Am Dannenrod werden auch am elten Tag die Rodungsarbeiten für die A 49 fortgesetzt. Dabei ist am Freitag auch ein Wasserwerfer in Richtung Forst ausgerückt, was zwischenzeitlich für eine größere Aufregung sorgte.
Von au/cdc
Polizisten stürmen in den Dannenröder Forst. Foto: Große
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
DANNENROD - Auch am elften Tag werden die Rodungen im Dannenröder Forst für die geplante A 49 fortgesetzt. Weil sich ein Polizeifahrzeug im sogenannten "Junglecamp" am Dannenröder Forst im Schlamm festgefahren soll es , kam es am 20. November zu einem Polizeieinsatz am Camp in Dannenrod. Zunächst sei ein Sonderfahrzeug der Polizei, oft Räumpanzer genannt, ins Camp gefahren und habe wieder rückwärts fahren müssen, da Aktivisten den Weg blockiert und den "Räumpanzer" besetztet hätten. Die Aktivisten beklebten das Fahrzeug, warfen Laub auf die Scheiben und schraubten einzelne Schrauben ab, wird die Szene von Augenzeugen beschrieben. Die Polizei habe daraufhin einen Wasserwerfer und mehrere Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten (BFE) nachgezogen. Die Beamten sollen durch das Camp gestürmt sein, um das erste Fahrzeug aus dem Schlamm zu befreien. Dabei seien Blockaden mit Zwang geräumt worden. Auf ihren Twitter-Kanälen berichten die Waldbesetzer von Festnahmen im Bereich des Camps. Laut Augenzeugenberichten seien bei dem Einsatz auch Personen durch die Einsatzkräfte "geschubst" worden.
"In der Nähe des Dannenröder Sportplatzes hat sich ein Sondereinsatzwagen der Polizei festgefahren", bestätigt Polizei-Einsatzsprecher Jochen Wegmann. Daher sei um Unterstüzung zum Abschleppen gebeten worden. In der Zwischenzeit sei von Aktivisten von der Mahnwache am Sportplatz aus das Fahrzeug besetzt worden, da sie sich offenbar angegriffen oder bedroht gefühlt hätten. Der Wasserwerfer sei daraufhin angefordert worden. Dieser sei zwar angerückt, aber nicht zum Einsatz gekommen. Die Situation habe durch Lautsprecheransagen gelöst werden können, schildert Wegmann. "Es war laut und emotional vor Ort, aber es kam zu keinem Einsatz", betont Wegmann. Auf dem Rückweg seien noch Barrikaden am Waldrand geräumt worden. "Der Anfahrtsweg direkt an der Mahnwache vorbei, war vielleicht etwas unglücklich", räumt Wegmann ein. Aber niemand habe das Camp an der Mahnwache räumen wollen. Ursprünglich sei es lediglich um das Abschleppen des Sondereinsatzwagens gegangen. Die Polizei meldete zudem über Twitter, das zwei Personen von einer Barrikade geräumt worden seien. Für eine Frau sei wegen augenscheinlicher Kreislaufprobleme ein Rettungswagen angefordert worden.
Die Projektgesellschaft Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und bau GmbH berichtete gegenüber der Deutschen Presseagentur am Freitag unterdessen, dass im Dannenröder Forst bereits rund ein Drittel der geplanten Fläche für den Weiterbau der Autobahn 49 gerodet worden seien. Insgesamt sollen in dem Waldstück auf einer Fläche von 27 Hektar Bäume für die A 49 fallen.