Büdingens SPD will prüfen lassen, ob im Bereich Kälberbach, Bachmichel und Vogelsbergstraße ein Spielplatz möglich ist. Eltern hätten dort Angst um ihre Kinder.
BÜDINGEN. Büdingen (red). Die Situation für die Kinder im Bereich Kälberbach, Bachmichel und Vogelsbergstraße ist nach Ansicht der Büdinger SPD prekär. Den Kindern fehle es an sicheren "Draußenspiel-Möglichkeiten".
Bereits im Juni 2018 hat sich der Ortsbeirat auf Initiative der SPD über die Situation "An der Kälberbach" und "Im Bachmichel" bei den Eltern informiert. Damals malten die Kinder ihr Anliegen mit Kreide auf die Straße. Die Eltern sammelten Unterschriften zur Einrichtung einer Spielstraße. "Zurecht", so der SPD-Fraktionsvorsitzende Manfred Scheid-Varisco. "Einstimmig fasste der Ortsbeirat den Beschluss, die Ortspolizeibehörde zu bitten, in dem Wohngebiet einen verkehrsberuhigten Bereich einzurichten". Ein zufriedenstellendes Ergebnis für Eltern und Kindern sei nicht erreicht worden. Selbst die vom Ortsbeirat geforderte Beschränkung auf Tempo 10 sei abgelehnt worden. In vielen Anfragen habe Scheid-Varisco in der Stadtverordnetenversammlung auf die prekäre Situation hingewiesen.
Das Wohnviertel hat sich zu einem Ort mit jungen Familien entwickelt. Mehr als 50 dort wohnende Kinder sind ohne geeigneten Spielplatz. Der nächstgelegene befindet sich am Lohsteg. Der Weg dorthin sei zu weit und zu gefährlich. "Die Eltern haben Angst um ihre Kinder", weiß der Fraktionsvorsitzende aus Gesprächen mit Eltern. Und auch im Umfeld der Vogelsbergstraße seien die Eltern beunruhigt. Die stark befahrene Landstraße bereite den Eltern im Hinblick auf die Sicherheit des Schulweges große Sorgen - besonders jetzt, da das Verkehrsaufkommen durch die derzeitige Umleitung über Bindsachsen nach Wolferborn und Rinderbügen noch erheblich zugenommen hat.
Für die SPD bedeutet kindgerecht, wenn sich Kinder gefahrlos und frei in ihrem Wohnumfeld bewegen und geeignete Spielorte in nicht allzu großer Entfernung selbstständig erreichen können. "Dafür brauchen Kinder sichere Wegeverbindungen quer durch ihr Wohnviertel. Da dies nicht gegeben ist, bringt die SPD in der kommenden Stadtverordnetenversammlung einen Prüfauftrag an den Magistrat ein." Dieser soll ermitteln, ob die Errichtung eines Spielplatzes im Bereich Kälberbach, Bachmichel und Vogelsbergstrasse möglich ist, und ob dort städtische Grundstücke für diesen Zweck zur Verfügung stehen oder ein Grundstück angekauft werden kann.
Darüber hinaus möchte die SPD die Möglichkeit eines "inklusiven Spielplatzes" prüfen lassen, der durch entsprechende Wegeführung, Klangwegweiser und Farbgebung allen Kindern die Chance gibt, an Sport und Spiel teilzunehmen. Mindestens aber ein inklusives Spielgerät soll installiert werden. Die Ausschussvorsitzende Jugend, Kultur und Soziales, Sieglinde Huxhorn-Engler, hebt in diesem Zusammenhang hervor: "Spielplätze sollten Begegnungsstätten für alle Kinder sein, egal ob mit oder ohne Behinderung, und sie sollten Gelegenheiten bieten, soziale Fähigkeiten zu entwickeln und etwas Neues zu lernen." Fördermittel gebe es dafür auf Landes- und Bundesebene. Sogar europäische Fördertöpfe könne man anzapfen.