Niedergerungen und verletzt worden ist eine kirchliche Beobachterin im Dannenröder Forst während eines Polizeieinsatzes. Das Dekanat will den Fall zunächst intern aufarbeiten.
Von cdc
Symbolfoto: Krämer
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
DANNENROD - Niedergerungen und verletzt worden ist eine kirchliche Beobachterin im Dannenröder Forst während eines Polizeieinsatzes, bestätigt des evangelische Dekanat Vogelsberg auf seiner Facebook-Seite. Die Polizei habe dem Dekanat mitgeteilt, dass die Beobachterin im Rahmen der äußerst dynamischen Situation eines massiven Angriffs von etwa 300 Personen auf die Einsatzkräfte leicht verletzt worden sei und sich selbstständig in ärztliche Behandlung begeben habe. Wie das Dekanat auf den Vorfall reagieren wird, soll im Laufe des Dienstags entschieden werden. Man wolle sich erst in Ruhe zusammensetzen - im Rahmen einer Zoom-Konferenz - und den Fall intern in Gänze aufarbeiten. Erst dann könne man sagen wie oder ob man überhaupt reagieren werde, heißt es von der Öffentlichkeitsarbeit des Dekanates. Dennoch war der Vorfall auch Gesprächsthema am Montag bei den kirchlichen Beobachterinnen im Dannenröder Forst. Diese äußersten sich jedoch betont zurückhaltend, da sie nicht selbst dabei gewesen seien und alles nur vom Hörensagen mitbekommen hätten. Demnach soll die Frau im Zuge des Polizeieinsatzes zu Fall gekommen sein und im Anschluss von hinten mehrere Knie in den Rücken bekommen haben. Dabei habe sie sich zahlreiche Prellungen und blaue Flecken zugezogen. Die Beobachterin mache daher insbesondere eine bestimmte Einheit (Name der Redaktion bekannt) für den Vorfall verantwortlich. Die Beobachterin soll sich im Anschluss von Ralf Müller, Referent für Bildung und Ökumene, abholen haben lassen.
Der evangelische Propst für Oberhessen Matthias Schmidt äußerte sich bereits am Sonntag über den Vorfall: "Wir sehen unsere Aufgabe als Kirche, das Gespräch zwischen den Interessengruppen in Gang zu halten. Unsere Beobachter, die jeden Tag hier, vor Ort, unterwegs sind, verstehen sich als Vermittler." Gleichzeitig kritisierte er den Einsatz gegen die ehrenamtliche Beobachterin: "Dagegen protestieren wir klar und deutlich. Wir lehnen als Kirche jede Form von Gewalt klar ab, sowohl gegen friedlich demonstrierende Bürger als auch gegen Polizei und gegen Arbeiter."