Patrick Rauber aus Schotten ist im Finale des Deutschen Waldpreises in der Kategorie "Forstunternehmer des Jahres" nominiert. Bis zum 30. Juni im Internet für den Vogelsberger abstimmen.
Der 34-jährige Patrick Rauber ist zusammen mit zwei Mitbewerbern aus Niedersachsen und Rheinland-Pfalz von den Juroren ins Finale des bundesweiten Wettbewerbs entsandt worden. Foto: Löffler Film & Photography
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SCHOTTEN/VAITSHAINHessen ist neben Rheinland-Pfalz das Bundesland mit dem höchsten Waldanteil an seiner Gesamtfläche, und innerhalb Hessens zählt der Vogelsberg zu den waldreichsten Gebieten. Zwar ist der Anteil derjenigen, die in der Land- und Forstwirtschaft arbeiten und davon leben, heutzutage vergleichsweise übersichtlich, aber immer noch höher als anderswo in Hessen. Und möglicherweise kommt demnächst auch Deutschlands "Forstunternehmer des Jahres" aus dem Vogelsbergkreis.
In dieser Kategorie ist nämlich Patrick Rauber aus Schotten für den Deutschen Waldpreis 2020 nominiert, den das Internetportal forstpraxis.de - die bundesweite gemeinsame Medienplattform von fünf Fachzeitschriften der deutschen Forstwirtschaft - in diesem Jahr zum dritten Mal verleiht. Der 34-Jährige ist zusammen mit zwei Mitbewerbern aus Niedersachsen und Rheinland-Pfalz von den Juroren ins Finale entsandt worden. Ob er auch die mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung in den Vogelsberg holen kann, wird durch eine Online-Abstimmung ermittelt.
Eigentlich würde es die Kandidatur von Patrick Rauber, der aus dem Grebenhainer Ortsteil Vaitshain stammt, gar nicht geben, hätte er vor Jahren auf den Rat seines Vaters gehört. Reinhard Rauber hatte den Forstbetrieb im Jahr 1978 in Vaitshain gegründet und von Anfang an auch auf moderne Technik gesetzt. Als die Mechanisierung der Forstwirtschaft in Deutschland noch in ihren Anfängen steckte, beschaffte er sich den zweiten in der Republik überhaupt ausgelieferten Rückezug (auch Forwarder genannt) vom Typ Mini Bruunett. Gemeinsam mit seinem Bruder Helmut Rauber nahm er in seiner Freizeit an Truck-Trial-Wettkämpfen (LKW-Gelände-Geschicklichkeitsfahrten) teil.
Das gewisse Benzin im Blut hatte auch Patrick Rauber - er erlernte den Beruf des Kfz-Mechatronikermeisters. Wenn es nach Vater Reinhard gegangen wäre, hätte er anschließend ein Studium beginnen sollen. Denn hinsichtlich der zukünftigen Erwerbsmöglichkeiten in der Forstwirtschaft war er eher skeptisch. Allerdings unterschätzte es der Vater, wie sehr es den Sohn in den Wald zog.
Und so stieg Patrick Rauber in den Betrieb von Vater Reinhard mit ein. 2018 übernahm er ihn komplett und sein Vater durfte sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Patrick Rauber investierte kräftig. Inzwischen gehören außer ihm und seiner Frau Nathalie noch vier fest Angestellte zur Firma. Je zwei moderne Rückezüge und Holzvollernter (auch Harvester genannt) bilden den Fuhrpark - eine der Maschinen ist noch nagelneu und erst seit wenigen Tagen im Einsatz. Und im Wald, wo vor wenigen Jahrzehnten noch die Axt geschwungen wurde, hat längst auch die Digitalisierung Einzug gehalten. Forsteinsätze werden mittels Smartphone-App geplant und über diesen Weg auch die Holztransport-LKWs zu den Orten dirigiert, wo sie die von Patrick Rauber und seinem Team geernteten Stämme abholen. Selbstverständlich präsentiert er sich auch mit einer eigenen Webseite im Internet, unter der Adresse www.holzernte24.de.
Die Arbeit wird dem Forstunternehmen Rauber so schnell nicht ausgehen, denn die Folgen der beiden Dürresommer 2018 und 2019 samt Schäden durch Borkenkäfer und Stürme müssen vor Ort durch die Forstwirtschaft bewältigt werden. Dabei ist Patrick Rauber längst nicht mehr nur im heimischen Vogelsberger Revier des Forstamts Schotten "zuhause", sondern auch in anderen hessischen Waldregionen, ja sogar darüber hinaus, im Einsatz. Als Dienstleister für die Forstwirtschaft hat er gelernt, flexibel zu sein, denn der Holzeinschlag wird anders als früher bundesweit ausgeschrieben.
Noch bis zum 30. Juni kann für Patrick Rauber abgestimmt werden. Die Internet-Adresse ist: www.deutscher-waldpreis.de.