Gelungene Premiere beim MSC Rund um Schotten

Die Jugendgruppe des MSC mit Jugendleiterin Elke Lakewand wurde für ihre großen Erfolge auf hessischer und deutscher Ebene geehrt.  Foto: Weil
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Die Corona-Pandemie hat auch die Veranstaltungspläne des MSC Rund um Schotten durcheinandergewirbelt. Um 2020 nicht ganz ohne eine öffentliche Veranstaltung verstreichen zu...

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. Schotten (sw). Die Corona-Pandemie hat auch die Veranstaltungspläne des MSC Rund um Schotten durcheinandergewirbelt. Sowohl das Bergrennen im April auf dem Teilabschnitt des alten Schottenrings von Rudingshain zur Poppenstruth als auch der Schottenring-Grand-Prix auf dem Kurs im südlichen Stadtgebiet mussten abgesagt werden. Die Hoffnung der Verantwortlichen des Traditionsvereins gilt jetzt dem kommenden Jahr.

Um 2020 nicht ganz ohne eine öffentliche Veranstaltung verstreichen zu lassen und um sich in der Bevölkerung "zurückzumelden", hatten die Motorsportler zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Es gab auch einen konkreten Anlass. Denn vor 20 Jahren wurde das Clubheim in der Seestraße, direkt am Grand-Prix-Kurs gelegen, eingeweiht. Es ist einem der Gründer des Traditionsvereins gewidmet: Friedrich Wilhelm Engler übernahm 1925 die Aufgabe, als erster Vorsitzender den Verein zu führen. Sein Wirken währte allerdings nicht lange. Bereits 1928 verstarb der Gründungsvorsitzende. Er wurde nur 32 Jahre alt. Sein Nachfolger war Dr. Heinrich Dambmann. An Friedrich Wilhelm Engler erinnert auch der "Engler-Stein" an der Landstraße bei Götzen.

"Wir hatten über den ganzen Tag verteilt rund 400 Besucher", zog MSC-Schatzmeister Timo Neumann ein zufriedenstellendes Fazit, das auch der Vorsitzende Wolfgang Wagner-Sachs bekräftigte. "Es war schön, wieder einmal mit einigen Motorsportfans, die uns schon viele Jahre die Treue halten, zusammenzukommen."

Natürlich war auch das Einhalten der Corona-Regelungen Pflicht. Im Clubheim herrschte bei den anberaumten Führungen von kleinen Gruppen Maskenpflicht. "Daran hat sich jeder gehalten", betonte Neumann. "Alle Besucher haben sich sehr diszipliniert verhalten." Das gelte auch für den großzügig gestalteten Außenbereich. Hier waren Tischgarnituren mit deutlich sichtbaren Abstand aufgebaut, um Ansammlungen von mehr als die erlaubten zehn Personen zu vermeiden. Den Besuchern wurde neben einem kühlen Getränk in Flaschen und einem deftigen Leckerbissen vom Grill viel geboten. So waren auf dem Platz neben dem Clubheim aktuelle Rallyeautos aufgereiht sowie auch Fahrzeuge, die für kurvenreiche bergige Rennstrecken abgestimmt sind. Auch eine ganze Reihe von historischen Rennmaschinen und Seitenwagen konnten in aller Ruhe beäugt werden.

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Im Clubheim liefen Filme von früheren Rennveranstaltungen, die bei manchem Betrachter Erinnerungen weckten oder auch Erstaunen, unter welchen Bedingungen vor vielen Jahren Rennveranstaltungen durchgeführt wurden. Natürlich durfte das Jahr 1953 nicht fehlen. Damals wurde auf dem Schottenring der Große Preis von Deutschland als Weltmeisterschaftslauf veranstaltet, sicherlich der Höhepunkt in der Clubgeschichte, aber auch ein großes und denkwürdiges Ereignis für Schotten.

Einblicke im Clubheim wurden auch in das umfangreiche Archiv gewehrt, das die Geschichte des Clubs mit zahlreichen Plakaten, Fotos oder Zeitungsausschnitten in anschaulicher und unmittelbarer Art vermittelt. Auch der alte Schottenring konnte von den Besuchern in Augenschein genommen werden. In kleineren Gruppen wurde die knapp 17 Kilometer lange Runde über Rudingshain, die Poppenstruth und Götzen abgefahren, begleitet von den beiden Streckensprechern des MSC, Timo Neumann und Günter Bopp, die die interessantesten Stellen vorstellten.

Der Tag der offenen Tür wurde zu besonderen Ehrungen genutzt. Das Zeremoniell war eigentlich für die Mitgliederversammlung geplant, die aber ebenfalls wegen Corona abgesagt werden musste. Eine besondere Würdigung für seine großen Verdienste um den MSC wurde Günter Bopp zuteil, der zum Ehrenstreckensprecher des Clubs ernannt wurde. Rund ein halbes Jahrhundert hatte sich "Bobbi" im Vorstand engagiert und war allmählich in die herausfordernde Aufgabe des Streckensprechers geschlüpft. Seine Stimme war von Beginn an bei den Schottenring-Veranstaltungen auf dem Stadtkurs zu hören. "Günter Bopp war immer da, wenn er gebraucht wurde. Noch heute unterstützt er uns, er hat eine Riesenbegeisterung für den Motorsport", betonte Timo Neumann, der nach zehnjährigem "Team-Work" am Mikrofon seit 2018 die Grand-Prix-Veranstaltungen mit großem Fachwissen alleine moderiert. Neumann ist inzwischen auch zu höheren Sprecher-Weihen gekommen. 2019 war der Rudingshainer beim Weltmeisterschaftslauf auf dem Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal im Einsatz. "Dass ich so weit gekommen bin, habe ich Günter Bopp zu verdanken", ließ Timo Neumann durchblicken. Geehrt wurden auch die erfolgreichen Jugendfahrer. Daniel Yeibauer, Jason und Elvin Papst, Valentin Haas und Jadon Möller hatten 2019 bei Motorrad-Geschicklichkeitsturnieren auf hessischer und deutscher Ebene Meisterschaftstitel und Medaillenränge eingefahren. Der Dank des MSC-Vorstands galt nicht zuletzt der Jugendleiterin Elke Lakewand und Trainer Alexander Kämmer.