Coronavirus: Bistümer sagen Gottesdienste ab, viele Kirchen offen
Viele Kirchen bleiben leer an diesem Sonntag, Bistümer und Landeskirchen haben als Reaktion auf die Corona-Krise Gottesdienste abgesagt. Und sie verweisen die Gläubigen auf andere Möglichkeiten.
Von epd, dpa und wew
An Ostern bietet das Bistum Limburg Gottesdienste per Livestream an.
(Archivfoto: dpa)
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LIMBURG / FULDA / MAINZ - Nach den katholischen Bistümern Fulda und Mainz hat auch das Bistum Limburg am Samstag alle öffentlichen Gottesdienste in den nächsten Wochen abgesagt. Die Maßnahme zur Vorbeugung gegen die Verbreitung des Coronavirus gelte in Limburg ab Montag, 16. März, bis zunächst 4. April, teilte das Bistum mit. In Fulda und Mainz greifen die Absagen ab sofort.
"Diese drastischen Entscheidungen sind uns nicht leicht gefallen", schreibt der Limburger Bischof Georg Bätzing in einem Brief an die Kirchenmitglieder. Christen hätten jedoch Verantwortung für ihr eigenes Leben und für ihre Mitmenschen. Gemeinsam müsse alles getan werden, um eine schnelle Verbreitung des Virus zu verhindern. Der Verzicht auf Gottesdienste und Veranstaltungen sei damit auch ein Dienst, den Christen einander und denen, die durch eine Infektion besonders gefährdet seien, leisteten.
Bereits am Freitag hatte das Bistum Mainz alle Gottesdienste abgesagt. Bischof Peter Kohlgraf hatte sich nach einem Kontakt mit einem Infizierten vorsorglich in Quarantäne begeben.
Ebenfalls am Freitag hatten mehrere evangelische Landeskirchen angekündigt, wegen der Corona-Pandemie ihre Gottesdienste abzusagen - darunter auch die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, deren Gebiet sich überwiegend auf Nord- und Osthessen erstreckt. Sie hatte ihren Pfarrern empfohlen, bis Ende April alle kirchlichen Veranstaltungen und Gottesdienste abzusagen. Die Geistlichen wurden gebeten, die Kirchenräume jedoch offenzuhalten und die Glocken zu läuten.
In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gilt bisher nur eine Empfehlung, auf Gottesdienste zu verzichten. Sie können aber weiterhin stattfinden, "sofern es die örtlichen Bedingungen erlauben". Für das Abhalten von Gottesdiensten verwies die EKHN auf die Verordnungen der Länder und Gemeinden: "Den Behörden ist Folge zu leisten. Das gilt auch für die Absage von Gottesdiensten." Für Montag wurden "neue Handlungsempfehlungen der Kirchenleitung für Gemeinden" angekündigt.
Alle Kirchen verweisen auf Möglichkeiten, an Gottesdiensten von zu Hause aus teilzunehmen, in Radio, Fernsehen oder im Netz zu feiern. Entsprechende Übersichten und Hinweise gibt es hier
Viele Gotteshäuser bleiben trotz der Absagen offen für das persönliche Gebet, dies gilt aber nicht für touristische Anziehungspunkte wie etwa den Mainzer Dom.