Klaus Schneider zeigt im "Lo Studio" ab Samstag seine Werke. Die Büdinger Galerie verbindet die Schau mit einer virtuellen Vernissage.
BÜDINGEN. Büdingen (red). Allen Widrigkeiten zum Trotz laufen in der Kunstgalerie "Lo Studio" die Vorbereitungen für die nächsten Ausstellungen auf Hochtouren. Noch im Lockdown eröffnet Sabine Uhdris die Ausstellung mit dem Künstler Klaus Schneider. Am kommenden Samstag, 6. März, findet in der Galerie eine virtuelle Vernissage mit dem Kunsthistoriker Christian Kaufmann statt. Begleitet und dokumentiert wird sie vom freischaffenden Kameramann Florian Glock.
"Es war eine bewusste Entscheidung, mich nicht entmutigen zu lassen", so Galeristin Sabine Uhdris, "erst Corona, dann diese fürchterliche Überflutung der Altstadt. Das hat mir fast die Kraft genommen, weiterzumachen. Aber im Gegensatz zu vielen anderen habe ich Glück gehabt und möchte anderen Menschen damit Mut geben."
Und so ist bis zum 20. Juni die lang geplante Ausstellung mit dem gebürtigen Düdelsheimer Klaus Schneider zu sehen, die der Künstler unter das Motto "Lassen sich Worte wie Farben berühren?" stellt. Schneider zeigt Bilder und Objekte aus seiner umfangreichen Werkgruppe der "Haiku". 2010 begann er diese Serie mit der Überlegung: Kann ich aus der konventionalen Struktur des Haiku, nämlich aus 17 Silben in drei Zeilen, Bilder und Objekte malen und konstruieren? Seit dem entstehen Aquarelle, Acrylmalereien, Collagen, Wandobjekte, Modelle für Skulpturen und gebaute architektonische Entwürfe. Darüber hinaus verfasst Klaus Schneider Haiku-Texte, die über den typografischen Code der Blindenschrift auf Notenlinien übertragen werden und in Zusammenarbeit mit Musikern zum Klangereignis werden.
Schneider schloss an seine Lehre als Bauzeichner ein Studium der Germanistik, Philosophie, Geschichte und Kunstpädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt an. Danach studierte er Radierung, Malerei, Zeichnung und Wandmalerei an der I. S.-Akademie für Bildende Kunst Salzburg. Seit den späten 80er Jahren übt er Lehrtätigkeiten an verschiedenen Hochschulen und Kunstschulen aus. Auch Kuratorien zählen seit den 90er Jahren zu seinem Engagement. Klaus Schneider lebt und arbeitet in Frankfurt und im Piemont in Italien.
Die Videodokumentation der virtuellen Vernissage wird einige Tage nach dem Eröffnungstermin auf der Webseite der Galerie sowie auf den sozialen Medien zu sehen sein. Sobald die gesetzlichen Vorgaben es gestatten, ist die Galerie - unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln - wieder für Besucher geöffnet.