Der Wetteraukreis meldet am Montag 28 weitere Corona-Tote und 147 neue Infektionsfälle. Aktuell sind 1049 Wetterauer infiziert, davon liegen 82 im Krankenhaus. Die...
WETTERAUKREIS. Die Ausgangssperre im Wetteraukreis wird am heutigen Dienstag aufgehoben. Das teilt Landrat Jan Weckler am Montag mit. Seinen Angaben zufolge liegt die Inzidenz im Wetteraukreis am gestrigen Tag zum fünften Mal in Folge unter der 200er Marke. Dementsprechend werde die sechste Allgemeinverfügung zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung des Coronavirus im Wetteraukreis am Dienstag aufgehoben.
Weckler betont, dass dies "nicht zwingend eine Entscheidung auf Dauer" sei. Die Infektionszahlen bewegten sich weiter auf einem zu hohen Niveau. "Wir können nicht ausschließen, dass sie auch wieder ansteigen", sagt Weckler. Der Landrat appelliert daher an die Wetterauer, ihre Kontakte nach wie vor so weit wie möglich zu reduzieren und so der weiteren Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken.
Das Hessische Landesprüfungs- und Untersuchungsamt meldet am Montag für den Wetteraukreis eine amtliche Inzidenz von 109,6. Dieser Wert gibt den Stand des Robert-Koch-Institutes von Mitternacht wieder. Bis heute weist das Institut auf seiner Internetseite darauf hin, dass die Zahlen nur bedingt aussagekräftig sind, da über die Feiertage und Neujahr weniger getestet wurde und es Meldeverzüge gab. Aber: "Auch nach den eigenen Daten des Wetteraukreises liegt der Sieben-Tages-Inzidenzwert in den vergangenen Tagen unter 200", teilt die Kreisverwaltung am Montag mit.
Laut offiziellen Angaben liegt der Wert im Wetteraukreis bereits seit mehreren Tagen wieder unter dem Wert von 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern. Aber: Nach den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts seien "die Feiertage und die Zeit zwischen den Jahren von der Bewertung ausgenommen" gewesen. "Weil an den Feiertagen weniger Ärzte aufgesucht wurden und weniger getestet wurde, galten die niedrigeren Fallzahlen an und nach den Feiertagen als wenig aussagekräftig für das tatsächliche Infektionsgeschehen. Zusätzlich kam es noch zu Meldeverzügen", sagt Weckler. Zudem habe man für die Bewertung des Infektionsgeschehens "stets eigene Erkenntnisse einbezogen".
Die Ausgangssperre und das öffentliche Alkoholverbot waren am 15. Dezember zunächst bis Heiligabend erlassen und dann vor Weihnachten bis einschließlich 10. Januar verlängert worden (der Kreis-Anzeiger berichtete). Gemäß den Vorgaben des Landes Hessen mussten diese Maßnahmen umgesetzt werden, nachdem die Inzidenz im Wetteraukreis an drei Tagen hintereinander über dem Schwellenwert von 200 lag. Laut Land Hessen soll eine Ausgangssperre dann aufgehoben werden, wenn die Inzidenz an fünf Tagen in Folge unter 200 liegt.
Alle Allgemeinverfügungen einschließlich der aktuellen Aufhebung der Ausgangssperre können auf der Homepage des Kreises eingesehen werden: www.wetteraukreis.de/index.php?id=73082&no_cache=1.
Nachdem das Land Hessen angekündigt hat, dass ab dem 19. Januar die sechs regionalen Impfzentren in Kassel, Gießen, Fulda, Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt ihre Arbeit aufnehmen, können ab dem 12. Januar telefonisch und online Impftermine vereinbart werden: telefonisch über die bundesweit einheitliche Hotline 116117 und im Internet auf www.impfterminservice.de.
