Noch immer nicht überflüssig

Stefan Schröder (rechts), ist Vorsitzender des Vereins „ihnen leuchtet ein Licht”. In dieser Funktion moderiert er auch das große Weihnachtskonzert der Benefizaktion.

„ihnen leuchtet ein Licht” ist seit Jahrzehnten in Wiesbaden aktiv. Die Kurier-Benefizaktion freut sich, dass auch 2022 wieder viele ihre Herzen und Portemonnaies geöffnet haben.

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Wiesbaden. Hört das denn nie auf? Seit 69 Jahren diese Frage. Damals, Mitte der 50er Jahre, war es noch eher nachvollziehbar, warum Menschen in der Landeshauptstadt auf fremde Hilfe angewiesen waren. Zerstörte oder von den Amerikaner beschlagnahmte Wohnungen, Flüchtlinge und Vertriebene aus dem Osten, Kriegswitwen, Kriegsversehrte, Kriegswaisen, displaced persons und Menschen, die im Krieg so gut wie alles verloren hatten, auch den Lebensmut. Die Kollegen des Wiesbadener Kurier schrieben fast jeden Tag über diese Notstände oder über neues drohendes Unheil. Daher war es für sie eine logische Konsequenz, nicht nur zu berichten, sondern sich in irgendeiner Form an Hilfen zu beteiligen. Und heute, fast sieben Jahrzehnte danach, leben wieder Flüchtlinge in der Stadt, gibt es Menschen, die sich aus eigener Kraft nicht helfen können. Wie uns kürzlich der Leiter eines Kinderheims im Rheingau berichtete, ist in der Pandemie die Zahl der Kinder, die außerhalb ihrer Familie betreut werden müssen, sprunghaft gestiegen. Es gibt mittlerweile Wartelisten. Die Tafeln im Land haben viele neue Bedürftige und können den Bedarf kaum decken. Dabei wissen wir noch nicht, was die finanziellen Folgen der Inflation sein werden, wie viele Menschen ihre Stromrechnung oder die Heizkosten nicht bezahlen können.

Wie gut, in solchen Zeiten, verlässliche und engagierte Partner an der Seite zu haben. Denn der Verein „ihnen leuchtet ein Licht“ ist nicht selbst der edle Spender vieler Wohltaten, sondern lediglich Anlaufstelle und Verteiler von Mitteln, die unserem Verein zufließen.

Gewissenhaft und verantwortungsvoll

Jede Woche konnten Sie seit der Adventszeit in unserer Zeitung verfolgen, wie viele Menschen ihr Herz und ihr Portemonnaie geöffnet hatten, um für diese gute Sache zu spenden. Abermals kamen wieder Hunderttausende Euro zusammen, angefangen mit fünf Euro in einem Sparschwein auf der Ladentheke bis zu stolzen 20.000 Euro, die uns beispielswiese die Sparda-Bank oder die Lions-Clubs Wiesbaden und Wiesbaden-Kochbrunnen überwiesen haben.

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Dabei wissen diese Partner, dass „ihnen leuchtet ein Licht“ gewissenhaft und verantwortungsvoll mit den uns übertragenen Beträgen umgeht. Als Mitglieder sitzen im Verein Journalisten und Finanzfachleute, die sich in der Region ausgezeichnet auskennen. Im Kurier können die Leserinnen und Leser darüber hinaus das ganze Jahr über verfolgen, wem namhafte Summen aus der Hilfsaktion zufließen. Wer mag, kann auf hier nachlesen, was in der letzten Kampagne alles unternommen wurde und wer Nutznießer gewesen ist.

So traurig es ist, dass „ihnen leuchtet ein Licht“ noch immer nicht überflüssig geworden ist, so sehr freuen wir uns, dass Sie diesen Verein bei seiner Arbeit unterstützen, und danken Ihnen dafür von ganzem Herzen. Kommen Sie gut durch das Jahr 2023!

Von Stefan Schröder, Vorsitzender des Vereins „ihnen leuchtet ein Licht”.