VOGELSBERGKREIS - Der Vorstand von „Die Linke Vogelsberg“ hat einen Sechspunkteplan für die Vogelsbergbahn erarbeitet. „Dieses Jahr wird das 150-jährige Jubiläum der Vogelsbergbahn begangen. In der Erinnerung wird deutlich, welch starken Einfluss die Bahn auf das wirtschaftliche Wachstum der erschlossenen Gemeinden und Städte hatte. In den letzten Jahrzehnten wurde die Bahn insbesondere für den Güterverkehr vernachlässigt und ausgebremst. Will man die Verkehrswende zu einer nachhaltigen Entwicklung vorantreiben, dann muss wieder deutlich mehr in die Bahn investiert werden“, betont der Partei-Vorstand in einer Pressemeldung. Dazu sieht die Linke sechs wesentliche Maßnahmen für notwendig an: Erstens ein schrittweiser zweispuriger Ausbau beginnend mit den Streckenteilen, die schon einmal zweigleisig waren. Der derzeitige Gleiskörper sei gut ausgelastet und bei Verspätungen komme es schnell zu sich aufbauenden Folgeverspätungen. Für deutlich mehr Personen- und insbesondere Güterverkehr reiche der eingleisige Zustand nicht aus. Die Öffnung weiterer Haltestellen – beispielsweise Wallenrod – und zunehmender Güterverkehr erforderten den Ausbau. Zweitens die Anbindung der Bahn an andere Gleisstrecken: Sowohl die Verbindung zur Main-Weser-Bahn als auch Richtung Bad Hersfeld müssten geprüft und vorangetrieben werden. Die jetzigen Anschlüsse an das überregionale Gleisnetz der Bahn seien für eine verbesserte Nutzung nicht ausreichend. Deshalb müssten Anschlüsse entweder auf bestehenden Strecken (wie Gemünden – Kirchhain), auf aufgegebenen Strecken (wie Alsfeld – Bad Hersfeld) und auf neuen Strecken (Alsfeld – Schwalmstadt/Treysa) geplant und geprüft werden. Als kurzfristige Maßnahme empfehle sich die Einrichtung von Express-Buslinien, die diesen Namen auch wirklich verdienen. Drittens der Ausbau von Anschlüssen an Gewerbe- und Industriegebiete, um deutlich mehr Fracht auf die Schiene zu bekommen. Für neue Gewerbegebiete sollte ein Gleisanschluss zwingend vorgeschrieben werden. Viertens die Einführung einer Ringbahnlinie für die bessere Anbindung an das Rhein-Main-Gebiet, insbesondere Frankfurt, um die Umstiegszeiten in Fulda und Gießen deutlich zu reduzieren. Am sinnvollsten geschehe dies mit einer durchgehenden Ringbahn Alsfeld – Gießen – Frankfurt – Hanau – Fulda – Lauterbach – Alsfeld. Diese Ringbahn müsste in beide Richtungen verkehren. Fünftens alle Haltestellen aufrüsten zur Ausweitung der Akzeptanz und besseren Nutzung: Es brauche Parkplätze für Autos und Fahrräder, Radwege aus den umliegenden Gemeinden zu den Bahnhöfen und passgenaue Anschlüsse an den öffentlichen Bus- beziehungsweise AST-Verkehr. Auch müssten die Haltestellen Anfahrtorte für Bürgerbusse werden. Sechstens ein modernes Antriebssystem. Dies könne entweder durch Elektrifizierung oder durch moderne Antriebe geschehen.