Ausbau des Baugebiets Wippenbach abgeschlossen

Über den Abschluss des Ausbaus im Baugebiet Wippenbach war man bei der jüngsten Ortenberger Parlamentssitzung geteilter Ansicht. Symbolfoto: marcus_hofmann/Fotolia

Eine gute Arbeit bilanzierte Ortenbergs Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring für den Abschluss des Baugebiets Wippenbach. Kritik kam von den Freien Wählern, der Erlös...

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ORTENBERG. (ten). Nach rund 20 Jahren ist die Entwicklung des Baugebiets Wippenbach abgeschlossen. Obwohl die Stadt in der Endabrechnung mit der Hessischen Landgesellschaft (HLG) 36 631 Euro nachzahlen muss, sieht Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring das Baugebiet positiv, Sie rechnet nicht nur die zusätzlichen Einnahmen der Stadt dagegen. Auch für die Dorfentwicklung habe es positive Effekte gegeben.

Im August 2020 wurde der letzte von insgesamt 62 Bauplätzen verkauft. Für die rund 3,7 Hektar Fläche des Baugebiets hatte die HLG zur Jahrtausendwende rund 975 000 Euro bezahlt. 20 Jahre später summieren sich die Einnahmen durch den Verkauf der Grundstücke auf rund 3,73 Millionen Euro.

Dass sich aus dieser Differenz kein satter Gewinn für die Stadt ergibt, liegt an dem Aufwand für die Erschließung, damit aus Ackerland Bauplätze werden konnten, und den Verfahrenskosten. Diese summieren sich auf insgesamt rund 3,8 Millionen Euro. So bleibt in der Endabrechnung statt eines Überschusses ein im Vergleich zum Volumen des Projekts kleines Defizit von 78 500 Euro. Weil die Stadt während der Laufzeit des Vertrags mit der HLG bereits 41 869 Euro gezahlt hat, sind jetzt nur noch 36 631 Euro zu zahlen.

„Es geht nicht um diese 36 000 Euro“, begründete Pfeiffer-Pantring, warum die Stadtverordneten der Ausgabe zustimmen sollten. „Wir schließen hier ein Entwicklungsprojekt ab.“ Und dies sei unter dem Strich positiv zu bewerten. „Wir haben das Baugebiet gut abgeschlossen.“

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Durch die Entwicklung des Baugebiets nehme Ortenberg jährlich rund 50 000 Euro Gewerbesteuer zusätzlich ein. Außerdem habe die Stadt durch einen Tausch gegen einen Bauplatz im Baugebiet Wippenbach ein Grundstück in der Nachbarschaft der Grundschule Ortenberg bekommen, das eine spätere Weiterentwicklung des Schulkonzepts ermögliche. Zudem stehe noch der Verkauf eines Grundstücks aus, das die Stadt sich vorbehalten hatte. Hiervon erwartet sich Pfeiffer-Pantring noch erhebliche Einnahmen.

Sie reduzierte die positive Entwicklung jedoch nicht nur auf die finanziellen Aspekte. „Wenn man erlebt hat, wie das Gebiet das Dorfleben belebt hat, dann ist das eine gute Entwicklung.“ Anfangs habe es dagegen Bedenken gegeben, dass zu viele Fremde nach Wippenbach ziehen könnten. „Wir haben eine gute Einwohnerstruktur“, erklärt die Bürgermeisterin, dass die Verbindung zwischen dem älteren Ort und dem Baugebiet gelungen sei.

„Eigentlich wollten wir das Baugebiet mit einem Überschuss von einer Million D-Mark abschließen“, kritisierte Markus Bäckel (Freie Wähler) den nach seiner Auffassung zu geringen Erlös. Pfeiffer-Pantring verteidigte dagegen ihre umfassendere Betrachtung mit Berücksichtigung der Gewerbesteuereinnahmen, auf die sie die positive Bewertung stützt. „Ich sehe das Ziel erreicht“, stellte sie fest.

Dabei wies sie auch darauf hin, dass letztlich die Stadtverordneten für die Einnahmen aus dem Verkauf der Bauplätze mitverantwortlich seien. „Die Preise macht nicht die Verwaltung, die macht das Parlament.“ Die Stadtverordneten hätten sich für familienfreundliche Preise ausgesprochen, um jungen Familien das Bauen zu ermöglichen.