Brandschützer haben wenige, aber durchaus besondere Einsätze zu bewältigen. Zahlreiche Ehrungen bei
Versammlung.
Die geehrten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Frischborn.
(Foto: Eigner)
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FRISCHBORN - (eig). Das Einsatzspektrum der Freiwilliger Feuerwehr Frischborn und des Löschzugs Lauterbach-Süd war im Jahr 2021 ein klein wenig außergewöhnlich, wie Zug- und Wehrführer Lars Keller anlässlich der Jahreshauptversammlung im Feuerwehrgerätehaus Frischborn berichten konnte. Insgesamt sechs Einsätze hatte der Löschzug. Einer Amtshilfe für die Polizei am 20. Januar 2021 folgte am 7. Februar 2021 die Alarmierung aufgrund eines auf die Kreisstraße am Ortsausgang von Rudlos gestürzten Baumes. Dabei war schon die Fahrt zur Einsatzstelle eine besondere, da sich auf der Fahrbahn eine durch Eisregen verursachte dicke Eisschicht befand. Eine nicht nur technische, sondern auch „tierische“ Hilfeleistung stellte am 11. April 2021 die Befreiung eines Hundes am Schloss Eisenbach dar, der sich in einen Dachsbau verirrt hatte und nicht mehr eigenständig herauskam. Mit großer Anstrengung wurden Gräben gebuddelt, bis das eingeschlossene und sichtlich erschöpfte Tier aus seinem Gefängnis befreit werden konnte. Am 11. November 2021 wurde der Martinsumzug in Frischborn abgesichert. Die Atemschutzträger der Wehr kamen am 15. Dezember 2021 bei einem Wohnhausbrand in Landenhausen zum Einsatz. Schließlich war am 19. Dezember 2021 ein in den Teich beim Schloss Eisenbach gestürzter Pkw zu bergen. Und bei allen Einsätzen kam noch hinzu, dass aufgrund der Corona-Pandemie geltende Schutzmaßnahmen einzuhalten waren.
„Auch hinter einem harmlosen Alarmstichwort kann immer etwas Größeres stecken. Aus diesem Grund ist aber wichtig, dass jeder eine Alarmierung so ernst nimmt, dass er auch wirklich unverzüglich zum jeweiligen Feuerwehrhaus kommt“, schloss Lars Keller seinen Bericht. Insgesamt 124 Einsatzstunden fielen beim Löschzug Lauterbach-Süd an. Diese Zahl wird sich beim nächsten Jahresbericht ohne Zweifel erhöhen, denn für das Jahr 2022 stehen schon jetzt sieben Einsätze in der Statistik. Dabei sind zwei wichtige Rahmenbedingungen weiterhin erfüllt: Zum Einen ist die Tagesbereitschaft gewährleistet, und zum anderen ist der Löschzug mit aktuell 21 tauglichen Atemschutzgeräteträgern gut aufgestellt. Darüber hinaus gibt es sieben taugliche CSA-Träger, die im Umgang mit einem Chemikalienschutzanzug (CSA) geübt sind und bei einer Alarmierung des Gefahrgut-Fahrzeuges zum Einsatz kommen können. Der Altersdurchschnitt der 57 Mitglieder umfassenden Einsatzabteilung beträgt 33 Jahre. Bezogen auf die beiden Standorte verteilen sich davon 45 Aktive auf Frischborn und 12 Aktive auf Rudlos.
Die Beteiligung an den acht Gruppen- und Zugübungen verlief mit durchschnittlich 15 Personen angesichts der pandemiebedingten Einschränkungen zufriedenstellend. „Ich hoffe jedoch, dass sich diese Zahl in den kommenden Jahren wieder auf Vor-Corona-Niveau steigert“, so Lars Keller. Positiv hob er die sehr große Anzahl von Teilnehmern an den Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene hervor. Hier fielen im Berichtsjahr mehr als 1 000 Personalstunden an. Neues zu berichten war außerdem zur technischen Ausstattung: So erhielt das Feuerwehrgerätehaus im vergangenen Jahr neben neuer LED-Beleuchtung auch einen neuen Hallenfußboden. Lars Keller dankte hier der örtlichen Jagdgenossenschaft für die Möglichkeit zum Unterstellen der beiden Löschfahrzeuge in deren Maschinenhalle während der Bauzeit.
Alexander Kaut und Tobias Eifert berichteten aus der Arbeit der Jugendfeuerwehr und der Kinderfeuerwehr. In beiden Fällen war hier im ersten Halbjahr 2021 aufgrund der Corona-Situation kein Übungsbetrieb möglich. Der Mitgliederstand der Jugendfeuerwehr blieb mit acht (davon zwei Mädchen und sechs Jungen) unverändert. Bei der Kinderfeuerwehr waren drei Neuzugänge zu verzeichnen, womit diese nun 16 Mitglieder (davon zwölf Jungen und vier Mädchen) aufweist. „Ich freue mich über die derzeitige Mitgliederentwicklung, man erkennt, dass das Interesse an der Feuerwehr auch nach einigen Monaten Lockdown noch immer vorhanden ist, wenn nicht sogar anwuchs. Die strahlenden Augen der Kinder beim Löschen mit Wasser oder beim Feuerwehrautofahren unterstreichen meiner Eindrücke“, so Tobias Wolf. In der Zeit, in der keine Treffen möglich waren, setzten die Verantwortlichen nämlich auf kreative Lösungen – etwa die Umwandlung der ausgemusterten alten Feuerwehrhelme als Osternester für die Kinder. Außerdem wurde ein neues Logo in Gestalt eines blauen Drachen mit Helm und Schlauch, gestaltet von Jessica Bernges, eingeführt. Ein Gründungsmitglied der Kinderfeuerwehr wurde nach sieben Jahren aus dem Leitungsteam verabschiedet: Simone Ludwig. An ihre Stelle rückt nun Thorsten Bernges.
Der vom Vorsitzenden Timo Karl vorgetragene Jahresbericht des Vereins Freiwillige Feuerwehr Frischborn 1883 fiel wiederum aufgrund der Corona-Pandemie kürzer aus als üblich, denn sowohl das Einsammeln der Weihnachtsbäume gemeinsam mit der Kinder- und Jugendfeuerwehr als auch das alljährliche Hutzelfeuer konnten nicht stattfinden. Dafür beteiligte sich die Feuerwehr mit einigen Helfern am Gemeindeaktionstag a mit der Reinigung des Bachbetts und der Saugstellen im Ortsbereich. Insgesamt hat der Feuerwehrverein aktuell 257 Mitglieder, darunter 45 aktive und 187 passive sowie ein Ehrenmitglied.
Ehrungen und Beförderung
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung fanden auch wieder Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft sowie Beförderungen statt. 50 Jahre Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Frischborn sind Hans Eifert, Robert Fölsing, Willi Hamel, Otto Schött und Hans Georg Lind. 40 Jahre Mitglied sind Rainer Dietz und Marco Eifert sowie (Ehrung rückwirkend für 2020) Thomas Müller. Steffen Löhnert ist 30 Jahre dabei, Bodo Hartmann 25 Jahre. Als aktive Mitglieder der Einsatzabteilung wurden Jochen Ebert (30 Jahre), Simone Ludwig (20 Jahre) und Tobias Eifert (10 Jahre) geehrt. Rolf Köhler durfte seine Beförderung zum Hauptlöschmeister entgegennehmen.