Nach Krawallnächten: Mehr Zivilpolizisten im Einsatz

Die Frontpartie eines Polizeiautos.  Symbolfoto: dpa

Nach den Ausschreitungen in Stuttgart und Frankfurt setzt die rheinland-pfälzische Polizei unter anderem in Mainz verstärkt auf den Einsatz von Zivilbeamten.

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MAINZ. Um in Rheinland-Pfalz ähnliche Ausschreitungen gegen Polizisten wie in Stuttgart und Frankfurt zu verhindern, sind vom kommenden Wochenende an mehr Polizisten in den fünf Oberzentren unterwegs - nicht nur in Uniform, sondern auch in Zivil. Wie viele dies sein werden, hänge von der Lage ab, sagte die Sprecherin des Innenministeriums, Sonja Bräuer, am Dienstag in Mainz. Mehr Polizisten in Uniform seien bereits seit den Angriffen auf Polizisten in Stuttgart im Einsatz, jetzt kämen vor allem noch Kräfte in Zivil dazu. Die Oberzentren sind Mainz und Koblenz, aber auch Trier, Ludwigshafen und Kaiserslautern. "Die Ordnungsämter treffen in enger Zusammenarbeit mit der Polizei erforderliche Maßnahmen, um gefährliche Menschenansammlungen und Gewaltexzesse im Vorfeld zu verhindern", sagte Bräuer. Dazu gehörten präventive Maßnahmen wie Alkoholverbote, Platzverweise und Betretungsverbote. "Ein besonderes Augenmerk liegt auf der deeskalierenden Kommunikation mit der Bevölkerung."

Bodycams und Taser sollen Polizisten schützen

"Solche Bilder wie in Stuttgart oder Frankfurt sind erschreckend. In Rheinland-Pfalz ist bislang nichts Vergleichbares geschehen, auch wenn es bereits zu Flaschenwürfen gegen Beamte gekommen ist", sagte Innen-Staatssekretärin Nicole Steingaß. In einem kleineren Teil der Bevölkerung sei allerdings eine zunehmende Radikalisierung und Gewaltbereitschaft festzustellen, sagte die SPD-Politikerin. Um Polizeibeamte besser vor Gewalt zu schützen, habe die Landesregierung zahlreiche Maßnahmen ergriffen und etwa in die Schutz-Ausstattung investiert und sowie Bodycams und Taser (Distanz-Elektroimpulsgeräte) angeschafft.

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Von dpa