Aufgrund einer aktuellen Information der Staatsanwaltschaft Hanau über ein Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verschaffens und Besitzes kinder- und jugendpornographischer Schriften hat der Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber mit sofortiger Wirkung den Priester Martin K. (Marborn) von allen Ämtern beurlaubt
Von red
Bischof Gerber kündigt ein kirchenrechtliches Verfahren an. Foto: Bistum Fulda
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STEINAU - Aufgrund einer aktuellen Information der Staatsanwaltschaft Hanau über ein Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verschaffens und Besitzes kinder- und jugendpornographischer Schriften hat der Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber mit sofortiger Wirkung den Priester Martin K. (Marborn) von allen Ämtern beurlaubt und ihm die Ausübung jeder priesterlichen Tätigkeit untersagt.
Bischof Gerber hofft, dass es mit den betroffenen Personen zu einem Kontakt im Interesse der weiteren Aufarbeitung des Geschehenen kommt.
K. war seit August 2007 Pfarradministrator in Marborn. Bereits früher gab es die Anschuldigung sexueller Beleidigung gegen K., für die er von der Staatsanwaltschaft im Jahr 2004 mit einer Bewährungsgeldstrafe belegt wurde. Nach der Einholung eines psychologischen Gutachtens und angeordneter Therapie wurde K. unter Auflagen in Marborn eingesetzt. Im Herbst 2019 hatte Bischof Gerber, ohne dass es konkrete neuere Hinweise gegeben hätte, im Rahmen der Begleitung von Pfarrer K. ein erneutes psychologisches Gutachten beauftragt. Damit sollten die auf dem Hintergrund des ersten Gutachtens getroffenen Regelungen überprüft werden. Dies erklärt die Pressestelle des Bistums Fulda.
Umso erschütterter zeigte sich der Bischof, dass es nicht einmal im Kontext der Vorbereitungen dieses Gutachtens einen Hinweis des Pfarrers auf das laufende Verfahren der Staatsanwaltschaft beziehungsweise die damit verbundenen Anschuldigungen gegeben habe. K. wird sich zusätzlich zur strafrechtlichen Verfolgung einem kirchenrechtlichen Verfahren stellen müssen.