Im Juni wurde fast ein Viertel weniger verbraucht als vor einem Jahr. Damit rückt das Einsparziel der Bundesregierung in greifbare Nähe.
MAINZ. Der Gasverbrauch in Deutschland geht weiter stark zurück. Das zeigen neue Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). So sei der um Saisoneffekte bereinigte Verbrauch im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat um 22,6 Prozent zurückgegangen, berichtete der BDEW am Dienstag. Für das gesamte erste Halbjahr ergibt sich ein Rückgang um 14,7 Prozent auf 497 Milliarden Kilowattstunden.
Zu den Ursachen des Trends, der sich von Monat zu Monat verstärkt hat, verweist der Verband auf das hohe Preisniveau, aber auch eine zuletzt deutlich spürbare „wirtschaftliche Eintrübung“ und „persönlich motivierte Einspareffekte“ der Kunden. Zudem sei die Stromproduktion mit Gas rückläufig. Hinzu komme noch ein milder Winter in den ersten Monten des Jahres. Um diesen Effekt bereinigt, beläuft sich das Minus im 1. Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum immer noch auf acht Prozent.
Der Rückgang des Gasverbrauchs kommt Gasversorgern und Politik höchst gelegen. Er erleichtert das Vorhaben, die Gasspeicher bis zum Beginn der neuen Heizsaison möglichst komplett zu füllen. Alle Szenarien zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit im kommenden Winter gehen von einer Reduzierung des Verbrauchs um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Dieses Ziel wurde nun im Juni erstmals erreicht.