Der 33-Jährige, der in Wolf durch 20 Messerstiche schwer verletzt wird, ist laut Staatsanwaltschaft kein Zufallsopfer. Der Mann und der mutmaßliche 34-jährige Täter kennen...
WOLF. Die Kriminalpolizei hat am Dienstag einen Mann festgenommen, der im Verdacht steht, einen 33-Jährigen aus Wolf mit einem Messer attackiert und schwer verletzt zu haben (Kreis-Anzeiger vom 21. Januar). Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht Gießen am Mittwoch gegen den 34 Jahre alten Mann aus Wetzlar Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des versuchten Mordes und des besonders schweren Raubes.
Der Mann aus Wolf war am frühen Morgen des 20. Januars in der Straße „In der Wolbig“ vor einem Mehrfamilienhaus, in dem er seit einigen Wochen lebt, angegriffen worden. Gegen 4.45 Uhr bekam er mehrere Stiche ab, schleppte sich zu einem Wohnhaus gegenüber, klingelte dort und bat um Hilfe. Die Nachbarn riefen die Polizei beziehungsweise den Notarzt und versorgten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die Wunden des Schwerverletzten.
Wie Staatsanwalt Thomas Hauburger auf Nachfrage des Kreis-Anzeigers erklärt, sei der Wolfer vor seinem Auto überrascht und mit 20 Messerstichen attackiert worden. Inzwischen gehe es dem Mann verhältnismäßig gut, in Lebensgefahr habe er nicht geschwebt.
Der 33-Jährige sei kein Zufallsopfer gewesen, er habe seinen Angreifer nach Aussagen des Staatsanwaltes zumindest flüchtig gekannt. Weil dem Opfer auch das Handy gestohlen worden ist, sprechen die Ermittler im Zusammenhang mit der Messerattacke von einem besonders schweren Raub.
Fragen nach der Beziehung der beiden deutschen Staatsangehörigen, woher und wie gut sie sich kannten, werden in der Hauptverhandlung geklärt. Eine Beziehungstat oder familiäre Hintergründe, was viele im Dorf in den Tagen nach der Tat vermutet haben, schließt Thomas Hauburger aus. Er bezeichnet das Opfer als „unbescholtenen Bürger“.
Wann die Verhandlung beginnt, ist noch unklar. Noch sind die umfangreichen Ermittlungen nicht abgeschlossen, sagt der Staatsanwalt.
Von Björn Leo