Auf dem Gelände der ehemaligen Erddeponie zwischen Ulrichstein und Helpershain soll bis Ende September neue Photovoltaikanlage in Betrieb gehen.
Auf der ehemaligen Erddeponie zwischen Ulrichstein und Helpershain entsteht eine neue Photovoltaik-Anlage.
(Foto: Graulich)
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ULRICHSTEIN - (dgr). Bereits Anfang Februar 2018 hat die Stadtverordnetenversammlung mit der Energiegenossenschaft Vogelsberg einen Vertrag zur Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage auf der ehemaligen Erddeponie zwischen Ulrichstein und Helpershain unterzeichnet. Nach dem Mietvertrag über die betroffenen Grundstücksflächen und einem entsprechenden Aufstellungsbeschluss wurde dann nach über einem Jahr, im Dezember 2019, über die abgegebenen Stellungnahmen beraten und die Änderungen des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans beschlossen. Dazu waren insgesamt 46 Stellungnahmen von Behörden, sonstigen Trägern öffentlicher Belange und Bürgern eingegangen.
Auf dem rund fünf Hektar großen Gelände der ehemaligen Erddeponie werden nun seit Mitte Juli von der Energiegenossenschaft Vogelsberg, in der die Stadt Ulrichstein auch Mitglied ist, Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1,3 Megawatt gebaut, die Ende September in Betrieb gehen sollen.
Die Stadt Ulrichstein und die Energiegenossenschaft Vogelsberg eG setzen damit nicht nur ein Zeichen in Richtung Zukunft, sondern stärken auch die Region, denn Bürgerbeteiligung ist einer der Grundpfeiler dieses Projekts.
Günter Mest vom Vorstand der Energiegenossenschaft Vogelsberg eG und Bürgermeister Schneider sind sich darüber einig, dass ein Maximum an lokaler Wertschöpfung nur dann erreicht werden kann, wenn die Projektierung und auch der Betrieb von Anlagen im Bereich der erneuerbaren Energien mit Partnern aus der heimischen Region organisiert und umgesetzt werden. „Darüber hinaus hat die Energiegenossenschaft Vogelsberg eG uns auch einen interessanten Pachtertrag für die Fläche im Bereich der ehemaligen Erddeponie in Ulrichstein geboten“, begründet Schneider die Zusammenarbeit seiner Kommune mit der EGV.
Die Zusammenarbeit mit der EGV habe sich seit deren Gründung bereits für viele Kommunen rentiert. Mit einem Investitionsvolumen von bisher mehr als 20 Millionen Euro und einer Mitgliederzahl von annähernd 900 Personen, die mit Einlagen von insgesamt fast zehn Millionen Euro schon viele Projekte in der Region mitgetragen haben, sei die Genossenschaft ein stabiler und kraftvoller Partner für Energieprojekte im Vogelsberg.
„Wir sind sehr froh, dass wir dieses große Vorhaben gemeinsam in Angriff nehmen können“, so Bürgermeister Schneider, der sich freuen würde, möglichst viele Ulrichsteiner mit ins Boot zu nehmen, denn sie können sich privilegiert beteiligen durch Zeichnung von Geschäftsanteilen oder durch Nachrangdarlehen: „Etwas Sinnvolleres als eine Investition in erneuerbare Energien, noch dazu mit hohem Wertschöpfungspotenzial für die Region, kann man zumindest angesichts des Klimawandels und der Klimaziele des Landes kaum tun.“
Die Errichtung der Anlagen erfolgt von der Firma MaxSolar aus Traunstein. MaxSolar hat für die Energiegenossenschaft Vogelsberg bereits den Solarpark in Rudingshain errichtet.