von Heidrun Braun
Der Klettergarten Lauschhütte. Foto: Heidrun Braun
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Binger Wald - Der Oktober gehört dem Wald. Die sonnigen Herbsttage sind perfekt, um noch einmal Frischluft zu tanken, bevor uns der Nebelmonat November öfter zu Hause bleiben lässt. Außerdem bietet die bunte Färbung der Blätter einen besonderen Genuss fürs Auge. Dazu noch ein bisschen Bewegung und Abwechslung wäre perfekt.
Doch wo findet man mitten im Wald Ruhe und Abenteuer zugleich? Um einen solchen Ort anzusteuern, müssen wir nicht weit fahren: Am Fuße des Salzkopfes liegt das Ziel mitten im Binger Wald direkt an der Route der fünften Etappe des Soonwaldsteiges. Für Wanderer ist die Lauschhütte schon längst zum beliebten Einkehrplatz geworden. Das war nicht immer so. In der Geschichte der Hütte haben sich ihre Funktion und auch ihr Aussehen mehrmals geändert. Im 18. Jahrhundert diente sie als Unterkunft und Aufenthaltsort für die Waldarbeiter, die auf der großen Wiese davor, dem Rückeplatz, das gefällte Holz sammelten. Später war sie Forsthaus und Waldgaststätte.
Kartoffelpuffer nach Großmutters Art
Heute ist es fast eine Beleidigung, sie „Hütte“ zu nennen, denn es ist ein respektables Haus mit urigem Ambiente und mehreren gemütlich eingerichteten Räumen. Sobald die Sonne lacht, sitzt man draußen im Biergarten, denn an der frischen Luft ist der Appetit am größten. Das macht sich vor allem an jedem Donnerstag bezahlt, wenn die Küche Kartoffelpuffer nach Großmutters Art satt anbietet. Diese sind, serviert mit Apfelmus, Kräuterquark, Lachs oder Camembert, sehr lecker und auch ordentlich groß, sodass man einen Nachschlag meistens nicht schafft. Die Speisekarte verspricht regionale Küche sowie Produkte aus biologischem Anbau mit viel Wild und Weinen von Rhein und Nahe sowie Pils aus Kirn. Samstags gibt es deftige Hausmannskost: zum Beispiel Krautwickel oder Eintopf.
Markus Bender und sein Team haben hier außerdem einen Platz geschaffen, der neben der Einkehr auch Abwechslung anbietet. Dabei dreht es sich ums Klettern. Schon auf dem Kinderspielplatz kann man sich am einen Meter hohen Kletterturm im Bouldern üben. Der „Nichtden-Boden-Berühr-Parcours“ auf der Wiese fordert die Kleinsten heraus. Eine fest installierte Geo-Caching-Runde mit Start an der Lauschhütte kann man sich im Internet ausdrucken (www.opencaching.de). Das GPS-Gerät dafür muss man selbst mitbringen. Am Kletterpark gibt es aber auch eine Schatzkarte, die ganz ohne GPS auskommt. Die Klettersaison geht bald zu Ende, aber an diesem und am nächsten Wochenende ist der Parcours durch die Wipfel jeweils ab 10 Uhr geöffnet. Dreifach gesichert kann man dort je nach Mut und Kondition zwischen verschieden schwierigen Strecken wählen. Wer lieber ein Stück wandern will, findet auf der Homepage der Lauschhütte mehrere Vorschläge, die auf und rund um den Soonwaldsteig kurze Touren anbieten. Und wer es erst im Winter zur Lauschhütte schafft, kann die nur 500 Meter entfernte Rodelbahn ausprobieren, die mit 400 Metern eine der längsten und schneesichersten der Region ist.