Leopoldina fordert Impfpflicht, 2G und mehr

aus Coronavirus-Pandemie

Thema folgen
Das Logo und der Schriftzug der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina hängen an einem Banner vor dem Gebäude. Foto: dpa

Die Nationale Akademie der Wissenschaften spricht sich für eine Reihe von Maßnahmen aus, die derzeit hochumstritten sind.

Anzeige

BERLIN. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina warnt in einer aktuellen Stellungnahme, die Corona-Virus-Pandemie habe "mit der vierten Welle wieder stark an Dynamik gewonnen". Neben allgemein akzeptierten Forderungen spricht sich der Präsident Gerald Haug und seine Wissenschaftskolleginnen und -kollegen auch für eine Reihe von Maßnahmen aus, die derzeit hochumstritten sind.

In der Arbeitsschutzverordnung bräuchte es "eine angemessene Regelung zur Offenlegung des Impfstatus", heißt es in der Stellungnahme, die dem Spiegel vorliegt. Bislang ist es aus datenschutzrechtlichen Gründen den Arbeitgebern nicht erlaubt, die Bediensteten zu befragen, ob sie geimpft sind. Das soll sich nach Leopoldina-Meinung ändern, damit die Unternehmen den Einsatz ihrer Mitarbeiter, etwa am Fließband oder in Großraumbüros zum Schutz vor Corona-Ansteckungen besser zu planen.

Anzeige

Wer viele Kontakte hat, soll verpflichtend geimpft werden

Die 2G-Regel, wonach nur geimpfte oder genesene Menschen Zutritt zu Veranstaltungen bekommen, solle "eine größere Geltungsreichweite" erhalten, so Haug und die Leopoldina-Forscherinnen und -forscher. Gleichzeitig wollen sie "Impfpflichten für Multiplikatoren", wie es in dem Positionspapier heißt. Dahinter verbergen sich nicht nur Pflegerinnen und Pfleger, über deren mangelnden Impfstatus in den vergangenen Wochen heftig diskutiert worden ist. Auch Lehrpersonal oder andere Berufsgruppen mit viel Kontakt zu anderen Menschen sollten nach Leopoldina-Auffassung verpflichtend geimpft sein.

Das Virus SARS-CoV-2 werde sich "langfristig als endemisches Virus etablieren, das heißt dauerhaft in Teilen der Bevölkerung zirkulieren", erwarten die Leopoldina-Experten. Auch nach dem Abklingen der Pandemie würden sich Menschen infizieren, was zu schweren Verläufen und Todesfällen führen könnte. Deshalb fordert die Leopoldina die Erforschung und Entwicklung antiviraler Medikamente zur Behandlung einer bereits ausgebrochene Covid-Erkrankung.

Von red