Mit 33 Einzelmaßnahmen will Nancy Faeser vakante Arbeitsplätze besetzen, wenn sie neue hessische Ministerpräsidentin wird. Auch mit einem zusätzlichen Feiertag wirbt die...
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - . Mit einem Programm gegen den Fachkräftemangel zieht SPD-Spitzenkandidatin Nancy Faeser in die heiße Phase des Landtagswahlkampfs in Hessen. „Überall fehlen helfende Hände und Talente“, sagte die Bundesinnenministerin am Montag in Frankfurt. Derzeit fehlten in Hessen 82.000 Fachkräfte, die Zahl habe einen neuen Höchstwert erreicht. Genannt wurden insbesondere Lehrerinnen und Lehrer, Handwerkerinnen und Handwerker, Pfleger und Pflegerinnen sowie Ärzte und Ärztinnen.
Faeser warf der Landesregierung aus CDU und Grünen vor, nicht rechtzeitig gehandelt zu haben. Vor allem im öffentlichen Bereich hätte man hier bereits vor 20 Jahren gegensteuern müssen, sagte Faeser mit Blick auf die seit 1999 im Land regierende CDU.
Ihr Programm aus 33 Einzelmaßnahmen sieht mehr Investitionen im Bildungsbereich vor, unter anderem sollen alle Schülerinnen und Schüler einen Laptop oder ein Tablet erhalten. Der Erwerb des Meisterbriefs soll kostenlos werden. Unternehmen sollen Geld erhalten, um Digitalisierung, demografischen Wandel und Dekarbonisierung bewältigen zu können - Arbeitnehmer außerdem einen Rechtsanspruch auf eine Bildungszeit. Für Staatsaufträge soll ein Mindestlohn von 15 Euro Bedingung werden. Auch Landesbeschäftigten soll ein Inflationsausgleich gezahlt werden.
Faeser will als Ministerpräsidentin einen zusätzlichen Feiertag in Hessen einführen, einen „Tag der Demokratie“ am 1. Dezember, wie sie sagte. Dies gleiche den bisherigen Nachteil im Kampf um Fachkräfte aus, den Hessen im Vergleich zu Bayern und Baden-Württemberg habe, wo es mehr Feiertage gebe. Die SPD-Spitzenkandidatin will den Öffentlichen Nahverkehr stärken, alle Kita-Gebühren abschaffen und mit einem Landesprogramm ausländische Fachkräfte anwerben. Die Landtagswahl findet am 8. Oktober statt.