
Derzeit ist die Feuerwehr Mücke in der Vox-Dokuserie „Feuer, Wasser, Erde, Luft - Retter in ihrem Element” zu sehen. Ein Blick hinter die Kulissen und wie es zur Teilnahme kam.
Mücke. Aufregung und Vorfreude herrschte am Dienstagabend bei den Nieder-Ohmener Brandschützern. Gemeinsam traf man sich zur Erstausstrahlung im Feuerwehrstützpunkt zum gemeinsamen Public Viewing. „Mit einem Wintergrillen und Getränken haben wir uns die Sendung gemeinsam mit Partnerinnen und Kindern angeschaut. Das Format ist bei allen gut angekommen”, freut sich Feuerwehrsprecher Johannes Kaus über die gelungene Mitarbeit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte bei einer TV-Produktion. Wer die Sendung verpasst habe, könne dies jederzeit im Streamingdienst „TVNow” nachholen.
In einem sechsteiligen dokumentarischen Rettungsformat wird die Arbeit der Einsatzkräfte zu Wasser, in der Luft, auf der Erde oder im Kampf gegen das Feuer gezeigt. So ist die Feuerwehr Mücke neben weiteren Einsatzkräften aus unterschiedlichen Bereichen wie Luftrettung, Seenotrettung, DLRG oder Bergwacht zu sehen. Dass die Produktionsfirma „Fandango” auf die Feuerwehr Mücke als Teilnehmer zugekommen ist, geht auf den Merlauer Marius Zimmer zurück. Der ausgebildete Rettungssanitäter und ehrenamtliche Feuerwehrmann betreibt sei einigen Jahren erfolgreich den „Blaulichtkanal” auf Youtube. Dort hatte er auch ein Video von einem Einsatz der Mücker Brandschützer online gestellt, auf das die Produktionsfirma gestoßen war. Diese habe ihn angeschrieben und mitgeteilt, dass sie bislang solche Einsatz-Videos noch nie gesehen und Interesse an einer Zusammenarbeit hätten. „Wir hatten durch Zufall über den Blaulichtkanal einen größeren Einsatz, einen Dachstuhlbrand in Nieder-Ohmen, begleitet”, erinnert sich Zimmer. Im Vorfeld der Sendung hatte Zimmer vor gut zwei Wochen auch ein Ankündigungsvideo auf seinem Kanal veröffentlicht. Dort gibt er bereits einige kurze Einblicke und informiert darüber, dass über einen Zeitraum von etwa einem halben Jahr die Einsätze mit Kameras begleitet wurden.
Für das Projekt habe er dann von der Produktionsfirma Bodycams und 360-Grad-Kameras erhalten. Daher seien seit vergangenem August für das TV-Format bei Einsätzen immer vier Brandschützer mit Bodycams ausgestattet gewesen. „Es gab quasi vier feste Protagonisten. Das ganze kommt natürlich ein bisschen auf das Einsatzstichwort an. Bei kleinen Einsätzen mit nur wenig angeforderten Rettungskräften sind natürlich nicht alle Träger der Bodycams angefordert worden”, berichtet Zimmer. Außerdem habe sich die TV-Produktion verständlicherweise nur die Aufnahmen von den Großeinsätzen gewünscht. „Mal schauen, was wir mit dem ganzen übrigen Material noch machen”, sagt der 29-Jährige. „Marius hat die Bilder von den Einsätzen geliefert und die Produktionsfirma war zwei komplette Tage bei uns in Nieder-Ohmen für Interviews vor Ort”, ergänzt Johannes Kaus.
Nachdem Zimmer nun die erste Folge der Doku-Serie gesehen hat, ist er begeistert: „Das Coole und bislang Einzigartige an der Sendung ist, dass nicht nur professionelle Rettungskräfte im Mittelpunkt stehen. Normalerweise kommt in solchen Formaten das Ehrenamt nicht vor. Neben unserer Feuerwehr sind beispielsweise auch Einsätze von weiteren Ehrenamtlern wie der DLRG oder der Bergrettung zu sehen. Das macht das Format besonders.”
Positive Resonanz
Insgesamt habe er ein sehr positives Feedback erhalten. Auch andere Einsatzabteilungen in der Region hätten die Sendung gemeinsam geschaut und sich gemeldet. „Das war schon ein Highlight. Ich weiß außerdem gar nicht, wie viele Instagram-Nachrichten ich bekommen habe, es waren unzählbar viele.” Tenor von anderen Brandschützern sei überwiegend gewesen, dass durch die Mücker in der Serie sehr gut auf die ehrenamtliche Feuerwehr aufmerksam gemacht werde. Sogar aus dem Landratsamt habe er eine Nachricht erhalten, dass durch die Ausstrahlung die Freiwilligen Einsatzkräfte gestärkt werden.
Johannes Kaus zieht eine ähnliche Bilanz: „Wir haben mit großer Begeisterung an dem Projekt teilgenommen. Nun war es großartig zu sehen, dass auch einmal etwas über die Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr gezeigt wurde.” Zwar erkenne man auch den Unterschied zu professionellen Rettungskräften, aber niemals zum Nachteil der Geschädigten. Bislang habe er ausschließlich positive Resonanz erhalten. „Generell ist unsere Hauptmotivation Werbung für die Freiwillige Feuerwehr zu machen. Damit meinen wir nicht nur für unsere Einsatzabteilung, sondern für alle Wehren in der Republik.” Er habe gehört, dass die Sendung am Dienstag bei der Erstausstrahlung bereits von 800.000 Menschen angesehen worden sein soll. Somit sei die Botschaft zum Mitmachen bei der Freiwilligen Feuerwehr bei einem großen Publikum angekommen.
Durch das Filmen mit den Bodycams könnten die Vogelsberger nun Einsätze der Nieder-Ohmener Wehr aus dem vergangenen halben Jahr, über die auch in der Zeitung berichtet wurde, aus einer anderen Perspektive sehen, gibt Marius Zimmer einen Einblick in die Sendung. Unter anderem ein Lkw-Brand, ein Dachstuhlbrand oder den Carportbrand Ende November. Jedoch seien die Mücker Brandschützer nicht in allen sechs Folgen der Doku-Serie vertreten. Ihren nächsten Auftritt hätten sie nach der ersten Folge am 3. Januar nun am 31. Januar. Wer die erste Folge verpasst habe, können aber auf den Streamingdienst zurückgreifen.
Obwohl die Serie zu Ende gedreht worden sei, wolle die Feuerwehr Mücke mit hoher Wahrscheinlichkeit auch weiterhin ihre Einsätze filmen. Eine neue Anfrage für ein weiteres Projekt bei einem anderen Sender liege bereits vor.