Wetterauer, die zur höchsten Priorisierungsgruppe gehören, können laut Wetteraukreis einen Termin im Gießener Impfzentrum in Heuchelheim vereinbaren. Dazu gehören Menschen ab dem 80. Lebensjahr, Bewohner und Mitarbeiter in Alten- und Altenpflegeeinrichtungen, Mitarbeiter ambulanter Pflegedienste, Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen mit sehr hohem Covid-19-Expositionsrisiko (insbesondere in Intensivstationen und Notaufnahmen sowie bei den Rettungsdiensten) sowie Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen, in denen Personen behandelt werden, bei denen eine Covid-19-Infektion schwere oder tödliche Verläufe erwarten lässt (insbesondere Hämato-Onkologie und Transplantationsmedizin).
Im Wetteraukreis sind die mobilen Impfteams unterwegs, sie kümmern sich derzeit vor allem um die Bewohner und das Pflegepersonal in Alten- und Pflegeheimen. "In Einrichtungen, in denen akut ein Corona-Ausbruchsgeschehen herrscht, darf in der Regel nicht geimpft werden. Für eine Impfung vor Ort ist es zudem notwendig, dass die Einrichtung alle Vorbereitungen trifft und alle notwendigen Unterlagen vorliegen. Außerdem hängen die Impfungen auch von der Verfügbarkeit des Impfstoffs ab", erklärt Weckler.
Seit dem vergangenen Donnerstag sterben nach Angaben des Wetteraukreises weitere 28 Menschen infolge einer Covid-19-Infektion. Gleich neun Todesfälle gibt es in Bad Nauheim zu beklagen: Drei Männer im Alter von 76, 88 und 92 Jahren sowie sechs Frauen im Alter von 81, 83, 84, 86, 90 und 92 Jahren. In Butzbach sterben vier Frauen im Alter von 92, 93, 96 und 98 Jahren. In Nidda werden drei Todesfälle registriert: ein 70-jähriger und ein 96-jähriger Mann sowie eine 99-jährige Frau. In Niddatal überleben eine 80-jährige Frau sowie ein 80-jähriger und ein 85-jähriger Mann die Infektion nicht.
Drei Todesfälle gibt es auch in Ortenberg: eine 82-jährige und eine 87-jährige Frau sowie ein 89-jähriger Mann. In Karben sterben ein 65-jähriger und ein 85-jähriger Mann. Die weiteren Todesfälle werden in Bad Vilbel (ein 78-jähriger Mann), in Büdingen (ein 83-jähriger Mann), in Friedberg (ein 66-jähriger Mann) und in Gedern (ein 89-jähriger Mann) registriert. Die Zahl der Todesfälle seit dem Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr erhöht sich damit auf 220.
Darüber hinaus meldet der Wetteraukreis 147 neue Infektionen aus Altenstadt (3), Bad Nauheim (18), Bad Vilbel (12), Büdingen (35), Butzbach (10), Florstadt (1), Friedberg (10), Gedern (1), Glauburg (2), Hirzenhain (1), Karben (9), Kefenrod (1), Limeshain (8), Münzenberg (2), Nidda (21), Niddatal (2), Ober-Mörlen (1), Ortenberg (1), Ranstadt (2), Reichelsheim (2), Rockenberg (2), Rosbach (1) und Wölfersheim (2). Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Fälle liegt danach bei 6275 (Donnerstag: 6128).
Die Zahl derer, die als genesen gelten, steigt von 4599 auf 5006, nachdem Menschen aus Altenstadt (13), Bad Nauheim (46), Bad Vilbel (31), Büdingen (19), Butzbach (18), Echzell (3), Florstadt (9), Friedberg (44), Gedern (12), Glauburg (5), Hirzenhain (11), Karben (27), Kefenrod (3), Limeshain (4), Münzenberg (1), Nidda (33), Niddatal (19), Ober-Mörlen (7), Ortenberg (37), Ranstadt (21), Reichelsheim (9), Rockenberg (3), Rosbach (11), Wölfersheim (7) und Wöllstadt (14) die Infektion überstanden haben.
Aktuell sind demnach 1049 Wetterauer infiziert. 82 davon liegen am Montag im Krankenhaus, davon werden 25 Patienten auf der Intensivstation behandelt. In den Wetterauer Krankenhäusern gibt es am Montag 97 Betten für Covid-19-Patienten: 72 Normalbetten und 25 Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit. Davon sind 16 Normalbetten frei.