Das Unternehmen Ohl Gutermuth in Altenstadt baut Industriearmaturen für große Industrieanlagen in aller Welt, hauptsächlich für Raffinerien und Gasanlagen.
ALTENSTADT. (red). Das Unternehmen Ohl Gutermuth in Altenstadt baut Industriearmaturen für große Industrieanlagen in aller Welt, hauptsächlich für Raffinerien und Gasanlagen. Aktuell sind dort 92 Mitarbeiter beschäftigt. Jetzt haben Wetterauer Liberale das Traditionsunternehmen, das seit 154 Jahren besteht, besucht. Geschäftsführer Wolfgang Röhrig und die Betriebsratsvorsitzende Nareh Tavousi begrüßten den FDP-Bundestagsabgeordneten Peter Heidt und die FDP-Bundestagskandidatin im Wahlkreis 175, Andrea Rahn-Farr, sowie FDP-Vertreter aus Altenstadt.
„Ohl Gutermuth hat sich in den letzten Jahren vergrößert und entwickelt“, berichtete Röhrig. Die Armaturen aus dem Hause Ohl Gutermuth werden in vielen Industriezweigen gebraucht. Beispiele sind Chemische Industrie, Marine, Stahlerzeugung, Petrochemie, Bergbau und Anlagenbau. Dabei gibt es keine Lösungen „von der Stange“: „Jedes Unternehmen braucht individuelle Armaturen für das Absperren und Regeln von Spezialanwendungen. Vor allem große Gasanlagen weltweit sind unsere Kunden, viele davon in China“, erklärte der Geschäftsführer. „Wir bauen seit 1970 Spezialventile für Erdgasentschwefelung. In diesem Bereich sind wir Weltmarktführer.“ Die Firma trage hier auch zum Umweltschutz bei. Der gewonnene Schwefel, ein wertvoller Rohstoff, könne dann weiterverkauft werden, so Röhrig.
Auch im Bereich der erneuerbaren Energien ist das Unternehmen aktiv, so werden auch Armaturen für Solarkraftwerke geliefert. Dabei kommen Werkstoffe wie Stahl, Inconel, Hastelloy und Titan zum Einsatz. Diese halten auch sehr hohen Temperaturen bis über 1000 Grad stand.
Nachwuchsprobleme sind auch bei Ohl Gutermuth ein Thema, der Fachkräftemangel sei durchaus spürbar, erklärte Röhrig den Liberalen. Deshalb bilde man in Altenstadt auch aus, etwa Konstrukteure, Bürokräfte oder Fachkräfte im Zerspanungsbereich. Peter Heidt, der im Bundestag im Bildungsausschuss sitzt, betonte „Bildung ist die elementare Voraussetzung für individuelles Vorankommen und ein selbstbestimmtes Leben, auch die Chance zum sozialen Aufstieg hängt heute mehr denn je davon ab. Ein international erfolgreiches Unternehmen wie Ohl Gutermuth bietet hier in der Wetterau jungen Menschen sehr gute Chancen.“ Nareh Tavousi, die Betriebsratsvorsitzende, beschrieb die Situation der Beschäftigten positiv: „Die Mitarbeiter hier schätzen es sehr, einen sicheren und attraktiven Arbeitgeber zu haben, besonders in Zeiten von Corona.“ Der Betriebsrat arbeite gut mit der Geschäftsführung zusammen, um die Interessen der Belegschaft und der Geschäftsführung gleichermaßen zu vertreten.
Auf die Frage nach Wünschen an die Politik war die Antwort eindeutig: „Wir haben immer mehr mit Bürokratie zu tun. Exporte sind aufwendiger geworden, die Auflagen nehmen zu“, sagte Wolfgang Röhrig. „Wir Liberale sehen die zunehmende Bürokratie als ein großes Problem der Wirtschaft. Die FDP will die Wirtschaft daher entfesseln. Dazu setzen wir vor allem auf den Verzicht von Steuererhöhungen sowie den Abbau von Bürokratie“, so Rahn-Farr und Heidt.